Weltanschauung

Kann es bereits einen Begriff geben für folgenden Sachverhalt:

Enorme Hitze und Druck im Inneren von Sternen setzen die Entstehung voraus der uns bekannten chemischen Bausteine, wie etwa Kohlenstoff, Wasserstoff, Eisen, Sauerstoff, und all sowas. Diese Sterne altern, expandieren und explodieren schließlich in Form einer Supernova. Dabei schleudern sie ihr Material durch den Raum. Aufgrund der Anziehungskräfte ballen sich die herausgeschleuderte Materie zusammen zu Gas- und Nebelwolken.Schönes Bsp. der Orion-Nebel. In solchen Nebeln entstehen Sterne und gar Sonnensysteme, wenn um den Stern herum sich ein Orbit aus Materie bildet. Wieder durch die Anziehungskräfte ballen sich Planeten zusammen, mit eben jenen Bauteilen, die vormals unter hohen Temperaturen und hohem Druck in Sternen entstanden sind. Diese Bausteine brachten das Leben hervor. Den Menschen.

Wenn der Mensch das Universum erkundet, erkundet sich (durch sich selbst) das Universum. Der Mensch ist nicht nur Teil des Universums, sondern Verkörperung eines sich selbst reflektierenden Universums.

Ich frage mich, ob dadurch eine neue philosophische Strömung entstehen könnte. Eine neue Weltsicht womöglich?

Quellen:

Neil DeGrasse Tyson - The Most Astounding Fact (Subtitled & Synctitled))

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Der Mensch sollte seine Einzigartigkeit erkennen, er selbst könnte ein guter Gott sein.

Im nächsten Leben versuche ich es in einem anderen Sonnensystem. Vielleicht findet man dort Frieden.

;-)) Peace95

...man kann aus der Zusammensetzung unseres Körpers auf Vorgänge in Sonnen schliessen, die vor unserer Sonne entstanden und bereits wieder vergangen sind.

canary schrieb:Wenn der Mensch das Universum erkundet, erkundet sich (durch sich selbst) das Universum. Der Mensch ist nicht nur Teil des Universums, sondern Verkörperung eines sich selbst reflektierenden Universums.

Ich frage mich, ob dadurch eine neue philosophische Strömung entstehen könnte. Eine neue Weltsicht womöglich?

Dieser Gedanke ist nicht neu, nicht originell und ganz bestimmt nicht ausreichend für eine neue philosophische Strömung oder Weltsicht. Es kann einfach Teil einer Sicht auf die Dinge sein.

@Voro
Aktualität und Originalität / Einmaligkeit sind keine Kriterien einer philosophischen Strömung oder Weltsicht. Andersherum, wenn jeder Mensch sich dieser Quintessenz bewusst wäre, hätten wir durchaus eine Weltanschauung. Und wenn über das selbstreflexive Universum Gedanken gemacht werden, ist das schon philosophisch. Da ich liebend gerne mehr darüber lernen möchte, wüsste ich gerne, wie diese philosophsiche Strömung heißt, die sich mit dem selbstreflexiven Universum philosophisch auseinandersetzt

Diese Strömung ist schon was älter und nennt sich Buddhismus. (Zumindest in manch einer Interpretation.) Es gibt nur ein "Ich" und alle anderen Egos sind Illusionen.


Wie wäre es ansonsten damit: die Menschheit sind das Immunsystem des normalerweise endlosen Multi/Universums, welches eine tiefe Wunde hat und in die Zeit hinein ausblutet.
Wir durchfliegen das Universum und sammeln all das verschleuderte Zeug wieder ein, dann reparieren wir es.

Buddhismus ist ein guter Tipp.

canary schrieb:Andersherum, wenn jeder Mensch sich dieser Quintessenz bewusst wäre, hätten wir durchaus eine Weltanschauung.

Eine Weltanschauung besteht nicht nur aus diesem einen Teil, sondern aus vielen, und wenn sich ein Teil ändert, dann hätten wir eine andere oder veränderte Weltanschauung. Aber keine komplett neue. Ist die Erkenntnis, dass, wenn wir als Teil des Universums über uns Selbst reflektieren, dass dem Universum das über sich selbst nachdenkt entspricht, überhaupt relevant? Was soll diese Erkenntniss verändern? Und warum?

@MrBananentoast
Ich finde den Buddhismus in Ermangelung eines besseres Wortes irgendwie zu gegenstandslos. Was ich damit meine ist, dass er in manchen Stellen zu kryptisch formuliert ist (das Om, die Versenkung dritten Grades, Bodhisattva und so). Mit anderen Worten, der B. ist nicht wissenschaftlich.

@Voro
Gut, ich glaube ich weiß, was du meinst. Ich glaube "Weltanschauung" als Oberbegriff war wohl missverständlich. Zwar kannst du eine andere Weltanschauung haben als ich, aber wenn du meinst, dass DIE Weltanschauung aus vielen Teilen besteht, dann lasst uns nicht mehr von der Weltanschauung reden, sondern von verschiedenen Weltbildern. Ich glaube Weltbild als Unterbegriff zu Weltanschauung trifft es präziser.

Menschen verstehen sich als gesellschaftliche Rolle. Über diese Rolle schaffen sie eine Identifikation. Und es ist gut, dass es sich so verhält. Dabei vergisst man, wer oder was man ja eigentlich wirklich ist oder leugnen sogar ihren Ursprung und klammern sich an ein Bild von sich und anderen, das eben nicht die ganze Wahrheit darstellt (schlimmer: dem Bild einer Lüge entspricht).

Die Wissenschaft führt zu dieser Schlussfolgerung. Es ist nicht meine Ansicht. Es ist die Ansicht der Wissenschaft, weil sie alle nötigen Argumente liefert, um diese These zu stützen.

Was würde es verändern? Bestimmten Menschen hilft es zu sich selbst wiederzufinden. Anderen wird die Gemeinsamkeit aller Menschen bewusst. Vielleicht würde man den jmd andern zugefügten Schaden als Selbstverletzendes Verhalten wahrnehmen? Selbstreflexion und Resilienz könnte durch ein solches Weltbild gestärkt werden. Mitgefühl, Empathie, sogar eine Glaubensrichtung?
ok, ich will nicht abheben, soll ja für sich jeder sehen, was es einem bringt. Ich habe Gefallen daran gefunden und für mich habe ich das Leben lieben gelernt dadurch.

@canary

canary schrieb:Da ich liebend gerne mehr darüber lernen möchte, wüsste ich gerne, wie diese philosophsiche Strömung heißt, die sich mit dem selbstreflexiven Universum philosophisch auseinandersetzt.

Ich schlage "physikalistische Mystik" vor, weil hier davon ausgegangen wird, dass die gesamte Physis in Gestalt des Universums sich im Verlauf eines Evolutionsprozesses ein Wahrnehmungsorgan in Gestalt von Beobachtern heranwachsen lässt, welches dann die Physis als Ganze sich selbst erfahrbar werden lässt.

In Analogie zu diversen theistischen Mystiken ("Der Schöpfer erkennt sich selbst über die Schöpfung") erkennt sich das Hervorbringende (das Universum) über das aus ihm Hervorgebrachte (die Beobachter) als Hervorbringendes.

Philosophisch lässt sich hier ein Bezugspunkt zum Partizipatorischen Anthropischen Prinzip von J. A. Wheeler herstellen, obwohl dies als tautologisch umstritten ist:

Wikipedia: Anthropisches Prinzip#John Archibald Wheeler

Gemäß dieses Ansatzes ist die Existenz des Universums auf die Existenz von Beobachtern angewiesen, um über quantenmechanische Effekte das Universum aus der Unbestimmtheit in die Realität zu bringen.

@canary
Ich habe das Leben lieben gelernt, als mir klar wurde dass man absolut unlogische Dinge tun kann, wenn man will.
Die Ironie dahinter wird immer besser, je mehr Sinn das gesamte System macht, auch weil es ermöglicht dass andere an diesen Gedanken teilhaben können und sogar wollen.

Wie wäre es damit: Ein unendlicher Allmächtiger erschafft sich einen Simulator in dem er jede mögliche, nicht-allmächtige Rolle spielt, sogar gleichzeitig und verteilt.

"Allmächtiger" wäre hier nicht dringend eine Person, vielleicht verstärkt sich die Komplexität des Universums auch auf einer nicht persönlichen Grundlage.

Aber es scheint doch immer mehr Möglichkeiten sich selbst anfügen zu wollen, oder?

@MrBananentoast

MrBananentoast schrieb:die Menschheit sind das Immunsystem des normalerweise endlosen Multi/Universums, welches eine tiefe Wunde hat

Nette Vorstellung, nur, ob das hier

MrBananentoast schrieb:Wir durchfliegen das Universum und sammeln all das verschleuderte Zeug wieder ein, dann reparieren wir es.

je eintreffen wird, ich weiß es nicht. Und nach heutigen Wissensstand, wird das Universum wohl bis zum Ende aller Tage auf die Menschheit warten müssen, die die "Wunden" versorgen.

canary schrieb:Da ich liebend gerne mehr darüber lernen möchte, wüsste ich gerne, wie diese philosophsiche Strömung heißt, die sich mit dem selbstreflexiven Universum philosophisch auseinandersetzt

Hallo, wenn ich mich einmischen darf!?
Es gibt drei Dinge die lassen sich nicht in unserer Dimension vermischen.
Körper, Geist und Seele auch genannt;
Bewusstsein, Unterbewusstsein und göttliches Bewusstsein.
Würde man sich in unserer materiellen Welt darüber Bewusst und noch ein viertes Element dazu nehmen, so könnte der Geist die Materie beherrschen.
Damit wird man ein Macher und kann die irdischen Gesetze außer Kraft stellen, wie z.B heilen, teleportieren (Beamen), Telepathie, übers Wasser gehen und sogar Fliegen, usw.

Ich hoffe meine Kurzfassung ist nicht zu abgespace't, das dies für die meisten nicht zu begreifen ist, verstehe ich.
Deshalb gilt, bedenke es könnte auch alles falsch sein und reiner Zufall!
Ich jedoch glaube nicht an den Zufall. ;-)) LG

@Monasteriker
Vielen Dank für den Link! Bin auf der richtigen Fährte...

@eDiEnRe77

eDiEnRe77 schrieb:Ich jedoch glaube nicht an den Zufall.

Und wie nennst Du das, was jeden Mittwoch und Samstag in der ARD bei der Ziehung der Lottozahlen passiert?

@Micha007
Gerne würde ich es Glück nennen, doch finde ich, ist es kein Segen viel Geld zu Gewinnen, eher ein Fluch!

Du darfst aber gerne weiter an den Zufall glauben. Gute Nacht (21.59)

@eDiEnRe77
Ich hatte schon mal darüber nachgedacht ob man Ektoplasma, also auf Gehirnstrom reagierende, feinstöffliche Materie nicht irgendwie synthetisch herstellen könnte.

@eDiEnRe77

eDiEnRe77 schrieb:Du darfst aber gerne weiter an den Zufall glauben.

Ich glaube an nichts und Niemand.
ABER - (und das wirst Du jetzt nicht glauben), man kann mit dem Zufall sogar rechnen Und von daher ist es kein Glauben mehr, sondern hat sich zu einer Wissenschaft erhoben.

Aber wenn Du halt nicht daran glauben willst, so sei's drum, denn ich weiß das er so real ist, wie Du hier im Forum schreibst.

Nebenfrage, was ist ein Gedanke? Kombination von Daten durch Zeitversetzung: Erinnerung an den Gedanke geschieht wenige Zeiteinheiten nach Gedanke.

Wie kriegt man neue Gedanken: Zufälle um sich herum auswerten anhand von bereits gedachten Kriterien.