Düstere Legenden (die Gruppendiskussion)
19.08.2012 um 14:10
Sooo... Dankeschön für die Einladung x)
Der Reisesnack (D)
Eine Frau will wegen eines Ehestreits zu ihrer Mutter fahren. Ihr Mann bereitet ihren Reiseproviant vor. Sie packt alles ein und fährt mit dem Auto los. Auf der Strecke sieht sie einen Tramper. Um nicht allein zu sein, nimmt sie ihn mit. Bei näherer Betrachtung erscheint er ihr merkwürdig. Er setzt sich nach hinten. Im Radio hört sie dann eine Information der Polizei: Ein Schwerverbrecher sei ausgebrochen. Es folgt eine konkrete Personenangabe. Da sagt der Tramper, 'jetzt wissen Sie ja, wer ich bin' und zückt eine Pistole. Sie fährt weiter, während er sich über das Essen hermacht und gemütlich Kaffee trinkt. Danach ist es lange still. Die Frau wundert sich, dreht sich um und sieht ihn tot: vergiftet."
Quelle: Lauf Edmund, Gerücht und Klatsch. Die Diffussion der "abgerissenen Hand", Berlin 1990, S. 130
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Die Autopanne (D)
Vor kurzem ereignete sich ein Fall, der in dieser Gegend jeden aufhorchen ließ:
Ein junges Ehepaar, Jan und Marie, waren mit ihrem Auto auf den Weg zu ihren guten Freunden, die leider Gottes sehr weit auf dem Land wohnen. Vor Fahrtantritt wurde vergessen zu tanken. Der kürzeste Weg führte durch einen Wald - und inmitten diesem ging den beiden der Sprit aus.
Da Marie ihre neuen hochhackigen Schuhe anhatte, ging Jan alleine los auf die Suche nach der nächsten Tankstelle Da es sich um eine sehr ländliche Gegend handelte, in der die beiden liegengeblieben waren, richtete sich Marie auf eine längere Wartezeit ein, verriegelte die Türen (man weiß ja nie...) und hörte ein wenig Musik - und nickte allmählich ein. So lange, bis sie von einem Geräusch geweckt wurde: Tok Tok Tok..... Marie schreckte aus ihrem leichten Schlaf auf und stellte erschreckt fest, dass schon 2 Stunden vergangen waren und es anfing zu dämmern. Sie schaute suchend aus dem Fenster doch von ihrem Mann war weit und breit nichts zu sehen.
Als sie im Begriff war, die Tür zu öffnen, kam das Geräusch wieder...Tok, Tok, Tok. Mit einer unnatürlichen Gleichmäßigkeit wurde das Geräusch immer aufdringlicher. Doch wir wären nicht im 21. Jahrhundert, wenn nicht jeder ein Handy besitzen würde, so auch Marie: Sie versuchte es erst, ihren Mann zu erreichen - vergeblich, niemand hob ab; stattdessen bekam sie ein weiteres 'Tok, Tok, Tok' zu hören. Schnell versicherte sich Marie, dass auch alle Türen verriegelt waren und rief den Pannendienst an, der auch gleich versprach jemanden vorbei zu schicken, um den Wagen wieder zum Laufen zu bringen.
In der Zwischenzeit kehrte das Geräusch immer und immer weider zurück: 'Tok, Tok, Tok'.
Marie wurde langsam panisch und immer lauter schien das Geräusch auf sie einzuhämmern: TOK, TOK, TOK!
Nach einer halben Stunde sah sie plötzlich jemanden in einigem Abstand neben ihrem Fenster stehen, der ihr zu verstehen gab, dass sie ihr Fenster runterkurbeln sollte. Da sie ja den Mann vom Pannendienst erwartete, kam sie der Aufforderung nach.
"Steigen sie schnell aus, kommen sie zu mir und drehen sie sich nicht um!" war alles was der Mann ihr sagte. Marie wunderte sich etwas, tat aber, wie ihr geheißen- und als sie auf dem halben Wege zu dem Mann war, ertönte das Geräusch wieder hinter ihr. TOK, TOK, TOK.
Die Neugierde war zu stark und so drehte sich Marie wider der Anweisungen des Mannes, den sie inzwischen als Polizisten erkannte, um. Man sagt sich, bevor sie starb, sah sie den Verrückten auf dem Dach ihres Autos sitzen, wie er den Kopf ihres Mannes in der Hand hielt......
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Die ewige Glühbirne (D)
Ich habe einmal von einem Mann aus der Nähe von Hannover gehört, der kurz nach dem Ersten Weltkrieg im Elektrohandel eine Glühbirne gekauft hat. Er schraubte sie in eine Lampe in seiner Küche, und seitdem brannte sie und brannte. Als sie nach dem Zweiten Weltkrieg immer noch unverändert ihren Dienst tat, schraubte er sie heraus und schaute nach dem Hersteller: Osram stand darauf. Er schrieb an die Firma und teilte seine Beobachtung mit. Kurze Zeit später erhielt er schon Antwort: Sie seien am Erwerb der Glühbirne für ihr Firmenarchiv sehr interessiert und würden einen Mitarbeiter vorbeischicken. Dieser erschien auch bald darauf und bot dem Besitzer eine horrende Summe an. Das machte ihn erst recht stutzig, und da er so viel Geld gar nicht nötig hatte, lehnte er das Angebot ab und begann auf eigene Faust zu recherchieren. Was er herausfand, war erstaunlich: Dem Werk war etwa 60 Jahre zuvor das Patent für eine immerwährende Glühbirne angeboten worden, sie hatten es gekauft und eine Testserie hergestellt. Die Untersuchung der Serie ergab, daß diese Birnen tatsächlich unbegrenzt haltbar waren. Daraufhin zog die Firma die Serie aus dem Verkehr und hielt das Patent unter Verschluß, um sich nicht selbst das Wasser abzugraben. Durch einen Zufall war diese eine Glühlampe in eine Lieferung mit normalen Glühlampen hineingeraten.
Quelle: Die Maus im Jumbo-Jet. Neue sagenhafte Geschichten von heute. Rolf Wilhelm Brednich, München 1991, Seite 49. Erzählt von einem Mitarbeiter im posttechnischen Dienst in Hannover, 51, im Februar 1990.
Anmerkung 1:
Es gibt eine ähnliche Geschichte mit Damenstrumpfhosen, die nie Laufmaschen bekommen konnten; auch diese wurden ziemlich schnell wieder vom Markt genommen.
Anmerkung 2:
In Kalifornien gibt es eine Feuerwache, in der eine Glühbirne schon seit 1901 in Betrieb sein soll. Die Glühbirne steht sogar im Guinness Buch der Rekorde
ok, genug lesestoff... VORERST :D