@Peisithanatos hab auch du dank! deine einstellung scheint im hintergedanken zu haben, dass es größere, bessere daseinsformen gibt als uns menschen mit unseren belanglosen fantasien. aber was, wenn nicht?
lass dich mal auf dieses gedankenexperiment ein...
was ist, wenn das einzige was denkt und fühlt und sich dieser welt weitgehend bewusst ist, wir menschen sind? all das, was wir über die höheren sphären zu wissen glauben, tatsächlich nur trugbilder unserer fantasie sind?
dann sind wir nicht mehr so klein. nicht mehr so unbedeutend. dann sind wir die speerspitze allen sinns und unserer sinn; unsere fantasie, all unsere phantastereien machen dann den sinn des lebens und der existenz ansich aus. ob es so ist, wissen wir nicht. aber wir werden nicht müde, es zu bezweifeln. irgendwas muss da noch "über" uns sein. irgendwas bedeutsameres als wir.
für mich wird beinahe klar, dass die welt nicht aus purem zufall entstanden ist, wenn ich mir der vielfalt auf unserem planeten - sei's das leben oder die umwelt ansich - gewahr werde.
irgendwie ist es doch schön, auf der welt zu sein.
:) selbst für eine ameise. oder einen stein.
ich hab manchmal das gefühl, es geht im großen und ganzen darum, dass wir alles positiv richten. als wenn unsere bestimmung sowas wie ein tetris-spiel ist, nur dass es darum geht, dass wir leid vermeiden müssen: vordergründig halt leid, dass wir menschen verursachen.
freiheit ist glaube ich immer ein relatives gefühl. auch in einem käfig kann man sich frei fühlen und auch ausserhalb dessen kann man sich gefangen fühlen.
ich schreibe dies im hinblick auf all die in wirklichen, von menschen erschaffenen, käfigen gefangenen lebewesen. irgendwas sagt mir, dass das ein ganz großer punkt im "großen sinn des lebens" ist, dass wir selbst erstmal anfangen sollen, andere daseinsformen von ihrem leid zu erlösen und sie befreien, von der gefangenschaft, dem leid, das wir ihnen antun.
wir sind zum beispiel längst nicht mehr auf fleischliche ernährung angewiesen. all diese massentierhaltung ist barbarisch, selbst wenn wir sie vor uns verstecken und versuchen, sie aus unserem bewusstsein zu streichen. ich finde, die gefangenheit in der welt, die wir anderen lebewesen antun, ist viel wichtiger und steht an erster stelle, bevor wir uns darüber grämen, dass wir selbst auf irgendeine komische metaphysische weise selbst gefangen fühlen und daraus befreien wollen. wenn wir das schaffen, irgendwann - und ich glaube daran, weil ich an die intelligenz des globalen dorfs glaube - , dann kommt vielleicht auch diese unbestimmte freiheit von allein auf uns zu, die wir uns manchmal so sehnlichst wünschen.