Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)
09.02.2016 um 14:05
"Treffpunkt" der beiden Züge hätte eigentlich der Bahnhof Kolbermoor sein sollen; stattdessen fuhr der aus Rosenheim kommende Zug aus irgend einem Grund ab, woraufhin es in der Kurve zu dem Zusammenstoß kam.
Man darf gespannt sein, was die Ursache dafür war.
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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)
09.02.2016 um 14:14
Es wäre möglich gewesen, die beiden Züge in den Bahnhöfen "Bad Aibling" oder eben in "Kolbermoor" aneinander vorbei zu leiten.
Der aus Richtung Bad Aibling kommende Zug hatte aber bereits den Halt "Bad Aibling Kurpark" verlassen, der lediglich eingleisig ist, d.h. die erste Möglichkeit stand nicht mehr zur Verfügung.
Somit stellt sich die Frage, ob der aus Kolbermoor kommende Zug oder der vom Bahnhof Bad Aibling abfahrende Zug zuerst abgefahren war.
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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)
09.02.2016 um 15:04
Hallo,
meinen Recherchen nach handelt es sich bei der betroffenen Eisenbahnstrecke um die so genannte Mangfalltalbahn. Wenn man den Ausführungen Wikipedias glauben kann, verfügt diese Strecke über PZB als Sicherungssystem.
Ein paar Grundlagen:
Die PZB (Punktförmige Zugbeeinflussung) verhindert unter anderem das so genannte "Überfahren" eines Haltbegriffes. Sie ist neben der LZB, die auf Hochgeschwindigkeitsbahnen zur Anwendung kommt, der Standard im Geschwindigkeitsbereich von 0 bis 160km/h. An der Strecke befinden sich an bestimmten Punkten (z.B. an einem Hauptsignal) Einrichtungen, die "Magnete" genannt werden. An dem Zug befindet sich eine ähnliche Einrichtung, die mit dem Magneten an der Strecke "kommuniziert". Sollte ein Zug ohne Zustimmung an einem haltzeigendem Signal vorbeifahren, wird eine sogenannte Zwangsbremsung ausgelöst und der Zug bleibt stehen.
Soviel zur Grundlage. Betrieblich gesehen, gibt es Fälle, in denen der Lokführer diese Sicherungsmaßnahme überbrücken muss. Das sind z.B. Signal-, Streckenblock oder PZB-Störungen. Das Hauptsignal kann in solchen Fällen nicht auf Fahrt gestellt werden, so dass die Sicherung umgangen werden muss, da der Zug sonst eine Zwangsbremsung erhält.
Um jedoch die Sicherheit zu gewährleisten, wird in der Regel der Fahrdienstleiter tätig. Er überprüft anhand verschiedener Methoden, ob die zu befahrene Strecke frei ist und dass kein Zug aus der Gegenrichtung zu erwarten ist.
Meiner Einschätzung nach, gibt es hier nicht viele Möglichkeiten. Entweder war der Fahrdienstleiter unachtsam oder der Lokführer ist ohne Zustimmung am haltzeigenden Signal vorbeigefahren und hat sich ohne Erlaubnis aus der PZB befreit.
Ein "defektes Signal", wie aus eigenen Richtungen zu vernehmen ist, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Sind Signale defekt, also gestört, ist der 2000hz Magnet am Hauptsignal aktiv und eine Vorbeifahrt ist unbewusst nicht möglich.
Die Auswertung der Fahrtenschreiber der beiden Züge sowie die betrieblichen Handlungen auf dem Stellwerk werden Aufschluss bringen.
Sehr tragisch.
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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)
09.02.2016 um 16:19
Die Bild zeigt mal wieder ihr ganzes Mass an Empathie durch die Schlagzeile: Menschen flogen wie Puppen durch die Luft.
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