Biosuppe schrieb:es geht um die Reichen, die tausende jeden Monat zuviel haben. Verschenken an Bedürtige geht nicht. Das ist soviel Geld das kein Arbeitsloser mehr arbeiten müßte.
ich weiss, dass das hier nicht Dein Kernthema ist, aber ich möchte trotzdem kurz hierauf eingehen, weil dort eben ein krasser Irrtum drinsteckt!
Wenn man das Vermögen der reichsten 10% in Deutschland auf alle deutschen Bürger verteilen würde, dann wären das rund 60.000 EUR pro Person. Klingt nach viel. Wenn man jedoch dagegen rechnet, was zB. ein Hartz IV Empfänger kostet (und das ist ja nicht nur der Hartz IV Satz, sondern zB. auch Miete, Krankenversicherung etc.pp), dann entspräche das siginifikant weniger als einem Jahrzehnt Hartz IV! Da eine solche Umverteilung ja nicht wiederholt werden kann und da nach Umverteilung des Vermögens das Steueraufkommen auch sinken würde, bedeutet das, dass spätestens nach einem Jahrzehnt die Bedürftigkeit wieder groß wäre.
Dabei ist noch gar nicht betrachtet, dass das Umverteilen gar nicht so einfach möglich ist, weil Vermögen ja nicht nur in Bargeld existiert, sondern auch zB. in Form von Immobilien, Firmenanteilen usw., die bei einer Umverteilung ihren Wert verlieren würden...
Übrigens ist die Situation noch viel extremer, wenn man das auf weltweitem Maßstab betrachtet: würde man das gesamte Vermögen aller Dollarmillionäre dieser Welt auf alle Menschen dieser Welt umverteilen, dann wären das gerade mal 800 Dollar pro Person...
Das Problem bei jeglicher dieser Betrachtungen ist eben, dass nicht nur die reichsten Prozent der Menschen unglaublich große Vermögen haben, sondern gleichzeitig es auch eine unglaublich große Zahl von Menschen gibt. Wenn man eine riesige Summe auf eine riesige Zahl von Köpfen verteilt, bleibt am Ende doch nur eine moderate Summe pro Empfänger übrig...
Abseits von diesem Punkt und nun auf Dein Anliegen eingehend:
Ich denke, dass wir hier in Deutschland, ob mit oder ohne Geld, sowieso nur einen geringen Einfluss haben. Egal, welche Ideen wir zum Energiesparen und Umweltschutz haben, unsere Einsparungen können nicht ansatzweise aufwiegen, was Bevölkerungswachstum und Konsumwachstum in den ärmeren Regionen der Welt verursachen.
Zum Beispiel gab es im Jahr 2000 in China 6 Millionen Autos. Inzwischen sind es mehr als 220 Millionen Autos, fast soviele wie in den USA (248 Mio). Allein im Jahr 2018 wurden 28 Millionen Fahrzeuge in China neuzugelassen. Dass darunter mehr als 1 Mio Elektroautos waren, ist nett, ändert aber nichts daran, dass nur Sparsamkeit oder Konsumverzicht in Deutschland (Bestand derzeit 42 Mio Fahrzeuge) die entstehenden Umwelteffekte kaum beeinflussen werden!
Oder anderer Punkt: in Bangladesh beispielsweise ist die Zahl der Bevölkerung seit der Unabhängigkeit 1971 von 71 Mio auf 165 Mio Einwohner gestiegen. Die Bevölkerungsdichte ist inzwischen landesweit viermal so hoch wie in Deutschland (was ja auch schon ein dicht besiedeltes Land ist). Egal, was wir uns hinsichtlich steigendem Meeresspiegel und Verschmutzung der Weltmeere hier in Europa ausdenken, wenn in einem Land, in dem jedes Jahr rund ein Drittel der Fläche überschwemmt wird in der Monsunzeit, die Bevölkerungsdichte so extrem ist, und wenn in diesem Flussmündungsgebiet unzureichende Entsorgungsmöglichkeiten für Müll und verunreinigtes Wasser existieren, dann wird sich am Gesamtkomplex des Problems nichts ändern!
Ohne eine weltweite 1-Kind-Politik nach dem Vorbild Chinas sind alle Bemühungen in Europa oder gar allein auf deutscher Ebene ziemlich futile...