Ist man das, was man vorgibt zu sein?
23.01.2013 um 23:12@Primordium
Die erste Qualität ist das, was dir ermöglicht, mal so und mal so zu denken. Diese Qualität ist seit jenem Zeitpunkt, an dem du etwas zum allerersten mal bemerkst hast und dich daran erinnern kannst, bis heute unverändert geblieben. Es ist immer genau diese Qualität, die jeden Morgen als dein Ich aufwacht. Denn es ist noch niemals vorgekommen, dass du als jemand anderer aufgewacht bist. Auch das wirst du eindeutig bestätigen können. Diese Qualität nennt man auch das ICH BIN, ohne jegliche Zusätze von "Ich bin dieses" oder "Ich bin jenes", sondern sie steht einzig und allein für das Gefühl deiner Anwesenheit, für die Gewissheit, dass es dich gibt. Diese Qualität ist die Voraussetzung für alles, was du damit anstellst. Und damit kommen wir zur zweiten Qualität.
Die zweite Qualität ist dann das Ergebnis dieser Ermöglichung, mit der du bemerken und sagen kannst "Ich bin fröhlich" oder "Ich bin ein Kind" oder "Ich fühle mich einsam" oder "Ich bin ein Mann", etc. - Diese wechselhaften Ergebnisse sind immer nur flüchtig und vorübergehend, wie jeder bestätigen kann. Wir können hier also keinesfalls von einer Unveränderlichkeit reden.
Wie aber ist es nun mit der ersten Qualität? Ist sie wirklich unverändert oder zeigt auch sie ein wechselhaftes Verhalten?
Du kannst auch hier eindeutig bestätigen, dass diese erste Qualität nicht ständig vorhanden ist. Denn sobald du eingeschlafen bist, sind alle Qualitäten verschwunden. Dann weißt du nicht mal mehr, ob es dich gibt, geschweige denn, ob du Männlein oder Weiblein bist, und ob du eine Familie hast. All das gibt es dann für dich nicht mehr. Einem tatsächlich unveränderlichen Ich würde das nicht passieren. Was bedeutet das?
Das bedeutet: Wenn du hier sagst, dass das Ich stets unveränderlich ist, dann darf es auch keine Veränderungen zeigen. Das tut es aber sehr offensichtlich, wie jeder feststellen kann.
Wenn ich nun komme und danach frage, was deine wahre unveränderliche Natur ist, dann kann es sich unmöglich um das Ich handeln, welche Qualität damit auch immer gemeint sein sollte.
Und damit ist es bewiesen und unwahr, wenn du sagst, dass Ich ist stets unveränderlich.
Kannst du die Begründung nachvollziehen?
Primordium schrieb:Es gibt nur das Ich, das stets unveränderlich bleibt. Ich bin ich, auch wenn ich mal anders denke.Wenn du genau hinschaust und es hinreichend aufmerksam untersuchst, wirst du zunächst bemerken, dass immer dann, wenn man vom Ich redet, man tatsächlich von zwei unterschiedlichen Qualitäten spricht.
Die erste Qualität ist das, was dir ermöglicht, mal so und mal so zu denken. Diese Qualität ist seit jenem Zeitpunkt, an dem du etwas zum allerersten mal bemerkst hast und dich daran erinnern kannst, bis heute unverändert geblieben. Es ist immer genau diese Qualität, die jeden Morgen als dein Ich aufwacht. Denn es ist noch niemals vorgekommen, dass du als jemand anderer aufgewacht bist. Auch das wirst du eindeutig bestätigen können. Diese Qualität nennt man auch das ICH BIN, ohne jegliche Zusätze von "Ich bin dieses" oder "Ich bin jenes", sondern sie steht einzig und allein für das Gefühl deiner Anwesenheit, für die Gewissheit, dass es dich gibt. Diese Qualität ist die Voraussetzung für alles, was du damit anstellst. Und damit kommen wir zur zweiten Qualität.
Die zweite Qualität ist dann das Ergebnis dieser Ermöglichung, mit der du bemerken und sagen kannst "Ich bin fröhlich" oder "Ich bin ein Kind" oder "Ich fühle mich einsam" oder "Ich bin ein Mann", etc. - Diese wechselhaften Ergebnisse sind immer nur flüchtig und vorübergehend, wie jeder bestätigen kann. Wir können hier also keinesfalls von einer Unveränderlichkeit reden.
Wie aber ist es nun mit der ersten Qualität? Ist sie wirklich unverändert oder zeigt auch sie ein wechselhaftes Verhalten?
Du kannst auch hier eindeutig bestätigen, dass diese erste Qualität nicht ständig vorhanden ist. Denn sobald du eingeschlafen bist, sind alle Qualitäten verschwunden. Dann weißt du nicht mal mehr, ob es dich gibt, geschweige denn, ob du Männlein oder Weiblein bist, und ob du eine Familie hast. All das gibt es dann für dich nicht mehr. Einem tatsächlich unveränderlichen Ich würde das nicht passieren. Was bedeutet das?
Das bedeutet: Wenn du hier sagst, dass das Ich stets unveränderlich ist, dann darf es auch keine Veränderungen zeigen. Das tut es aber sehr offensichtlich, wie jeder feststellen kann.
Wenn ich nun komme und danach frage, was deine wahre unveränderliche Natur ist, dann kann es sich unmöglich um das Ich handeln, welche Qualität damit auch immer gemeint sein sollte.
Und damit ist es bewiesen und unwahr, wenn du sagst, dass Ich ist stets unveränderlich.
Kannst du die Begründung nachvollziehen?