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Zuviel Geld erzeugt CO2

35 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Co2 Geld ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Zuviel Geld erzeugt CO2

23.09.2019 um 21:22
Wenn Du eine Familie hast, einmal im Jahr einen schönen Urlaub verbringts, dann hast Du es gut. Das Geld reicht für Auto und Altersverorgung.
Es bleibt nichts übrig. Was aber wenn etwas übrig bleibt? Narürlich für die Kinder. Was aber wenn Du soviel verdienst das alle Absicherungen schon erledigt sind? Alles was du ab jetzt machst verbraucht Energie. Das Haus , das Auto, die Reisen, alles wird größer. Du produzierst immer mehr CO2. Du kannst Dein Geld nicht verschenken, das prodoziert auch CO2.

Wie kann man Geld einsetzen ohne zu schaden.?


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Zuviel Geld erzeugt CO2

24.09.2019 um 08:08
Zitat von BiosuppeBiosuppe schrieb:Wie kann man Geld einsetzen ohne zu schaden.?
Pflanz ein paar Bäume. Kaufe eine PV-Anlage. Oder ein Windrad. Dann fahre ein E-Auto mit dem so gewonnene Strom.
Gehe wandern oder Rad fahren und spende Dein Geld Leuten, die es brauchen. Z.B. kannst du eine PV-Anlage in Afrika bauen lassen. Oder dort einen Brunnen graben. Oder kaufe Regenwald, damit er nicht abgeholzt wird.
Hatte ich schon das Aufforsten erwähnt?

Also nur ein klitze kleines bisschen Phantasie ....


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Zuviel Geld erzeugt CO2

24.09.2019 um 08:53
Die Produktion eine EAutos erzeugt CO2.
Rechne einmal aus wieviel PV Anlagen Du bauen mußt um ein Auto zu betreiben. Und wieviel CO2 dabei erzeugt wird.


Was können die Menschen mit ihrem überflüssigen Geld tun, ohne dabei CO2 zu erzeugen?

Es geht nicht um Leute die ein paar hundert Euro zuviel haben, es geht um die Reichen, die tausende jeden Monat zuviel haben. Verschenken an Bedürtige geht nicht. Das ist soviel Geld das kein Arbeitsloser mehr arbeiten müßte. Das bringt das soziale System durcheinander. Regenwald kann man nicht kaufen. Nicht in großen Mengen. Daran haben die Regierungen dieser Länder auch kein Interresse.


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Zuviel Geld erzeugt CO2

24.09.2019 um 09:41
@Biosuppe
Wenn du nicht weisst wohin mit deinem Geld und dir die CO2-Problematik so am Herzen liegt, dann finanziere doch Projekte/Forschungen, die sich mit Lösungen der Krise beschäftigen.
Hier zum Beispiel https://www.nature.com/articles/s41467-019-08824-8
@kleinundgrün hatte dirja schon ein paar weitere Beispiele genannt. CO2 wirst du nicht verhindern können, aber du kannst alles tun um das Leben für die lebenswerter zu machen, denen es schlechter geht als dir.


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24.09.2019 um 10:14
@Biosuppe
Die frage ist nicht, wieviel die produktion kostet, sondern wieviel auf lange sicht eingespart werden kann bei geringerem CO2 ausstoß im vergleich zur herkömmlichen methode. Der CO2 ausstoß kann, darf und sollte niemals auf das hier und jetzt begrenzt werden. Manchmal lohnt es sich heute in den sauren apfel zu beißen, um morgen eine einsparung zu gewährleisten und das ist mit zu viel geld deutlich einfacher, als mit zu wenig.

Ich werde mir wohl nicht so schnell ein CO2 neutrales haus samt stromerzeugung basierend auf erneuerbaren energien leisten können. Jemand, der nicht weiß wohin mit seinen millionen, hat da mehr möglichkeiten. Der könnte wahrscheinlich sogar ein paar mehr häuser bauen und vermieten an diejenigen, die den bau nicht finanzieren können.


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Zuviel Geld erzeugt CO2

24.09.2019 um 12:36
Zitat von BiosuppeBiosuppe schrieb:es geht um die Reichen, die tausende jeden Monat zuviel haben. Verschenken an Bedürtige geht nicht. Das ist soviel Geld das kein Arbeitsloser mehr arbeiten müßte.
ich weiss, dass das hier nicht Dein Kernthema ist, aber ich möchte trotzdem kurz hierauf eingehen, weil dort eben ein krasser Irrtum drinsteckt!
Wenn man das Vermögen der reichsten 10% in Deutschland auf alle deutschen Bürger verteilen würde, dann wären das rund 60.000 EUR pro Person. Klingt nach viel. Wenn man jedoch dagegen rechnet, was zB. ein Hartz IV Empfänger kostet (und das ist ja nicht nur der Hartz IV Satz, sondern zB. auch Miete, Krankenversicherung etc.pp), dann entspräche das siginifikant weniger als einem Jahrzehnt Hartz IV! Da eine solche Umverteilung ja nicht wiederholt werden kann und da nach Umverteilung des Vermögens das Steueraufkommen auch sinken würde, bedeutet das, dass spätestens nach einem Jahrzehnt die Bedürftigkeit wieder groß wäre.
Dabei ist noch gar nicht betrachtet, dass das Umverteilen gar nicht so einfach möglich ist, weil Vermögen ja nicht nur in Bargeld existiert, sondern auch zB. in Form von Immobilien, Firmenanteilen usw., die bei einer Umverteilung ihren Wert verlieren würden...

Übrigens ist die Situation noch viel extremer, wenn man das auf weltweitem Maßstab betrachtet: würde man das gesamte Vermögen aller Dollarmillionäre dieser Welt auf alle Menschen dieser Welt umverteilen, dann wären das gerade mal 800 Dollar pro Person...

Das Problem bei jeglicher dieser Betrachtungen ist eben, dass nicht nur die reichsten Prozent der Menschen unglaublich große Vermögen haben, sondern gleichzeitig es auch eine unglaublich große Zahl von Menschen gibt. Wenn man eine riesige Summe auf eine riesige Zahl von Köpfen verteilt, bleibt am Ende doch nur eine moderate Summe pro Empfänger übrig...

Abseits von diesem Punkt und nun auf Dein Anliegen eingehend:
Ich denke, dass wir hier in Deutschland, ob mit oder ohne Geld, sowieso nur einen geringen Einfluss haben. Egal, welche Ideen wir zum Energiesparen und Umweltschutz haben, unsere Einsparungen können nicht ansatzweise aufwiegen, was Bevölkerungswachstum und Konsumwachstum in den ärmeren Regionen der Welt verursachen.
Zum Beispiel gab es im Jahr 2000 in China 6 Millionen Autos. Inzwischen sind es mehr als 220 Millionen Autos, fast soviele wie in den USA (248 Mio). Allein im Jahr 2018 wurden 28 Millionen Fahrzeuge in China neuzugelassen. Dass darunter mehr als 1 Mio Elektroautos waren, ist nett, ändert aber nichts daran, dass nur Sparsamkeit oder Konsumverzicht in Deutschland (Bestand derzeit 42 Mio Fahrzeuge) die entstehenden Umwelteffekte kaum beeinflussen werden!
Oder anderer Punkt: in Bangladesh beispielsweise ist die Zahl der Bevölkerung seit der Unabhängigkeit 1971 von 71 Mio auf 165 Mio Einwohner gestiegen. Die Bevölkerungsdichte ist inzwischen landesweit viermal so hoch wie in Deutschland (was ja auch schon ein dicht besiedeltes Land ist). Egal, was wir uns hinsichtlich steigendem Meeresspiegel und Verschmutzung der Weltmeere hier in Europa ausdenken, wenn in einem Land, in dem jedes Jahr rund ein Drittel der Fläche überschwemmt wird in der Monsunzeit, die Bevölkerungsdichte so extrem ist, und wenn in diesem Flussmündungsgebiet unzureichende Entsorgungsmöglichkeiten für Müll und verunreinigtes Wasser existieren, dann wird sich am Gesamtkomplex des Problems nichts ändern!

Ohne eine weltweite 1-Kind-Politik nach dem Vorbild Chinas sind alle Bemühungen in Europa oder gar allein auf deutscher Ebene ziemlich futile...


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Zuviel Geld erzeugt CO2

24.09.2019 um 13:42
Zunächst einmal, ich persönlich habe keinen Euro übrig am Monatsende.

Ich habe dieses Thema bewußt in das Philosophie Forum gestellt. Es geht also nicht darum praktische Anwendungen zu finden, sondern um eine Diskussion ob sich das Denken zu diesem Thema nicht grundsätzlich ändern muß.

Ist es überhaupt möglich den CO2 Ausstoß zu reduzieren solange zuviel Geld da ist?

Angenommen wir verbieten die SUV. Dann hat der Besitzer 2000 Euro übrig im Monat. Was macht er damit? Vielleicht kauft er sich ein Schiff, oder ein Haus in Spanien, deren Herstellung C02 erzeugt.


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24.09.2019 um 14:20
Zitat von BiosuppeBiosuppe schrieb:Ist es überhaupt möglich den CO2 Ausstoß zu reduzieren solange zuviel Geld da ist?
verstanden.
Aber kann man die Frage dann nicht ebenso derart formulieren "Ist es überhaupt möglich den CO2 Ausstoß zu reduzieren solange zuviel Menschen auf der Welt da sind?"


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24.09.2019 um 15:42
Zitat von BiosuppeBiosuppe schrieb:Die Produktion eine EAutos erzeugt CO2.
Rechne einmal aus wieviel PV Anlagen Du bauen mußt um ein Auto zu betreiben. Und wieviel CO2 dabei erzeugt wird.
Die Alternative ist der Verzicht aus individuelle Mobilität. Aber unterstellen wir mal, Du hättest sowieso ein Auto, würdest Du hier CO2 sparen.
Zitat von BiosuppeBiosuppe schrieb:Was können die Menschen mit ihrem überflüssigen Geld tun, ohne dabei CO2 zu erzeugen?
Bäume pflanzen. Das reduziert sogar CO2.
Zitat von BiosuppeBiosuppe schrieb:Regenwald kann man nicht kaufen. Nicht in großen Mengen.
Warum nicht?


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24.09.2019 um 15:48
Zitat von BiosuppeBiosuppe schrieb:Angenommen wir verbieten die SUV. Dann hat der Besitzer 2000 Euro übrig im Monat.
Erstens kostet ein SUV in aller Regel keine 2000 EUR im Monat und zweitens gibt es gleicht teure Alternativen (Limousinen, Sportwagen). Nur zur Klarstellung, ich mag keine SUVs - aber das Argument ist Unsinn.

Und 2000 EUR kann man hervorragend für gute Zwecke einsetzen.
Zitat von BiosuppeBiosuppe schrieb:Ist es überhaupt möglich den CO2 Ausstoß zu reduzieren solange zuviel Geld da ist?
Geld ist nicht das Problem, sondern Wohlstand. Geld ist nur ein Werkzeug. Ein universelles Zahlungsmittel.

Mit sehr viel Geld kann man eine Menge für den Umweltschutz tun. Du kannst ein Haus mit Holz statt mit Beton bauen. Du kannst Strom ökologisch erzeugen, auch dort, wo die Menschen zu arm sind, das selbst zu machen.

Es ist eher das Problem, wenn du arm bist. Dann kaufst du billigen Strom, billiges Fleisch - kurz Dinge, die nicht ökologisch erzeugt werden. Wo der Fokus auf dem Preis, nicht auf der Art der Erzeugung liegt.


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24.09.2019 um 16:28
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es ist eher das Problem, wenn du arm bist. Dann kaufst du billigen Strom, billiges Fleisch - kurz Dinge, die nicht ökologisch erzeugt werden. Wo der Fokus auf dem Preis, nicht auf der Art der Erzeugung liegt.
das ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt: die Abholzung des Regenwaldes in der Region des Amazonas, die Abholzung, Überweidung, Übernutzung des Bodens und damit die Desertifikation in der Sahelzone, der Auswuchs des Reisanbaus und Folgen in Form von Versalzung, der Einsatz von billigen, aber schadstoffreichen und wenig energieeffizienten Brennstoffen wie Braunkohle, der Umsatz von billigen asiatischen Produkten wie Kleidung in Afrika und vieles mehr sind ja nicht Folgen von zuviel Geld, sondern im Gegenteil Folgen der Armut dort.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Biosuppe schrieb:
Regenwald kann man nicht kaufen. Nicht in großen Mengen.

Warum nicht?
es wäre schon arg imperialistisch, wenn Ausländer aus fernen, reichen Regionen der Welt Regenwald aufkaufen und der armen, einheimischen Bevölkerung die Möglichkeit zur Nutzung der natürlichen Resourcen ihrer Heimat entziehen, damit Nahrungsmittelpreise hochtreiben.
Mal ganz anders betrachtet: findest Du es gut und richtig, dass ausländische Investoren in Großstädten in Deutschland Wohnungen im großen Maßstab aufkaufen und dann leerstehen lassen und damit für steigende Mieten und Wohnungsnot sorgen? Wenn nein, warum findest Du es dann gut, wenn ausländische Investoren als Ackerland nutzbare Flächen im Regenwald aufkaufen und dann ungenutzt lassen und damit für steigende Flächenpreise für Ackerland und geringere Nahrungsmittelproduktion sorgen?


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Zuviel Geld erzeugt CO2

25.09.2019 um 10:30
Zitat von otternaseotternase schrieb:sind ja nicht Folgen von zuviel Geld, sondern im Gegenteil Folgen der Armut dort.
Eben. Umweltschutz ist in aller Regel ein zusätzlicher Aspekt. Man kann viel billiger produzieren, wenn man auf die Ressourcen quasi einen Kredit aufnimmt.
Zitat von otternaseotternase schrieb:es wäre schon arg imperialistisch, wenn Ausländer aus fernen, reichen Regionen der Welt Regenwald aufkaufen und der armen, einheimischen Bevölkerung die Möglichkeit zur Nutzung der natürlichen Resourcen ihrer Heimat entziehen
Natürlich. Aber das kann man ja vertraglich gestalten. Z.B. erwirbt eine (lokale) NGO mittels Spendengeldern zu definierten Konditionen.
Das dürfte auch den Rest der Frage beantworten.


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25.09.2019 um 10:46
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber das kann man ja vertraglich gestalten. Z.B. erwirbt eine (lokale) NGO mittels Spendengeldern zu definierten Konditionen.
Das dürfte auch den Rest der Frage beantworten.
Das beantwortet keineswegs alle Fragen. Was, wenn die Einheimischen nicht mit den Konditionen des Vertrages einverstanden sind, was, wenn sie gar keinen Vertrag mit der NGO machen wollen? Was, wenn die Einheimischen das Land lieber selbst nach eigenen Vorstellungen nutzen wollen, zB den Urwald roden wollen? Wer authorisiert die NGO, Konditionen zu definieren?
Welche Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft hat es, wenn Nutzland durch ausländische Kapitalgesellschaften (denn nichts anderes sind NGOs) dem Markt entzogen wird, welche Auswirkungen auf die lokale Politik hat es, wenn Global Player (denn nichts anderes sind NGOs) eine Macht in einer Region darstellen und Verträge schließen zu von ihnen vorgegebenen Konditionen?
NGOs sind nicht demokratisch legitimiert, sondern ziehen ihre Macht, ihren Einfluss allein aus dem Geld, dass Spender ihnen zukommen lassen. Damit verfolgen NGOs natürlich nicht zwingend die Ziele, die für die Betroffenen ideal wären, sondern die Ziele, die sich ihre Spender davon wünschen. NGOs können daher auch sehr gefährlich und demokratiefeindlich sein!


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25.09.2019 um 10:58
Zitat von otternaseotternase schrieb:Das beantwortet keineswegs alle Fragen. Was, wenn die Einheimischen nicht mit den Konditionen des Vertrages einverstanden sind, was, wenn sie gar keinen Vertrag mit der NGO machen wollen?
Dann verkaufen sie nicht. Es wird ja keiner gezwungen.
Zitat von otternaseotternase schrieb:Was, wenn die Einheimischen das Land lieber selbst nach eigenen Vorstellungen nutzen wollen, zB den Urwald roden wollen? Wer authorisiert die NGO, Konditionen zu definieren?
Ohne Konsens gibt es keinen Vertrag.
Und bis wir zu einem Punkt der aufgezwungenen Verträge kommen, wäre es schon noch ein wenig Raum, oder?
Zitat von otternaseotternase schrieb:Welche Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft hat es, wenn Nutzland durch ausländische Kapitalgesellschaften (denn nichts anderes sind NGOs) dem Markt entzogen wird, welche Auswirkungen auf die lokale Politik hat es, wenn Global Player (denn nichts anderes sind NGOs) eine Macht in einer Region darstellen und Verträge schließen zu von ihnen vorgegebenen Konditionen?
In extremer Ausprägung, meinetwegen. Aber haben wir milliarenschwere NGOs oder eher kleinere und damit eine gewisse Marktvielfalt?


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25.09.2019 um 11:06
@kleinundgrün
Und just diese beiden Argumente „Niemand wird gezwungen zu verkaufen“ und „Es gibt ja nicht nur eine, sondern viele verschiedene Organisationen, Investoren“ gelten ganz genau so auch zB für den Wohnungsmarkt in Großstädten. Niemand ist gezwungen beispielsweise seine Wohnung in Berlin, München, London an arabische, chinesische, russische Investoren zu verkaufen, die die Wohnungen dann leerstehen lassen. Und natürlich gibt es viele Investoren, nicht nur einzelne Grossinvestoren. Und trotzdem hat dieser Markteingriff aus dem Ausland schwerwiegende negative Folgen für die einheimische Bevölkerung!
Und nicht anders ist das mit Programmen zum Aufkauf von Regenwald.


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25.09.2019 um 11:20
Zitat von otternaseotternase schrieb:Und just diese beiden Argumente „Niemand wird gezwungen zu verkaufen“ und „Es gibt ja nicht nur eine, sondern viele verschiedene Organisationen, Investoren“ gelten ganz genau so auch zB für den Wohnungsmarkt in Großstädten. Niemand ist gezwungen beispielsweise seine Wohnung in Berlin, München, London an arabische, chinesische, russische Investoren zu verkaufen, die die Wohnungen dann leerstehen lassen.
Es bestreitet doch keiner, dass Investitionen Auswirkungen auf die Wirtschaft haben.

Aber Du hast geschrieben:
Zitat von otternaseotternase schrieb:Was, wenn die Einheimischen nicht mit den Konditionen des Vertrages einverstanden sind
Die gesellschaftlichen Regelungen, welche marktwirtschaftlichen Grundsätze gelten sollen, kann eben nur die Gesellschaft treffen, die es betrifft.
Der Wohnungsmarkt ist deswegen, wie er ist, weil marktwirtschaftliche Anreize geschaffen worden sind, die diese Entwicklung fördern. Das Problem ist nicht, dass Investoren Wohnungen kaufen können, sondern dass es sich lohnt, sie nicht günstig zu vermieten.

Und natürlich hat das die Einschränkung von Brandrohdung Folgen für die lokale Wirtschaft - aber da sind wir in einer Abwägungsfrage. Soll es sich lohnen, auf Pump an der Umwelt und unter Verursachung von Schäden, die viele andere auch betreffen, seinen Lebensunterhalt zu verdienen oder nicht.
Das kann idealerweise von innen gesteuert werden, nur wenn das nicht funktioniert, ist auch eine Einflussnahme von außen "fair".

Du hast Angst vor Zuständen wie im Kolonialismus - die reiche und mächtige Nation bestimmt das Wohl und Wehe der Schwachen. Und ja, diese Gefahr besteht. Nur kann man sich dann nicht einfach mit diesem Argument zurück ziehen und sagen: Lass sie halt machen.

Sondern man muss die Dinge abwägen. Eine so absolute Betrachtung, wie Du sie hier schilderst, ist selten ideal.


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25.09.2019 um 14:06
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das Problem ist nicht, dass Investoren Wohnungen kaufen können, sondern dass es sich lohnt, sie nicht günstig zu vermieten.
richtig.
Bei dem Kauf von Regenwald ist ja sogar das grundliegende Ziel, der Zweck des Unterfangens, diese Fläche nicht zu nutzen. Das ist im Prinzip sogar noch eine Steigerung. Dort wird Fläche nicht nur aus marktwirtschaftlichen Gründen ungenutzt gelassen, sondern ganz bewusst und gezielt der Nutzung entzogen!
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Du hast Angst vor Zuständen wie im Kolonialismus - die reiche und mächtige Nation bestimmt das Wohl und Wehe der Schwachen. Und ja, diese Gefahr besteht. Nur kann man sich dann nicht einfach mit diesem Argument zurück ziehen und sagen: Lass sie halt machen.

Sondern man muss die Dinge abwägen.
ich habe nicht einmal diese Bedenken. Sicher, richtig, ich bezweifel die Legitimität, sowas zu tun, ganz speziell, wenn solche Verträge nicht von demokratisch legitimierten Institutionen geschlossen werden, sondern nur mit Geld ermächtigten NGOs.

Aber ich sehe noch ein anderes Problem: es ist ein Rumdoktern am Symptom, kein Kurieren der Krankheit. Ich würde in der Tat auch "imperialistische" Massnahmen befürworten, wenn es denn wirklich gegen das Problem ginge.
Das Problem ist das Bevölkerungswachstum. Jedes Jahr wächst die Weltbevölkerung um etwa die Einwohnerzahl Deutschlands! Es muss jedem klar sein, dass daher sogar ein Null-CO2-Ausstoss in Deutschland keinen wirklichen Einfluß hätte. Solange die Fertilitätsraten zB. im Niger bei 7,4, in Somalia bei 6,6, in Afghanistan bei 5,2 usw. liegen, solange Indien jedes Jahr um 20 Millionen Menschen, Nigeria jedes Jahr um 4,4 Millionen Menschen wächst, ist alles was wir hier in Europa machen können, nicht mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein.

Die einzige Lösung, die ich sehe, wäre eine weltweite 1-Kind-Politik nach chinesischem Vorbild. Aber dem stehen viele nationale Interessen und religiöse Überzeugungen entgegen. Daher muss man wohl ganz pragmatisch sagen, dass es gar keine Rettung gibt und das beste, was man machen kann, ist, sich keine Gedanken zu machen und einfach solange ein schönes Leben zu leben, wie das noch möglich ist.


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25.09.2019 um 14:19
Zitat von otternaseotternase schrieb:sondern ganz bewusst und gezielt der Nutzung entzogen!
Nur einer bestimmten Art der Nutzung. Beim Wohnen ist es absolut, Wald kann man roden und Rinder drauf packen - ab besten mit Mitteln, die auch gleich weite Teile angrenzender Fläche abfackeln. Oder nachhaltige Forstwirtschaft betreiben.
In einer leer stehenden oder zu teuren Wohnung kann ich halt nicht wohnen.
Zitat von otternaseotternase schrieb:wenn solche Verträge nicht von demokratisch legitimierten Institutionen geschlossen werden, sondern nur mit Geld ermächtigten NGOs.
Staatliche Eingriffe wären ja noch schrecklicher. Da winkt dann wirklich der Kolonialismus.

Die NGOs müssen sich halt bestimmten Anforderungen unterwerfen, so was lässt ich ja grundsätzlich umsetzen.
Zitat von otternaseotternase schrieb:Die einzige Lösung, die ich sehe, wäre eine weltweite 1-Kind-Politik nach chinesischem Vorbild.
Mich würde die praktische Umsetzung dieser Idee interessieren. Viel tiefer kann man eigentlich nicht in die Individualität eingreifen.

Aber davon abgesehen, ich sehe die Bevölkerungszahl gar nicht so kritisch. Sondern den Verbrauch an Ressourcen.
Und da kann ein Land wie Deutschland schon eine Menge bewegen. Die Leute wollen gut leben - und wenn "gut leben" auch mit weniger Ressourcenverbrauch möglich ist und Ressourcenverbrauch "bestraft" wird (unökonomisch ist), bewirkt das eine Menge.


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25.09.2019 um 14:50
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Nur einer bestimmten Art der Nutzung. Beim Wohnen ist es absolut, Wald kann man roden und Rinder drauf packen - ab besten mit Mitteln, die auch gleich weite Teile angrenzender Fläche abfackeln. Oder nachhaltige Forstwirtschaft betreiben.
In einer leer stehenden oder zu teuren Wohnung kann ich halt nicht wohnen.
auch im Wohnungsmarkt ist es so: viele Wohnungen werden beispielsweise dem Markt nicht komplett entzogen, sondern statt als Dauermietwohnungen über airbnb und andere Plattformen kurzzeitvermietet. Das macht es nicht besser.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Staatliche Eingriffe wären ja noch schrecklicher. Da winkt dann wirklich der Kolonialismus.
wenn Vereinbarungen auf Augenhöhe getroffen werden und nicht einseitig von den Industrienationen diktiert werden, sehe ich das nicht negativ. Wenn allerdings beispielsweise Macron die Souveränität Brasiliens anzweifelt, dann verstehe ich solche Bedenken schon...
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und da kann ein Land wie Deutschland schon eine Menge bewegen. Die Leute wollen gut leben - und wenn "gut leben" auch mit weniger Ressourcenverbrauch möglich ist und Ressourcenverbrauch "bestraft" wird (unökonomisch ist), bewirkt das eine Menge.
wie oben geschrieben: die Weltbevölkerung steigt netto jedes Jahr um etwa die Zahl der Einwohner Deutschlands. Auch wenn also in Deutschland der CO2 Ausstoss von jetzt auf sofort auf Null sinken würde, würde der Zuwachs der Weltbevölkerung und auch der -durchaus verständliche und gerechtfertigte Wunsch- nach Wohlstands- und damit auch Konsumzuwachs in den armen Nationen den positiven Effekt der Einsparungen in Deutschland in kürzester Zeit wieder aufgewogen.


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Zuviel Geld erzeugt CO2

25.09.2019 um 15:02
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Mich würde die praktische Umsetzung dieser Idee interessieren. Viel tiefer kann man eigentlich nicht in die Individualität eingreifen.
Ein-Kind-Politik nach chinesischem Vorbild ist in der Tat ist das ein extremer Eingriff, keine Frage. Zwangsabtreibungen, Zwangssterilisation usw. würden wahrscheinlich politisch und religiös erheblichen Widerständen begegnen.
Aber es wären ja erstmal schwächere Massnahmen als Anfang denkbar: zB. Kindergeld nur für das erste Kind, ab dem dritten Kind wird das Kindergeld komplett gestrichen. Kostenloser Kindergarten, Schulausbildung und medizinische Versorgung nur für das erste Kind, Zuschläge zur Rente für Kinderlose und Eltern von maximal einem Kind, für Bauern Zuteilung von billigem Pachtland für Ein-Kind-Familien, Zuteilung von staatlich subventioniertem Wohnraum für Kinderlose und Ein-Kind-Familien, kostenloser bzw. subventionierter Zugang zu Verhütungsmitteln, Prämien für Sterilisation...


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