Das unendliche Urteil bei Kant
22.11.2015 um 18:32Ich zitiere aus der Kritik der reinen Vernunft im Abschnitt der Urteilstafel :
„Hätte ich von der Seele gesagt, sie ist nicht sterblich, so hätte ich durch ein verneinendes Urteil wenigstens einen Irrtum abgehalten. Nun habe ich durch den Satz: die Seele ist nichtsterblich, zwar der logischen Form nach wirklich bejahet, indem ich die Seele in den unbeschränkten Umfang der nichtsterbenden Wesen setze.
Weil nun von dem ganzen Umfang möglicher Wesen das Sterbliche einen Teil enthält,
das Nichtsterbende aber den andern, so ist durch meinen Satz nichts anders gesagt, als daß die Seele eines von der unendlichen Menge Dinge sei, die übrig bleiben, wenn ich das Sterbliche insgesamt wegnehme. Dadurch aber wird nur die unendliche Sphäre alles Möglichen in so weit beschränkt, daß das Sterbliche davon abgetrennt, und in dem übrigen Raum ihres Umfangs die Seele gesetzt wird. Dieser Raum bleibt aber noch immer unendlich, und können noch mehrere Teile desselben weggenommen werden, ohne daß darum der Begriff von der Seele im mindesten wächst,
und bejahend bestimmt wird. Diese unendliche Urteile also in Ansehung des logischen Umfanges sind wirklich bloß beschränkend in Ansehung des Inhalts der Erkenntnis überhaupt,[...]“
Kann jemand damit etwas anfangen ? Ich weiß nicht was Kant damit sagen will !
Noch ein weiteres Zitat aus der Logik Vorlesung Kants :
„Im bejahenden Urtheile wird das Subject unter der Sphäre eines Prädikats gedacht,
im verneinenden wird es ausser der Sphäre des letztern gesetzt und im unendlichen wird es in die Sphäre eines Begriffs, die außerhalb der Sphäre eines andern liegt, gesetzt. Das unendliche Urteil zeigt nicht bloß an, daß ein Subject unter der Sphäre eines Prädikats nicht enthalten sei, sondern daß es außer der Sphäre desselben in der unendlichen Sphäre irgendwo liege; folglich stellt dieses Urteil die Sphäre des Prädikats als beschränkt vor. […] obgleich nun die Ausschließung eine Negation ist : so ist doch die Beschränkung eines Begriffs eine positive Handlung, daher sind Grenzen positive Begriffe, beschränkter Gegenstände.“
Was um Himmels Willen hat es mit dem unendlichen Urteil auf sich ?
(Kant setzt dieses unter den Urteilsarten der Qualität, neben Bejahung und Verneinung)
„Hätte ich von der Seele gesagt, sie ist nicht sterblich, so hätte ich durch ein verneinendes Urteil wenigstens einen Irrtum abgehalten. Nun habe ich durch den Satz: die Seele ist nichtsterblich, zwar der logischen Form nach wirklich bejahet, indem ich die Seele in den unbeschränkten Umfang der nichtsterbenden Wesen setze.
Weil nun von dem ganzen Umfang möglicher Wesen das Sterbliche einen Teil enthält,
das Nichtsterbende aber den andern, so ist durch meinen Satz nichts anders gesagt, als daß die Seele eines von der unendlichen Menge Dinge sei, die übrig bleiben, wenn ich das Sterbliche insgesamt wegnehme. Dadurch aber wird nur die unendliche Sphäre alles Möglichen in so weit beschränkt, daß das Sterbliche davon abgetrennt, und in dem übrigen Raum ihres Umfangs die Seele gesetzt wird. Dieser Raum bleibt aber noch immer unendlich, und können noch mehrere Teile desselben weggenommen werden, ohne daß darum der Begriff von der Seele im mindesten wächst,
und bejahend bestimmt wird. Diese unendliche Urteile also in Ansehung des logischen Umfanges sind wirklich bloß beschränkend in Ansehung des Inhalts der Erkenntnis überhaupt,[...]“
Kann jemand damit etwas anfangen ? Ich weiß nicht was Kant damit sagen will !
Noch ein weiteres Zitat aus der Logik Vorlesung Kants :
„Im bejahenden Urtheile wird das Subject unter der Sphäre eines Prädikats gedacht,
im verneinenden wird es ausser der Sphäre des letztern gesetzt und im unendlichen wird es in die Sphäre eines Begriffs, die außerhalb der Sphäre eines andern liegt, gesetzt. Das unendliche Urteil zeigt nicht bloß an, daß ein Subject unter der Sphäre eines Prädikats nicht enthalten sei, sondern daß es außer der Sphäre desselben in der unendlichen Sphäre irgendwo liege; folglich stellt dieses Urteil die Sphäre des Prädikats als beschränkt vor. […] obgleich nun die Ausschließung eine Negation ist : so ist doch die Beschränkung eines Begriffs eine positive Handlung, daher sind Grenzen positive Begriffe, beschränkter Gegenstände.“
Was um Himmels Willen hat es mit dem unendlichen Urteil auf sich ?
(Kant setzt dieses unter den Urteilsarten der Qualität, neben Bejahung und Verneinung)