SagopaKajmer schrieb:Ich will mal die gläubigen Fragen;Wenn Gott uns erschaffen hat,warum dann so spät? Er hat das ganze in 6 Tagen erschaffen aber aber das Universum existiert schon seit ca. 13,5 Milliarden Jahren und wir seit wieviel Tausend Jahren? Klar braucht alles seine Zeit aber wenn Gott mit im Spiel ist dann sollte das nicht so lange dauern?!
ich bin zwar nicht gläubig, sondern rechne nur damit, aber ich will dir mal meinen ungefähren fokus auf diese fragen mitteilen.
Das mit den 6 Tagen kann sonstwoher stammen. Vielleicht hat sich die einer aus der Nase gezogen oder im Traum zusammengereimt.
Und selbst wenn: vielleicht entsprechen sie ja sogar auf eine krasse Art der Wahrheit. Je länger man die Dinge dreht und wendet, desto mehr kann man auch in ihnen sehen. Will jetzt nicht das Kaffeesatz-Lesen propagieren, aber manchmal scheint es diese widerspiegelung des Großem im Kleinen wirklich zu geben. Warum soll es dann nicht auch möglich sein, dass jemand "DEN" Traum hat...
;)Für Kinder liest sich die Schöpfungsgeschichte sicher wie die eines lustigen Gärtners, Kochs oder Zoowärters. Liest man die Geschichte aber abstrakter, und lässt zu, dass Gott auch eine ungreifbare Naturgewalt - "DIE" Naturgewalt - wird, so wie das i.Ü. auch die Gebote fordern, dann sieht das alles nicht mehr ganz so menschlich willkürlich aus. Vielleicht sind wir von irgendetwas, dem wir mal Intelligenz, Gefühle und Bewusstsein unterstellen, ja genau zur rechten Zeit "gemacht" worden. Vielleicht geht es auch noch ne Nummer abstrakter.
Die Bibel ist glaube ich ein Buch, das man so abstrakt lesen kann wie kaum ein anderes. Gerade aus der Schöpfungsgeschichte kannst Du alles und nichts rauslesen.
ich denk mir sie oft gern weg und stell mir den urknall ganz platt als feuerwerk vor mit mir als einen von zentilliarden funken.
Vielleicht ist diese Schöpfungsgeschichte ja eher eine Entwicklungsgeschichte und schon in der Urschrift etwas mißverstanden und vermenschlicht auf sich bezogen bzw. auf das was man kennt.
Vielleicht haben auch auf anderen Welten Intelligente Wesen "DEN" Traum gehabt...
;)SagopaKajmer schrieb:Warum erst leben erschaffen dann durch ein Leben laufen lassen was voll mit qual/leid ist? Und das beste den Menschen erschaffen und dann es einfach töten. Also mir persönlich wäre es lieber,entweder garnicht erst zu existieren oder keinen Verstand zu haben.
bei mir hat sich mittlerweile zur fixen idee entwickelt, dass wir menschlichen intelligenzbestien im grunde erst die manifestation jener intelligenz sind, deren existenz oft vorausgesetzt wird, um diese welt zu erdenken und zu erschaffen. nachher sind wir "nur" NPCs in einem grandiosen computerspiel. oder gar jeder für sich auch auf eine andere weise existent ausserhalb des "spiels". und dieses ausserhalb könnte widerum auch wieder ein spiel sein und so weiter. und irgendwann kommt man irrerweise wieder beim anfang an, was ansich aller logik wiederspricht. nun, wir werden sehen.
ich kann mir vorstellen, dass wir in unserer unaufhörlichen suche nach dem ursprung der welt noch eine menge dinge ins rollen bringen werden, mitunter gar rückwirkend die entstehung der welt selbst, was letztenendes uns selbst zum schöpfer macht.
die frage wäre dann, ob sich dann der ganze quatsch, den wir tun und getan haben, auch in der bibel widerspiegelt. soviel zu meiner derzeitigen gedankenwurst.
eine andere fixe idee - eher philosophischer natur - lautet:
kummer ist liebe, leben ist leiden.
habisch selbst zusammengeklaut. fehlt noch was, damit das so richtig ins ohr geht, denk ich. aber das kann das hammer-mem werden. ;D
nee, im ernst, da kann man ewig drüber nachdenken, denk ich.
is irgendwas wahres dran wenn man so will.
ich hoff ich muss das jetzt nicht im detail erklären, warum sich lieben durch das kümmern darstellt und warum jede empfindung, jeder sinneseindruck, jeder gedanke ein bestandteil der großen packung des leidens ist, obgleich wir in der sprache es meist nur dann als leid klassifizieren, wenn es uns zu intensiv ist.
unterm strich, philosophisch und auch gottgläubig kommt man zu dem schluss, einfach das beste draus zu machen aus dem leben.
in der masse mag man oft das gefühl bekommen, dass seine vernunft, sein eigenster verstand keine rolle in der geschichte der welt spiele.
und doch zählt jeder funke. die größeren ausmaße seines denkens und handelns sind für das individuum nur sehr selten ersichtlich und doch sind sie da. dass ich dir hier mal wieder eine textwall sondergleichen runtertippe ist zum beispiel ein gutes beispiel dafür, dass dein verstand durchaus ideen in die welt hinauszutragen im stande ist.
SagopaKajmer schrieb:Ich kanns ja nicht entscheiden so wenig wie ich gefragt wurde,ob ich erst geboren werden will..
weiss man nicht. vielleicht hat man sich das leben ja doch ausgesucht das man führt und der haken am spiel "leben" ist einfach, dass man alles was ausserhalb war oder ist, vergisst. vielleicht ist es auch zu hoch oder zu niedrig für den verstand und unser bewusstsein im schlaf ist das einzige, was dem nahe kommt. ich hab auf jeden fall auch schon mal im traum größere wahrheiten gespürt, aber mit dem erwachen konnte ich sie immer weniger greifen. ich will nicht drauf schwören, auch weil mir die funktion des träumens als sozusagen defragmentierung des geistes ja bewusst ist.
SagopaKajmer schrieb:Mich stören die Menschen eigentlich nicht nur diese Blindheit nervt mich.
Wenn die ganze Familie sich treffen dann wird nur übers Alltag geredet und fast jeder auf der Welt ist irgendwie gelassen als würde man Ewig leben.
mir ist die trivialität der selbstverständlichkeit auch zuwider.
aber man nennt es halt auch das gesittete, das absetzen. man rieselt nieder auf den vermeintlichen boden der tatsachen, obgleich man das höhere geheimnis der welt doch beinah schmecken kann.
für mich ist das auch immer eine frage der gesprächspartner. manche sind aufgewühlt, neugierig, unbeständig und andere beharrlich, gesittet.
ich glaube, das kommt auch von zuviel langeweile und dem verlernen des spielens. einstein hat mal gesagt, kreativität ist intelligenz beim spaß-haben. keine ahnung, warum wir aufhören zu spielen. ich tus kaum. bei anderen erklär ich mir das durch gruppenzwang, feig- und eitelkeit, aber auch durch träg- und ausgebranntheit und natürlich zuviel plaque - falsche, sprich: unbewusste ernährung.
das eigentlich schlimme am trivialen ist für mich, dass die wertigkeiten ganz anders gesetzt werden und es immer alles auf die immer selben prinzipien runtergebrochen wird: der mit dem, dies und das.
bloß nicht gott und die welt. irgendwie muss ich dabei immer an die szene bei matrix mit morpheus im verhörraum denken: das mit den hirnwellen und wie die sich ändern, wenn man ihn endlich bricht.
und ein spruch geistert mir durch den hinterkopf:
kluge menschen reden über ideen.
gewöhnliche menschen reden über ereignisse.
dumme menschen reden über andere menschen.
eleanor roosevelt
ich seh im trivialen gespräch auch den müßiggang, sich rethorisch und geistig nicht weiterentwickeln zu wollen. zu glauben, dass dies auch nicht möglich wäre. doch wo ist da bitteschön die spannungskurve?
;)SagopaKajmer schrieb:Ich versteh nicht warum es keine Chaos gibt? Das wichtigste istr doch das Leben. Und eines Tages wird es vorbei sein.
oh, das chaos ist da. selbst im ordentlichsten ist noch ein funke chaos.
die ganze welt scheint auf einer abweichung zwischen materie und anti-materie zu bestehen. ein belangloser (trivialer) "fehler" in der ordnung und am ende stehen wir mutmaßliches zufallsprodukt intelligenz - ja, du hast vermutlich recht: das wichtigste zu bewahren auf der welt. dabei ist das wort "zufall" nur ein anderes wort für das, wofür wir blind sind: für das chaos. chaos wirbelt gesetzten staub auf und lässt ihn wundertaten vollbringen. chaos ist das, wovon wir insgeheim nie genug kriegen. chaos ist die ursache und die wirkung. das chaos sind wir.
wirklich? vielleicht. dem widerspräche das menschliche ordnungsempfinden.
SagopaKajmer schrieb:Erst leben lassen und das leben genießen lassen dann einfach so das Licht ausknipsen.
aufhören wenns am schönsten ist. du hältst dich schon noch lange genug auf den beinen.
;)SagopaKajmer schrieb:Aber ich merke schon,dass ich probleme habe..
das potenzial, zu lieben und geliebt zu werden.
;)SagopaKajmer schrieb:Ich wüsste nicht,was ich eine Ewigkeit im Paradies machen soll..
sicher kann man das mit dem menschenverstand nich fassen. ich schlag dir vor, dich neben der altbackenen religiösen vorstellungen auch mal mit den heidnischen ideen zu beschäftigen respektive der keltischen anderswelt. ist schön zum träumen, aber ich würd da nichts drauf bauen. auf keiner der geschichten. denn erstens kommt es anders und zweitens... du kennst den rest.
;)SagopaKajmer schrieb:Wisst ihr was ich meine..wir dürften eigentlich nicht hier sein..wenn alles zufällig enstanden worden ist. Guckt euch einfach mal die Tierwelt an. Warum sind die Tiere da? Es geht nur ums fressen oder gefressen werden und fortpflanzung.
dein trip klingt ja geradezu nach lovecraft'schen abgründen. zieh dir mal die shoggothen rein...
SagopaKajmer schrieb:Ich fühle mich sehr alleine. Und wenn ich dann im Internet Videos sehe,wie die Menschen schlangen stehen um sich das neueste Iphone 5 zu kaufen dann fühle ich mich so missverstanden ich weiß niemand kennt meine Probleme aber ich denke dann sollte ich lieber so ein Mensch sein oder so ich gerade bin? Eigentlich hasse ich mich ja weil ich so ticke. Ich will es nicht. Was ich will spielt aber nicht so eine große Rolle.. Ich kann mich nicht kontrollieren. Irgendwie wird das alles schlimmer seit dem Ich mit dem Thema Universum;Philosophie;Religion etc. beschäftige..
Ich kann es einfach nicht lassen.
is doch gut wie du bist. ich glaub auch die meisten sind so, nur trauen sich nicht drüber zu reden. dieser ganze iphone, trendy hip scheiss, das ist doch nur eine facette. manche greifen wie du eben unermüdlich nach den sternen, haben ihren eigenen kopf, ihr eigenes chaos und andere lassen sich von strömungen mitziehen in den vermeintlich besten platz der sittsamkeit. und glaub mal nicht, dass diese leute alle glücklich sind. viele sind insgeheim unaufhörlich am schreien, welch idiotie sie sich doch verschrieben haben. nur sie hören sich selbst nicht mehr zu.
SagopaKajmer schrieb:Dann frage ich mal die gläubigen,wie ihr es schafft an Gott zu glauben ohne zu zweifeln?
Ich meine Gott weiß ja alles und wusste er auch,dass ich ihn mal hinterfragen werde? Warum hat mich Gott erschaffen wenn er wusste,dass ich irgendwann mal meinen Glauben verlieren werde ? Wenn er so ein guter Gott ist,was empfiehlt er dann den Menschen zu tun,die den glauben verloren haben? Warum soll ich in die Hölle,weil ich mein glauben verloren habe?
wie gesagt, ich glaube nicht sondern rechne damit. besser noch: spiele mit den gedanken. trau mich noch, zu spielen. bin mir nicht zu fein dafür. kein plan, ob dante mit den 9 kreisen der hölle was reeles beschrieb. vielleicht war das alles nur angstmache im mittelalter und die hölle gibts garnich. vielleicht ist das jenseits da, vielleicht nicht. vielleicht denkt gott in menschlichen kathegorien und ist erfassbar, vielleicht gibt es ihn auch garnicht. soll ich mich schämen dafür, dass ich noch an mir zweifel, wenn ich zweifle?
nein, dass lass ich mir nicht einreden. weder von den verklärern der vernunft noch von denen des geistes. ich lass mich doch nicht überrumpeln. das nähme ja chaotische ausmaße an...
;)