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,,Das pragmatische Manifest" - ein Vorschlag

40 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Manifest, Pragmatisch, Guxdrunxhoinxka ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

,,Das pragmatische Manifest" - ein Vorschlag

09.05.2013 um 13:11
Ich möchte hier mal folgenden Text, den ich geschrieben habe, zur Diskussion stellen, vor allem inhaltlich:


,,Das pragmatische Manifest"

Politische Parteien sind ein wichtiger und berechtigter Bestandteil einer parlamentarischen Demokratie, wie sie in Deutschland existiert.
Allen polemischen, sarkastischen, satirischen oder pessimistischen Ausrufen, die immer wieder laut geäußert werden, Deutschland sei keine echte Demokratie, weil nicht jede einzelne Entscheidung durch jeden Bürger persönlich abgesegnet werde, all jenen Unkenrufen zum Trotz ist Deutschland eine stabile Demokratie und auch die bisher bestehenden Parteien führen nicht losgelöst vom Volk eine Alleinherrschaft.
Zwar haben deren Vertreter immer wieder im Laufe der Zeit Fehler gemacht, doch ist dies menschlich und auch viele, gute Entscheidungen haben Deutschland zu jenem Staat gemacht, der er heute ist - nicht perfekt, doch auch bei weitem nicht so schlecht, wie er gern gezeichnet wird.
Wir befinden uns in einer ständigen Entwicklung von Gesellschaft und Staat und es steht noch viel auf dem Programm, was es meiner Ansicht nach an Herausforderungen zu lösen gilt.

Wahrscheinlich mögen mir hier Kritiker vorwerfen, dass ich überheblich und selbstgefällig sei und meine Ansichten nicht das Maß aller Dinge wären.
Nun, das ist korrekt, natürlich beschreibe ich meine subjektiven Ansichten. Es ist das Ehrlichste, was ich tun kann, denn völlige Objektivität ist lediglich ein theoretisches Ideal.
Wie dem auch sei: politische Entscheidungen mit weitreichender Bedeutung für Staat, Gesellschaft und Wirtschaft werden zumeist und maßgeblich von Parteien oder noch genauer deren Vertretern, die sich in Entscheidungspositionen befinden, getroffen.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Politiker durchaus in der Lage sind, auch schwierige und unangenehme Entscheidungen zu treffen und sich zu verändern, zu entwickeln.
Man könnte also versucht sein, sich zurückzulehnen, am Wahltag sein Kreuzchen zu machen und dann zu erwarten und zu hoffen, dass die Parteien, deren Mitglieder bisher die Geschicke von Staat und Gesellschaft lenkten, anstehende Aufgaben für diese zur Zufriedenheit der Wähler lösen werden.

Dies jedoch lehne ich ab, es widerspricht dem Ideal von Aufklärung, Bildung und Selbstbestimmung.

Mit diesem Verhalten gibt man als Bürger sein Schicksal und seine demokratischen, grundgesetzlich garantierten Rechte selbst aus der Hand und überlässt die sinnvolle Lösung von Herausforderungen in Staat und Gesellschaft allein den Parteien.

Diese Parteien aber haben ein Problem, das sie daran hindert und ihre Fähigkeiten einschränkt, schwierige Herausforderungen zu lösen.
Die bisherigen, politischen Parteien sind in ihren jeweiligen, ideologischen Konstrukten gefangen.
Wohl sind sie grundsätzlich fähig zu Kompromissen und pragmatischem Handeln, doch oft nur dann, wenn die Ideologie an eienr fraglischen Stelle nicht gar zu starr ist oder nur dann, wenn gar keine andere Lösung mehr denkbar wäre.

Auch die mit den Jahren gewachsenen, starren Hierarchien in den Parteien, denen sich aktive und engagierte Mitglieder unterwerfen müssen, um überhaupt in die Lage zu kommen, eine bestehende Herausforderung zu bewältigen, behindern die Fähigkeit der Parteipolitiker zu pragmatischem, unkompliziertem Handeln.

Denn wer möchte schon viele Jahre hart arbeiten, nur um dann an der ideologisch und innerparteilich-machtpolitisch definierten Linie vorbeizuschießen und so alles zu riskieren, was er erreicht hat?

Um die Ausführungen auf den Punkt zu bringen:
die bestehenden Parteien sind insgesamt zu behäbig, zu langsam, zu unpragmatisch, jedenfalls die in Deutschland bedeutenderen Parteien.


Demgegenüber schlage ich das Konzept einer neuen, pragmatischen Partei, Bewegung, Vereinigung vor, die sich im Wesentlichen den beschriebenen Zwängen entzieht.


Die ganz gezielt ein im Staat, in der Gesellschaft bestehendes Problem identifiziert, nehmen wir als Beispiel den permanent unbestätigten Status von so genannten ,,Staatenlosen" in Deutschland und eine pragmatische, qualifizierte Lösung dafür erarbeitet, frei etwa vom politisch eher rechten, ideologischen Zwang, dass man diese ,,Ausländer" eher ,,loswerden" müsse, auch frei vom ideologisch motivierten Zwang politisch eher linker Richtungen, dass Deutschland quasi für jeden Menschen auf der Welt die Verantwortung übernehmen müsse.

Natürlich kann dieses Handeln nicht in völliger Beliebigkeit bestehen, auch eine solche Partei oder Bewegung oder Vereinigung bedarf Regeln und Werte, um eine Orientierung zu haben und effektiv handeln zu können.

Als Werte und Grundlagen der Überzeugungen, in denen eine solche Bewegung handelt, schlage ich die Menschenrechte und den Humanismus und die ersten 20 Artikel des deutschen Grundgesetzes vor.

Um effektives Handeln, wie es im Sinne des Pragmatismus die Maxime sein muss, schlage ich für den Umgang innerhalb der Bewegung und für die Entscheidungsfindung eine demokratische Grundordnung, einen offenen Diskurs und die Bestimmung von Personen vor, deren Aufgaben in der Organisation und Koordination der Handlungen für pragmatische Problemlösungen liegen.

Diese Personen werden durch demokratische Wahl bestimmt und erhalten im Einvernehmen mit den Mitgliedern der jeweiligen Gruppe eine gewisse Weisungsbefugnis. Wenn die Herausforderung gelöst wurde, erlischt deren Weisungsbefugnis, denn ich schlage keine Bewegung oder Partei der Karrieristen und der Gewinner und Verteidiger von persönlichen Pfründen vor, sondern eine pragmatische, lösungsorientierte.

Zweifellos werden mir einige entgegenschleudern, meine Vorstellungen seien allenfalls nette Ideen, idealistische Spielereien, real nicht durchsetzbar, da es zu viele Widerstände gäbe, die Karrieristen zu stark seien und dies aus hundert anderen Gründen nicht funktionieren könne.

Sie haben Recht, diese Vorstellungen sind für Idealisten, für Pragmatiker, für jene, die Menschenrechte und Humanismus schätzen, für all jene, die nicht nur darauf warten wollen, dass ,,irgendwer" oder einfach die ,,etablierten Parteien" ein staatliches oder gesellschaftliches Problem lösen.

Für selbstständige, selbstbestimmte Menschen, denen einen positivere Entwicklung ihrer selbst, ihrer Gesellschaft, ihres Staates und der ganzen Welt am Herzen liegt.


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,,Das pragmatische Manifest" - ein Vorschlag

09.05.2013 um 15:37
@Kc
Kann man so stehenlassen,anbetracht dessen das du schon schlimmeres verzapft hast ist das direkt der grosse Sprung nach vorn
Allerdings bezweifle ich das in diesem Gremium Leute wie Jürgen Habermas oder Gesine Schwan sitzen werden,es werden eher Dieter Bohlen,Mario Barth,Horst Schlämmer oder Stefan Raab sein...Hurz


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,,Das pragmatische Manifest" - ein Vorschlag

09.05.2013 um 16:02
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Dieter Bohlen,Mario Barth,Horst Schlämmer oder Stefan Raab
... also wenigstens Realos und keine Fundis ;)
Obwohl ...
wählen würde ich lieber Jürgen Habermas und Gesine Schwan - also das Ganze lieber in diese Richtung abwandeln.


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09.05.2013 um 16:12
@eckhart
Du bekommst trotzdem Bohlen...immer noch besser als von Bohlen und Halbach...Barth und Boris Becker,die sind beliebt und die kennt jeder.Naja jedenfalls beliebter als Himmler,Haarmann und Hoeneß


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09.05.2013 um 16:50
Insgesamt etwas pathetisch, aber zumindest reflektierter als frueher, ich sehe da eine gewisse Tendenz zum Erwachsenwerden.


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10.05.2013 um 01:23
Nein,daß gesamte System ist von Grund auf verdorben und es belohnt die Verdorbenheit.
Es wird weder etwas neues noch etwas besseres entstehen solange man sich befleißigt innerhalb
der Grenzen jener Verdorbenen zu agieren die sie gezogen haben.
Alles andere ist Biedermeierrevolution.


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10.05.2013 um 05:40
@Kc merkelismus? immer den kleinsten gemeinsamen nenner zu finden ist kein gutes rezept wenn man gut regiert werden will.
nichts sorgt für bessere politik als harte schlagabtäusche und eisern verhandelte kompromisse.

auch sehe ich keinen grund für demokratische strukturen in deinem konstrukt, beamte würden da völlig reichen, die demokratie verkommt bei deiner idee zum feigenblatt, da bei völliger ideologiefreiheit IMMER ein mittelweg begangen wird.
Zitat von WarheadWarhead schrieb: ist das direkt der grosse Sprung nach vorn
hihihihihi !


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,,Das pragmatische Manifest" - ein Vorschlag

10.05.2013 um 10:13
@25h.nox

Ich schlage keinen ,,Merkelismus" vor.

Angela Merkel führt eine Politik der ,,Alternativlosigkeit", was bedeutet, dass im Wesentlichen sie bestimmt, was läuft und sich das dann von ihren Leuten absegnen und unterstützen lässt.

Auch spreche ich keinesfalls von völliger Ideologiefreiheit - meine Ideologie ist die, dass Probleme identifiziert und der beste Weg zu ihrer Lösung gefunden wird. Eine pragmatische Ideologie eben.

Die gewöhnlichen Ideologien dagegen der Linken oder der Konservativen fangen diese in einem festen Konstrukt und behindern ihre Fähigkeit, die sinnvollste Lösung für ein Problem zu finden.


Spontanes Beispiel, weil es mir gerade einfällt: Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich sperrte sich dagegen, Asylbewerbern mehr Möglichkeiten zu geben, arbeiten zu gehen, während ihre Prozesse noch laufen.
Er sagte, man dürfe es den Asylbewerbern in Deutschland nicht zu angenehm machen.

Vor dem Hintergrund, dass sich genauso sehr viele Leute drüber aufregen, wenn vermeintlich Ausländer nur zum ,,abzocken" nach Deutschland kommen ist es sowohl ein Hohn als auch praktisch völliger Unsinn, arbeits- und bildungswilligen Asylbewerbern, die NICHT nur hier ,,abzocken" möchten, das Arbeiten zu verbieten.

Friedrich handelte aufgrund einer in der Union typischen Ideologie und vertrat seinen Standpunkt.

Eine vernünftige Problemlösung jedoch war und ist es nicht, dass die Asylbewerber quasi wenig anders machen dürfen, als betend in ihrem Kämmerlein zu sitzen und zu hoffen, dass ihrem Antrag stattgegeben wird.


Ein pragmatisches Vorgehen nach meinem Vorschlag könnte darin bestehen, dass die Asylbewerber durchaus vernünftig bezahlte Arbeiten erhalten können, solange sie auf die Erledigung ihres Antrages warten, mit denen sie auch BEWEISEN können, dass sie dem Staat gar nicht einfach auf der Tasche liegen/von ihm abhängig sein wollen.

Weder schenkt man ihnen also alles finanzielle frei Haus noch ist man unverhältnismäßig hart und abweisend gegenüber ihnen.

Man wählt den sinnvollsten Lösungsweg, statt starr zu beharren auf dem eigenen, ideologischen Standpunkt.


Eine unflexible Ideologie behindert insgesamt den Fortschritt und die Lösung von Herausforderungen unserer Gesellschaft.


@petronius

Wenn du behauptest, das ,,ganze System ist schlecht", dann solltest du diese Anklage vielleicht präzisieren und nicht nur vage mit der Hand in die Richtung winken.

Außerdem würde ich dann gerne einen realistischen Vorschlag hören, wie deine ,,komplette Revolution" ablaufen und wie es danach in Deutschland weitergehen wird.


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,,Das pragmatische Manifest" - ein Vorschlag

10.05.2013 um 10:29
Zitat von KcKc schrieb:Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich sperrte sich dagegen, Asylbewerbern mehr Möglichkeiten zu geben, arbeiten zu gehen, während ihre Prozesse noch laufen.
Er sagte, man dürfe es den Asylbewerbern in Deutschland nicht zu angenehm machen.
er weiß halt das csu wähler nicht so clever sind und auf komplexe argumente mit verwirrung reagieren. deswegen solche einfachen begründungen.
Zitat von KcKc schrieb:Eine vernünftige Problemlösung jedoch war und ist es nicht, dass die Asylbewerber quasi wenig anders machen dürfen, als betend in ihrem Kämmerlein zu sitzen und zu hoffen, dass ihrem Antrag stattgegeben wird.
und wenn der abgelehnt wird und die person ausgewiesen dann hat die wirtschaft den verlust durch die einarbeitung und der staat die durch weiterbildung.
Zitat von KcKc schrieb:Ein pragmatisches Vorgehen nach meinem Vorschlag könnte darin bestehen, dass die Asylbewerber durchaus vernünftig bezahlte Arbeiten erhalten können, solange sie auf die Erledigung ihres Antrages warten, mit denen sie auch BEWEISEN können, dass sie dem Staat gar nicht einfach auf der Tasche liegen/von ihm abhängig sein wollen.
nein ds wäre kein pragmatisches vorgehn sondern eine pervertierung des asylrechts.
ayslanten sind eben keine gastarbeiter sondern in ihrer heimat verfolgte, die aufnahme darf in keinsterweise durch ihre nützlichkeit bestimmt werden.
Zitat von KcKc schrieb:Weder schenkt man ihnen also alles finanzielle frei Haus noch ist man unverhältnismäßig hart und abweisend gegenüber ihnen.
in dem man eindeutig falsche viel zu stark simplifizierte lösungen für komplexe probleme vorschlägt?

und was ist mit politik bereichen wo die ideologie eine große rolle spielt, z.b. bei steuern, oder beim militär, oder bei der innenpolitik....


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,,Das pragmatische Manifest" - ein Vorschlag

10.05.2013 um 11:29
@25h.nox
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:und wenn der abgelehnt wird und die person ausgewiesen dann hat die wirtschaft den verlust durch die einarbeitung und der staat die durch weiterbildung.
Na und?
Wir sollten nicht immer eine unpersönliche, egoistische, nur auf Geld und Profit fixierte Denkweise an den Tag legen von wegen:,,Was bringt MIR das? Wie sieht die Kosten-Nutzen-Rechnung aus? Haben wir schon ein Marketingkonzept?"

Unsere Gesellschaft gibt sich schon seit längerem zu sehr diesem Denken hin.

Man sollte Menschen nicht als Verluste oder Ärgernis auf der Arbeit betrachten und quasi darüber grummeln, dass denen was beigebracht werden muss oder man überhaupt mit ihnen Kontakt haben muss, ohne dann gleich riesige Gewinne aus ihnen schlagen zu können.
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:nein ds wäre kein pragmatisches vorgehn sondern eine pervertierung des asylrechts.
ayslanten sind eben keine gastarbeiter sondern in ihrer heimat verfolgte, die aufnahme darf in keinsterweise durch ihre nützlichkeit bestimmt werden.
Es wird kein Asylant ausgewiesen, weil er nicht arbeiten will oder nicht arbeiten kann.
Ob seinem Antrag stattgegeben wird oder nicht, ist zunächst einmal einfach davon abhängig, wie die Situation in seinem Heimatland ist.

Der Vorteil, ihnen mehr Möglichkeiten zu vernünftiger, offizieller Arbeit zu geben liegt darin, dass die Betreffenden nicht nur in der Unterkunft sitzen und auf ihren Bescheid warten müssen oder, wenn sie etwas an der Gesellschaft hier teilnehmen wollen, illegale Jobs einschlagen müssen.

Wir leben in einer Gesellschaft, deren Möglichkeiten und Niveau sich teils so krass von den Verhältnissen in anderen Ländern unterscheidet, dass den Asylbewerbern praktisch eine ganz neue Erlebniswelt vor die Nase gehalten wird - an der sie aber nicht teilnehmen können ohne Geld.

Man erwartet da eine Zurückhaltung, die kaum möglich ist, die können nicht nur zu Hause rumsitzen.

Auch die dann bestehende Verdammung zur Untätigkeit, wenn man so will, ist höchst negativ - in solchen Situationen neigen Menschen stärker dazu, Scheiße zu bauen, mit Saufen anzufangen usw.


Gibt man ihnen vernünftige Beschäftigungsmöglichkeiten, verhalten sie sich friedlicher und besser, sie lernen etwas, man lernt etwas von ihnen, sie fühlen sich zumindest in einem gewissen Rahmen gebraucht und sind nicht nur abhängig von der Mildtätigkeit der Deutschen.


Doch, ich denke, mein Vorschlag in dieser Hinsicht hat einiges für sich und ist ein pragmatischer Ansatz für diese Herausforderung.
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:in dem man eindeutig falsche viel zu stark simplifizierte lösungen für komplexe probleme vorschlägt?

und was ist mit politik bereichen wo die ideologie eine große rolle spielt, z.b. bei steuern, oder beim militär, oder bei der innenpolitik....
Moment - davon, dass man bei meiner Idee nicht genau nachdenken soll, bevor man handelt, habe ich nichts gesagt!
Das Gegenteil ist der Fall, GERADE wenn man eine pragmatische Lösung anstrebt für ein Problem muss man genau bedenken, welche Auswirkungen welche Handlung hat und wie eine Lösung aussehen kann.

Die eisernen Ideologen sind es, die hier eher ins Hintertreffen geraten, weil bei ihnen vor allem im Vordergrund steht, IHREN Weg zu verfolgen.
Das sehen wir doch an zahlreichen Beispielen der heutigen Politik - die FDP wehrt sich zum Beispiel mit Zähnen und Klauen gegen Mindestlöhne in Deutschland, weil das ihrer Ideologie widerspricht, der Markt müsse alles selbst regeln und sie glauben, dass Mindestlöhne die Wirtschaft schädigen würden.

Für überzeugte FDPler kommt es gar nicht in Frage, Mindestlöhne einzuführen, egal, wie sinnvoll die Argumente dafür sein könnten.


,,Stark simplifizierte Lösungen für komplexe Probleme" schlage ich ebenfalls nicht vor.
Pragmatismus bedeutet, wie schon gesagt, nicht, dass man einfach nur die Ärmel hochkrempelt und loslegt, sondern er beinhaltet durchaus, sich zunächst genau mit dem Problem zu beschäftigen und den möglichst besten Lösungsweg einzuschlagen.

Wenn sich herausstellen sollte, dass dieser Lösungsweg sehr kompliziert und komplex ist, dann ist das eben so - das ändert nichts am pragmatischen Vorgehen.

Eher neigen doch gerade unbewegliche Ideologen dazu, einfache Lösungen für komplexe Probleme zu bieten:

-der Markt regelt alles von selbst, die Wirtschaft ist das Wichtigste -> FDP
-der Staat muss viel, viel mächtiger werden und alles kontrollieren -> Linke
-Ausländer raus, dann gibt`s wieder Arbeit für alle Deutschen und das Land floriert -> NPD


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,,Das pragmatische Manifest" - ein Vorschlag

10.05.2013 um 11:53
und was ist jetzt die pragmatische und ideologiefreie Lösung für Asylbewerber?

Egal was ein Politiker will, es ist doch immer Ideologie für den einen oder anderen, aus diesem Kreis kommt man niemals raus, die Frage ist doch immer nur welche Lobby setzt sich durch!
Zitat von KcKc schrieb:Für überzeugte FDPler kommt es gar nicht in Frage, Mindestlöhne einzuführen, egal, wie sinnvoll die Argumente dafür sein könnten.
Mindestlöhne sind für die Exportwirtschaft ja auch nicht sinnvoll, weil sie den Export verteuern. Für Gewerkschaften und die Masse der Arbeiter haben sie hingegen schon Sinn.

Das ist doch nicht so das die FDP oder irgendeine Partei falsch argumentiert, das ist alles Ideologie für eine bestimmt Lobby und die hat auch jeder sogenannte Pragmatiker!

Es gibt pragmatische Nazis, wie Kommunisten, Grüne oder Wirtschaftsliberale.

Alle Asylanten abzuschieben ist eine einfache pragmatische Lösung, alle zu integrieren wäre aber aber auch eine!

Eine pragmatische Lösung kann alles oder nichts sein, nach der Definition ist die nicht mehr als nur irgendeine die sich auf Gegebenheiten beruft. Es ändert aber nichts daran, das auch der Pragmatiker für eine Ideologie, irgendeine Lobby arbeitet sobald er sich nur in Bewegung setzt!

Deswegen funktioniert auch das ganze Konzept nicht. Man kann Politiker nicht irgendwie objektivieren und deswegen ist Parteipolitik auch kein Zukunftsmodell!

Um Ideologien abzubauen, also für andere die wahrscheinlich auch nicht viel besser sind, müssten die Politiker erst mal aus den Parteien entfernt werden also nur als Unabhängige Kandidaten aufgestellt werden.
Die sind dadurch genauso dumm wie vorher, der Einfluss von undemokratischen Lobbys die heutzutage klar über den Wähler stehen durch die ganze Politikerbestechung wäre aber schon klar zurückgefahren!

Deswegen bräuchten wir auch ein demokratisches Manifest für mehr Demokratie und kein pragmatisches, das überhaupt nichts ändern würde!

Es gibt keine pragmatischen Lösungen, sobald der Pragmatiker die Lösung erst mal formuliert hat, ist er genau wie jeder andere auch wieder nur ein Idealist bis hin zum Fanatiker!


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,,Das pragmatische Manifest" - ein Vorschlag

10.05.2013 um 12:01
Zitat von KcKc schrieb:-der Markt regelt alles von selbst, die Wirtschaft ist das Wichtigste -> FDP
-der Staat muss viel, viel mächtiger werden und alles kontrollieren -> Linke
du hast so eine einfache sicht auf politik^^

und wenn wir schon mal bei verblendet sind...
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Mindestlöhne sind für die Exportwirtschaft ja auch nicht sinnvoll, weil sie den Export verteuern. Für Gewerkschaften und die Masse der Arbeiter haben sie hingegen schon Sinn.
der mindestlohn ist für die exportwirtschaft unerheblich da dort sowieso viel mehr gezahlt wird...
und im inland ist der midnestlohn auch unerheblich d er den wettbewerb nicht verzerrt.
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Das ist doch nicht so das die FDP oder irgendeine Partei falsch argumentiert, das ist alles Ideologie für eine bestimmt Lobby und die hat auch jeder sogenannte Pragmatiker!
doch, die FDP argumentiert hier falsch, aber nicht aus ideologischen gründen sondern weil der großteil der fdp nicht rechnen kann...


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,,Das pragmatische Manifest" - ein Vorschlag

10.05.2013 um 12:23
Die FDP argumentiert genau wie die Arbeitgeberverbände, das Mindestlöhne Arbeitsplätze gefährden. Der Hintergrund ist das viele Zulieferer und Spediteure der Exporteure, auch tatsächlich keine Mindestlöhne zahlen. Das ist doch nicht nur die Endmontage am Band.

Das Argument für den Mindestlohn besteht nicht darin die FDP oder Arbeitgeber zu widerlegen. Es ist eigentlich nur das Kaufkraft-Binnenkonjunktur Argument für auch ein anderes Klientel, eben die Millionen die selber nicht im Export und in der Endmontage arbeiten.

Es gibt dafür keine pragmatische Lösung eines "richtigen" Rechners für alle. Man muss sich für eine Fahne entscheiden, wie überhaupt jede Lösung eine Fahne hat und von Ideologie nur so trieft!


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10.05.2013 um 12:26
@25h.nox
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:du hast so eine einfache sicht auf politik^^
Ich habe lediglich kurz und bündig dargestellt, was beispielsweise diese Parteien gerne vertreten ;)

Warum ist das eine einfache Sicht auf die Politik? Geh doch mal in deine örtliche FDP-Zentrale und frag nach, wie man dort zum Mindestlohn steht! :D

@Ashert001

Da ich, wenn du aufmerksam gelesen hast, dürfte dir dies aufgefallen sein, als Grundlagen der Arbeit, als Werte Menschenrechte, Humanismus und die ersten 20 Art. des deutschen Grundgesetzes vorgeschlagen habe, sollte eigentlich klar sein, dass meine Vorschläge keineswegs nur beliebig und schöngeistig sind ;)

Ein Neonazi mit seiner ,,Ausländer raus"-Ideologie wird sich wohl sehr schwer mit solchen Werten identifizieren können, welche nach meinem Vorschlag die Orientierung für pragmatisches Handeln bilden.


Eine ,,pragmatische Lösung" kann eben NICHT alles sein!


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10.05.2013 um 14:23
Würd ich nicht wählen.


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10.05.2013 um 16:06
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:nichts sorgt für bessere politik als harte schlagabtäusche und eisern verhandelte kompromisse.
Dem pflichte ich uneingeschränkt bei,es muss sich gefetzt werden,gnadenlos und eisenhart müssen die rhetorischen Schwerter/Degen/Florette klirren...das erst macht Demokratie farbig

Youtube: Wehner versus Strauß: "Herr Strauß und seine Mitsträuße"
Wehner versus Strauß: "Herr Strauß und seine Mitsträuße"
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https://www.youtube.com/watch?v=_UPP-n0jiA0

"Ich weiss nichts und sie wissen nichts!!!"

Youtube: Herbert Wehner vs Herr Lüg Lueg
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,,Das pragmatische Manifest" - ein Vorschlag

10.05.2013 um 17:10
@Warhead

Wie immer habe ich große Achtung vor deinem erfrischenden, durchaus auch feinsinnigen Anarcho-Sarkasmus :D

Hast du auch noch das Video vom ,,Gefahrensucher"?


Leider hat das alles nicht viel mit konkreten Ideen zum Thema zu tun ;)


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10.05.2013 um 17:15
@Kc
Das war aber gar nicht sarkastisch gemeint.Mit sprödem Pragmatismus kannst du vielleicht die Mühen der Ebene ein wenig besser bewältigen,Dank wirst du dafür keinen erhalten


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10.05.2013 um 17:17
@Warhead

Whatever - es geht mir nicht um Dankbarkeit, sondern um Lösungen für Probleme.

Es geht mir einfach wahnsinnig auf die Nerven, dass man sich bei allen möglichen Themen erstmal lange ideologisch bequatscht und ewig drüber streitet, wer nun die bessere Vorstellung hat, während das eigentliche Problem auf der Strecke bleibt.


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10.05.2013 um 17:24
@Kc
In dem man ein Problem aus dem gesamtgesellschaftlichen Kontext herauslöst, findet man sicher keine passende Antwort, geschweige denn eine dauerhafte Lösung. Des weiteren spricht man sich durch Pragmatismus nicht von einem ideologischen Standpunkt frei, sondern akzeptiert lediglich den vorherrschenden ideologischen Überbau der Gesellschaft.


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