@HereIAm12 viele denken, erwachsen zu sein, hiesse aufzuhören zu spielen, sich dem anstand zu verpflichten, sich keine blöße und peinlichkeiten mehr zu geben, kinderkram links liegen zu lassen, und dafür immer bescheid zu wissen, antworten zu geben, zu belehren, und dazu natürlich noch das outfit eines erwachsenen... und sie fangen mit diesem spießigen quatsch manchmal schon in der kindheit an.
aber das ist alles nur eine illusion. und zwar eine immens gefährliche, die unsere heutige gesellschaft fahrlässig aus den angel hebt. die selbst nicht mehr richtig erwachsenen "erwachsenen" schauen leichtfertig zu den "kleinen" und meinen: "wie süß" wenn diese sich erwachsen geben und dem image der mündigen nacheifern. im prinzip ist daran auch kaum was verkehrt, doch es sind halt nur images, abziehbilder.
seine wahre reife muss jeder selbst finden. der pfad dahin heisst eigenverantwortung.
deutlichster aspekt des erwachsen-seins ist die bereitschaft und fähigkeit, sich um andere zu kümmern. sicher bemühen sich schon viele kinder instinktiv danach, ihre spielsachen, ihre kleinen geschwister, ihre großen geschwister, ihre mammas und pappas vor misslichen lagen zu beschützen und zu befreien. doch sind sie in vielen punkten unbeholfen. deswegen gehört das "sich-zurecht-finden" auch zum erwachsen-sein dazu. und im prinzip wars das schon.
und wie gesagt, habe ich den eindruck, dass wir uns heutzutage immer mehr in illusionen verrennen, was das erwachsen-sein angeht. sicher: in der unabhängigkeit von den eltern lernt man am schnellsten, auf eigenen beinen zu stehen, aber diese ungebundenheit birgt auch manchmal unverantwortung in sich und das Los-Sagen all der als pedantisch und abartig empfundenen "erziehungsmaßnahmen" wie dem Rechenschaft-Ablegen, zwanghaftem Hilfe-Leisten und dem manchmal gar bloß symbolischen Vertragen. Die Weisung mancher Eltern weist oft zu allererst auf eines hin: dass sie das erwachsen-sein selber nicht verstehen und dass sie selber nur abziehbilder dessen sind, was sie für "erwachsen" halten. man wird von ganz alleine erwachsen und man kann garnichts dagegen tun. erwachsensein ist entgegen all dem hohlen verbitterten geseiere nicht mit dem verlust und aufgeben der kindlichkeit, des spielspaßes und der faszination verbunden. erwachsen-werden ist einfach nur das ausbilden der sorge, des kümmerns, auf dass man selber nicht mehr umsorgt werden muss und sich um andere sorgen/kümmern kann.
sicher gibt es dann noch die "erwachsenen" standpunkte. sie zeichnen sich aber oftmals in erster linie durch ihre kontrolliertheit, ihre distanz, unsensibilität, abgestumpftheit aus. kann manchmal nützlich sein, ist es aber meistens nicht: erwachsen.