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Action Philosophie - Libertin Style

19 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sex, Lust, Libertin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Action Philosophie - Libertin Style

21.04.2013 um 09:44
Wählen wir den hedonistischen Weg der Lust und machen es wie Giacomo Casanova oder der Marquis de Sade. Was spricht dagegen, die Sport Film Produktion boomt, Talente wie Rocco Sifredi, Nacho Vidal oder Manuel Ferrara werden einer Tages als Helden der Hedonistischten Generation aller Zeiten gefeiert, und wir? Sollen wir als Zuschauer, mit all unseren Fantasien und Sexuellen Wünschen ins Grab gehen? Degenerieren wir noch ein bisschen mehr, wenn das überhaupt möglich ist, und gehen Libertinistisch durchs Leben, denn wie wir wissen, könnte es jederzeit zu ende sein. Ja, das Leben ist endlich und alles ist vergänglich, schieben wir die Moralischen bedenken bei Seite und lassen ein wenig Chaos walten. Verderb einige junge Weibchen, und sie werden es dir ein leben lang danken das du sie auf den richtigen Weg geführt hast. Bilde dich jetzt zum Lehrer der nächsten Generationen aus, falls du überhaupt Interesse an dem Fortbestand der Menschheit hast, alternativ wirst du wohl den Weg des Sodomiten (im klassischen Sinne des Wortes) gehen müssen, und da ist auch nichts verwerflichen dran, die Lust kennt keine Grenzen, wenn dir erst mal das Chaos das in dieser Welt herrscht bewusst wird und dir klar wird das du jederzeit sterben kannst.

Wie dem auch sei Allmy, was meint ihr, was spricht gegen den Weg des Libertin?

diskutiert/ philosophiert


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Action Philosophie - Libertin Style

21.04.2013 um 10:06
Und an die Weibchen.
Lasst die Tugend hinter euch, ihr wisst ja was mit Justine passiert ist.
Orientiert euch lieber an Juliette, wenn ihr Leben euch nicht viel interessanter und aufregender erscheint, dann weiß ich auch nicht was mit euch los ist.


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Radix ehemaliges Mitglied

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21.04.2013 um 15:40
@Sesceto

Wie weit reicht denn dein hedonistischer Weg, also ich frage darum:
Zitat von SescetoSesceto schrieb:Wie dem auch sei Allmy, was meint ihr, was spricht gegen den Weg des Libertin?
Die Exekutive?

Gut wenn es evtl. sowieso mein letzterTag wäre...? Aber auf der anderen Seite könnte man ja an die Unsterblichkeit und andere Sachen anfangen zu denken und dem Penner sein ganzes Vermögen geben, ja vielleicht auch noch mal irgendwie woanders helfen.

Naja, ich bin ganz eigentlich zufrieden mit meinem Leben, denn es reicht in den meisten Fällen, wenn man einfach sagt was man denkt, und tut was man sagt.


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21.04.2013 um 16:06
@Radix
Wollen wir es mal nicht zu radikal treiben.
Ehebruch, Verführung von Personen die zu dem bestimmten Zeitpunkt in einer Beziehung sind, und Personen die das Schutzalter überschritten haben (in Deutschland also Personen über 14 Jahre), fällt mir gerade so ein, wobei das alles ja mit größeren oder kleineren Risiken verbunden ist, aber was wäre das Leben eines Libertins ohne diesen Nervenkitzel,- das man zwar nichts Gesetzlich Verbotenes macht, allerdings gegen ein bestimmtes Sitten Gesetz verstößt !?

Orientieren wir uns da lieber an Casanova als an dem Herren de Sade, der (de Sade) doch schon ein bisschen Radikaler war (nicht unbedingt in seinem Lebensstil (wobei mir da doch Ereignisse im Kopf rumschwirren wegen denen er schon Probleme hatte, allerdings kenne ich seine Biographie nur Bruchteilhaft), doch eher in seinen Schriften). Oder machen wir es wie die Sportfilm Akteure, und wechseln vom Privaten Sektor (der doch schon ein bisschen gefährlicher ist) in den Gewerblichen, und haben unseren Spaß.


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23.04.2013 um 03:28
@Sesceto

Warum sollten wir das?
Den meisten leuten ist dieser 'hedonistische weg' offenbar nicht verführerisch genug, als dass sie die umfangreichen freuden, die ihnen der Konsum in SICHERHEIT bietet dafür riskieren würden.


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23.04.2013 um 07:18
@shionoro

Da haben einige Leute ja gute Arbeit geleistet, den "jetzt" armen Leuten, das ursprüngliche Chaos das der Mensch in sich trägt, abzudressieren. Unter gegebenen Umständen könnte das ein Ende der Welt, durch absolute Degeneration der Menschheit, zu unserer Lebzeit zunichte machen. Aus diesem Grund brauchen wir mehr Ausbilder auf diesem Weg!


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23.04.2013 um 11:42
@Sesceto

das brauchte keine dressur.
Und das ist auch nicht zwangsläufig degeneration.
eher ist es degeneartion, zwanghaft hedonistisch sein zu wollenal vernünftig abzuwägen


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24.04.2013 um 13:18
Außerdem kann man auch hedonistisch sein, ohne das von @Sesceto beschriebene Verhalten gut zu heißen.


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24.04.2013 um 17:30
@Sesceto
YOLO? :D

(you only live once)

Hmm ich bezeichne mich selbst als einen sanften Hedonisten, ich kenne meine Grenzen und weitestgehend auch die anderer Mitmenschen. Jedoch wird der Hedonismus immer auch eine Energiefrage sein und auch die Frage eines bestimmten Wesens, ist man introvertiert oder extrovertiert, ist man schüchtern oder aufgeschlossen. Ich selbst schwebe dazwischen.

Ich lebe nach der Lebensphilosophie von Epikur und Aristoteles. Bei Epikur speziell "Der epikureische Lustbegriff", passt ganz gut zu diesem Thema hier:

Wikipedia: Epikur

Die innere Logik der epikureischen Lehre wird u.a. in der Begründung der zentralen Stellung von Lust und Lebensfreude deutlich, wie sie Cicero wiedergegeben hat. Demnach gibt das noch durch keinerlei soziale Konditionierung geprägte frühkindliche Empfinden die natürliche Richtung menschlichen Strebens an: Lust suchen (und ggf. lautstark einfordern) – Unlust vermeiden. Dieser Primat liege für Epikur so auf der Hand, dass dafür kein sonderlicher Begründungsaufwand getrieben werden müsse: „Er meint, man spüre dies, wie man fühle, dass das Feuer wärmt, der Schnee kalt und der Honig süß ist.“ Die starken Schwankungen, denen das kindliche Lust- und Glücksempfinden ausgesetzt ist, können in der Jugend durch das Hinzukommen vernunftgegründeter Einsicht (Phronesis) unter Kontrolle gebracht und allmählich in stetigere Bahnen gelenkt werden. Einsicht und stabile Daseinslust bedingen einander: Die Phronesis weist in der Art eines Lust-Unlust-Kalküls den Weg zu einem Höchstmaß an Lebensfreude und zur Vermeidung von Unlust. Ohne diese Funktion und Ausrichtung aber wäre die Fähigkeit, vernünftig zu denken, aus der Sicht Epikurs nutzlos, wie er mit einer Spitze gegen die philosophische Konkurrenz in dem Brief an Menoikeus ausgeführt hat: „Daher ist die Einsicht sogar wertvoller als die Philosophie: ihr entstammen alle übrigen Tugenden, weil sie lehrt, dass es nicht möglich ist, lustvoll zu leben, ohne einsichtsvoll, vollkommen und gerecht zu leben, ebenso wenig, einsichtsvoll, vollkommen und gerecht zu leben, ohne lustvoll zu leben.“ Maßgebliche Bedeutung für das Verständnis des epikureischen Lustprinzips hat nicht zuletzt die Unterscheidung zwischen katastematischer Lust (im Sinne anhaltender Daseinslust) und kinetischer Lust (im Sinne der Lustvariation). Letztere hat dann – und nur dann – ihre Berechtigung, wenn sie in der Art der Ausübung bzw. des Ausgelebt-Werdens die Daseinsfreude nicht am Ende beeinträchtigt. Umgekehrt aber muss und wird es der Lebensfreude des sattelfesten Epikureers keinen Abbruch tun, wenn es an der Gelegenheit zur Lustvariation fehlt.

Die Überwindbarkeit von Furcht, Schmerz und Begierden als Widersacher der Lebensfreude

Furcht, Schmerz und Begierden sind für Epikur die drei großen Klippen, die umschifft werden müssen, damit dauerhaft Lebenslust und Seelenruhe herrschen können. Bezüglich der Furcht sind es vor allem zwei Motive, mit denen Epikur sich auseinandersetzt: Furcht vor den Göttern und Todesfurcht.

Ebenso bemühte sich Epikur um die Behebung der Furcht vor dem Tod. Er argumentierte, dass der Tod gar keinen Anteil am individuell erfahrbaren Leben hat. An Menoikeus schrieb er:

„Gewöhne dich daran zu glauben, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat. Denn alles, was gut, und alles, was schlecht ist, ist Sache der Wahrnehmung. Der Verlust der Wahrnehmung aber ist der Tod. Daher macht die richtige Erkenntnis, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat, die Vergänglichkeit des Lebens zu einer Quelle der Lust, indem sie uns keine unbegrenzte Zeit in Aussicht stellt, sondern das Verlangen nach Unsterblichkeit aufhebt. […] Das schauerlichste aller Übel, der Tod, hat also keine Bedeutung für uns; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da.“


Darum würde ich meinen Hedonismus als kindlich und physisch betrachten, sowie erwachsen und geistig. Verstand und Sinnesfreude müssen harmonieren, so auch in einer "Action Philosophie" des Lebens, denn sonst wird das Leben kurz oder die Langzeitfolgen werden unabsehbar ;)

Aber ab und zu darf man auch mal unvernünftig sein und den kurzen Moment der Freiheit genießen der sich dann und wann ergibt ;)


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25.04.2013 um 00:28
es ist genau diese konsequenzlose einstellung (nach mir die sintflut), wie sie im EP widergespiegelt wird, die mich hedonisten so verabscheuen lässt.


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25.04.2013 um 12:58
@matraze106
Die Dosis macht das Gift, Hedonismus bedeutet ja nur die Früchte des Lebens zu genießen, den Moment des Genusses völlig und vollkommen ausnutzen. Hedonismus heißt nicht sich zudröhnen oder im Überfluss zu konsumieren. Ich bin ein extrem spartanischer und bescheidener Mensch, doch zugleich bin ich ein Hedonist, wenn es um den Genuss des Momentes geht.

Den Gedanken "nach mir die Sintflut" leben nur die Menschen aus, denen auch ihr eigens zukünftiges Wohl egal ist, das sind aber meist keine Hedonisten in diesem Sinne:

Im Gegensatz zur Antike, in der Betrachtungen der Moral immer einhergehen mit Betrachtungen des guten Lebens, vollzieht sich in der Moderne eine Trennung dieser Bereiche. Hedonismus fungiert nunmehr als reine Theorie des individuell Guten (d. h. ein lustvolles bzw. freudvolles Leben ist ein gutes bzw. gelungenes Leben) oder als Werttheorie (d. h. einzig Lust/Freude ist intrinsisch wertvoll). Der Hedonismus als Theorie des guten Lebens trifft zunächst nur eine Aussage darüber, was ein gutes Leben ist. Welche Bedeutung einer Theorie des guten Lebens im Rahmen angemessener Handlungsentscheidungen zukommen soll, wird damit (noch) nicht entschieden. Bestimmte Moralkonzeptionen, die häufig mit dem Hedonismus in Verbindung gebracht werden (d. s. ethischer Egoismus, Amoralismus und hedonistischer Utilitarismus), sollten daher vom Hedonismus differenziert werden. Zumindest der Hedonismus als Theorie des guten Lebens legt keine bestimmte Moraltheorie nahe und kann ebenso mit deontologischen Moralkonzeptionen verknüpft werden.

„Die Natur hat die Menschheit unter die Herrschaft zweier souveräner Gebieter – Leid und Freude – gestellt. Es ist an ihnen aufzuzeigen, was wir tun sollen, wie auch zu bestimmen, was wir tun werden. Sowohl der Maßstab für Richtig und Falsch als auch die Kette der Ursachen und Wirkungen sind an ihrem Thron festgemacht.“


Wikipedia: Hedonismus

Das was du vielleicht meinst ist Dekadenz und Egoismus. Hedonismus kann auch bedeuten anderen eine Freude zu machen oder sich an etwas bestimmten gemeinsam zu erfreuen.

Aber im Prinzip kann nach einem wirkliche die Sintflut kommen, nur man sollte nicht selbst dafür sorgen, dass es Nachkommen schlechter geht. In dem Sinne ist mir der westlich/dekadente Lebensstandard auch zuwider, denn im Durchschnitt lebt man über der gesunden "Dosis" die einen gewissen Einklang mit der Umwelt und den sozialen Strukturen ermöglicht, ich nenne es auch die kapitalistische Dekadenz des Überflusses. Doch dieser Überfluss sorgt nicht für einen gesunden Hedonismus, nein viele können die Früchte des Lebens eben durch diese Dekadenz nie und vollkommen genießen.

Für mich ist es eine persönliche Form des Hedonismus, wenn ich abends in der Natur sitzen kann, einen Dübel rauchen kann, die Beine und Seele baumeln lassen kann und den Moment zu genießen, ohne großen Konsum Drumherum, Hedonismus kann auch völlige Schlichtheit und Minimalismus bedeuten. Ein Moment frei von Schmerz, Kummer und Sorgen, diese Momente sind es erst die das Leben bereichern. Sonst hast du aber Recht, ein kranker Hedonismus ist so schlimm wie ein kranker Egoismus. Und diese Haltung ist einfach nur "YOLO"! :D


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25.04.2013 um 22:32
Muss mein hedonistische Weg der deinige sein?
Muss dein hedonistischer Weg der meinige sein?


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26.04.2013 um 01:18
@cRAwler23
prinzipiell würde ich dem ja rechtgeben was du schreibst. nur ist es so, dass ich mir unter hedonismus keineswegs meine individuelle lebenslust vorstelle, sondern es als genau den verzogenen dumpfbackenmodus sehe, den der TE empfiehlt. manchmal da wünsche ich mir ein schwert...


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26.04.2013 um 02:10
@matraze106
Seh ich auch so und die Einstellung vom TE ist ziemlich "YOLO" um es mal Hipstermäßig zu sagen :D

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Ich selbst lebe als Softhedonist, für mich ist alles im Leben eine Frage der Dosis. Aber ich achte darauf das ich mir selbst oder anderen dabei nicht schade. Wenn einem alles egal ist, glaube ich auch nicht das man auch noch bewusst genießen kann. Ich glaube die "nach mir die Sintfluttypen" leben schon so endgültig das sie im Prinzip nur noch auf den Zapfenstreich warten und sich dann und wann so sehr austoben wie Charlie Harper und irgendwann auf die Fresse fliegen.

Nein in Sachen Hedonismus nehm ich mir lieber an Epikur nen Beispiel, das ist auch mehr der geistige Hedonismus den ich da genieße, also geprägt durch Natur und schlicht und einfach schöne Momente, die man auch bewusst genießt. Also auch das kann man mit einem Hedonismus auffassen, nicht unbedingt gleich Sodom und Gomorra und die volle Dekadenz ;)
(Jedenfalls handhabe ich dies so)


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26.04.2013 um 08:56
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Ich glaube die "nach mir die Sintfluttypen" leben schon so endgültig das sie im Prinzip nur noch auf den Zapfenstreich warten und sich dann und wann so sehr austoben wie Charlie Harper und irgendwann auf die Fresse fliegen.
ich denke, denen hat man als kind niemals beigebracht wann schluss ist.

allein die ganze einstellung zum hedonismus stinkt doch zum himmel und ist übelst rokoko.
bei solchen egomanen vergeht mir alles! rücksicht haben bitteschön die anderen zu nehmen.
das sind solche, die dich auf der autobahn mit 300 überholen. alles was das ego steigert, insbesondere das steigen über andere. es ist diese gedankenlosigkeit, die mich ankotzt. zum glück glaub ich an karma: es ist beinah ne milchmädchenrechnung, dass wer hoch fliegt, tief fällt und es herausschallt, wie man in den wald hineinschreit: solche typen geraten irgendwann in ihrem intersozialen amoklauf an den falschen.

dass das leben nicht nur glück bereit hält, steckt in der natur der dinge. wer sein lotterleben rumposaunt, und mit seinem glück angibt, der ist so untugendhaft wie man nur sein kann.
ein hedonist lernt ja auch nicht aus seinen fehlern, weil er aus seiner perspektive ja gar keine macht. alles leid, gerade das leiden der anderen, wird gekonnt ignoriert und auf diese eigenschaft wird sich noch etwas eingebildet.

und das schlimme ist: die medien erziehen einen zum hedonisten. das "unterschichtenTv" fordert es geradezu heraus, zu so einem seelischen zombie zu verkümmern.

zu leben heisst auch, es auszuleben, wenn die freude einen verlässt. wenn man nur am genießen ist, steigt einem irgendwann alles zu kopf, und die schönsten dinge sind zu schnöde, langweilig geworden und können einem den immer weiter ansteigenden hunger nicht mehr stillen. und was diesen lebenshunger dürstet ist genau diese fehlende melancholie, die sich geknebelt aus irgendeinem verließ im hinterkopf die geballte selbstverleumdung, die man sogar den anderen aufdrückt, schon seit jahren mitanschauen muss.


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26.04.2013 um 12:31
Zitat von matraze106matraze106 schrieb:ich denke, denen hat man als kind niemals beigebracht wann schluss ist.
In manchen Fällen kann aber auch das Gegenteil der Fall sein, nicht selten stammen "No Futures" aus konservativen Kreisen und Familien. Manche begreifen ihren Lebensstiel auch als einen Befreiungsschlag aus einer spießigen Gesellschaft und übertreiben das gern.
Zitat von matraze106matraze106 schrieb:allein die ganze einstellung zum hedonismus stinkt doch zum himmel und ist übelst rokoko.
Ich bin mir sicher das wir da eine unterschiedliche Auffassung vom Hedonismus haben, die von denen du sprichst kann man eigentlich nicht mehr als Hedonisten betrachten, das sind in meinen Augen eher sogar Menschen die das Gegenteil leben, sie genießen nicht, sie verschlingen es und überdosieren alle Genüsse, ihre Grenzen werden bis ins destruktive überschritten und schädigen nicht nur sich selbst, sondern meist auch ihre unmittelbaren Mitmenschen.

Dann gibt es die dekadenten Luxusmenschen, die betreiben auch keinen wirklichen Hedonismus, nein die protzen mit ihrem Wohlstand und leben diese auf Kosten anderer aus. Auch diese sind das Gegenteil eines gesunden Hedonisten.
Zitat von matraze106matraze106 schrieb:bei solchen egomanen vergeht mir alles! rücksicht haben bitteschön die anderen zu nehmen.
Absolut! Selbst wenn sie Grenzen übertreten merken diese absolut nichts von diesen Konsequenzen, bei manchen hab ich auch das Gefühl die machen das nur um zu provozieren oder sie sind schlicht und einfach Suchties und Junkies.
Zitat von matraze106matraze106 schrieb:das sind solche, die dich auf der autobahn mit 300 überholen. alles was das ego steigert, insbesondere das steigen über andere. es ist diese gedankenlosigkeit, die mich ankotzt.
Das sind einfach egomanische Arschlöcher! Das sind auch solche Menschen die bei einem Unfall ihres Autos zuerst auf die Schäden im Lack achten, als auf mögliche Unfallopfer, das sind einfach Unmenschen, bei denen wünsch ich mir einfach nur das sie irgendwann gegen ne Wand knallen und nur sie selbst Opfer ihrer Egomanie werden.
Zitat von matraze106matraze106 schrieb:dass das leben nicht nur glück bereit hält, steckt in der natur der dinge. wer sein lotterleben rumposaunt, und mit seinem glück angibt, der ist so untugendhaft wie man nur sein kann.
So ist es! Nicht selten schmücken solche Menschen auch hohe Ämter und zeigen das Ganze auch noch der breiten Öffentlichkeit, Stichwort Berlusconi und co.
Zitat von matraze106matraze106 schrieb:zu leben heisst auch, es auszuleben, wenn die freude einen verlässt. wenn man nur am genießen ist, steigt einem irgendwann alles zu kopf, und die schönsten dinge sind zu schnöde, langweilig geworden und können einem den immer weiter ansteigenden hunger nicht mehr stillen. und was diesen lebenshunger dürstet ist genau diese fehlende melancholie, die sich geknebelt aus irgendeinem verließ im hinterkopf die geballte selbstverleumdung, die man sogar den anderen aufdrückt, schon seit jahren mitanschauen muss.
Seh ich absolut genau so! Jedoch bedenke, auch ich bin ein Hedonist und ein Genießer, der aber auch diese Melancholie sehr genau kennt und diese nicht verdammt, sondern sie bewusst wahrnimmt. Der kleine Luxus den ich mir ab und zu gönne kann man im wahrsten Sinne des Wortes in der Pfeife rauchen und an einer Hand abzählen, darum sag ich ja immer wieder bei allen Lebensgenüssen, die Dosis macht das Gift, doch ein völliger Verzicht auf diese ist auch ungesund, wie man häufig an asketisch, frommen Menschen sehen kann, irgendwann werden diese impulsiv und überkompensieren ihren Mangel ;)

Also man kann sagen Menschen die alles an Genüssen überdosieren leben für sich und andere furchtbar ungesund und schädigend, Menschen die unterdosieren schädigen sich meist nur selbst. Ich lebe irgendwo zwischen Mangel und Genuss, momentan sogar unterhalb meiner Verhältnisse, ich könnte mehr konsumieren, mach ich aber nicht, weil ich meine Dosis genau kenne und auch nicht mehr brauche. Darum bin ich ein rationaler Softhedonist und freue mich über jeden Moment des Genusses, wie als wenn es der erste Moment war und habe im Bezug darauf eine sehr hohe Wertschätzung und teile diese Momente gern mit anderen. Ich bin im hedonistischen Sinne ein Antiegoist ;)

Hedonismus ist ja nur ein Begriff für den Genussmenschen, Hedonismus kann man überdosieren oder unterdosieren, ich bin da in der unteren Mitte. Die Natur setzt da gewisse Grenzen, wer diese nicht kennt wird zum Virus für sich und seine Umwelt. Darum sag ich ja, der Hedonismus ist etwas schönes und nichts schädliches, solange man es nicht übertreibt. Das Leben wäre so viel trister ohne die Momente des Genusses und den Urlaub vom Alltag, doch es darf nie eine gänzliche Flucht geben, denn darauf folgt meist nicht nur ein Hangover…

Ich seh das so wie Albert Hofmann im Bezug auf gewisse Substanzen:

„Der Innenraum der Seele ist gleich und geheimnisvoll wie der äußere Weltraum; und so wie die Kosmonauten des äußeren können auch die des inneren Weltraums nicht dort bleiben, sondern müssen auf die Erde, ins Alltagsbewusstsein zurückkehren.“

Menschen die nicht mehr zurückkommen, werden die Konsequenzen schneller spüren als ihnen lieb ist. Alles ist schön mit der richtigen Dosis und auch der Fähigkeit Nein sagen zu können.


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26.04.2013 um 20:51
@cRAwler23


ich würde mich als epikureer bezeichnen. die yolo geschichte geht doch mehr in richtung lebe schnell und stirb jung, wenn es denn ernst gemeint wäre.

epikurs lustprinzip, wäre für viele ziemlich langweilig, da er recht minimalistisch und karg gelebt hat in den materiellen dingen jedenfalls. wobei er wohl nicht allzuviel gearbeitet hat und im sonnigen griechenland lebte, was für viele auch wiederum luxus sein könnte.


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26.04.2013 um 21:05
@Billy73
Absolut richtig! Darum hab ich hier auch den Epikur schon erwähnt ;)
Er war im Prinzip ein geistiger Hedonist und er hat auch recht abgeschieden gelebt. Ich brauch schon noch ab und zu, dann und wann eine Portion physischen Hedonismus, auch wenn's anschließend nen Kater gibt ;)


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26.04.2013 um 21:14
@cRAwler23

ja die nachfolger von epikur sollen dem physischen spass mehr wert gegeben haben, was sie den ruf von den epikureischen schweinen eingebracht haben soll.

ich bin ein tick hedonistischer als der epikur, da ich ein bewegungsfreak bin. ich muss alle paar stunden mich exzessiv bewegen, sonst geht mein energiepegel runter und das wäre nicht schön.

es ist auch keine wunder, dass epikur so lange so beliebt war. die lehre ist eigentlich für jeden idioten einleuchtend.


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