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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:35
@KlausBärbel

Auch die machtpolitischen Verhältnisse in Kleinasien, wie sie Homer schildert, passen gut in diese Zeit. Die mykenische Kultur hat im 12. und 11. Jh. weiterbestanden.
Auch Handel und Seefahrt wurden weiterbetrieben. Ein Krieg von Achäern gegen Troja im 12. Jh. wäre also denkbar.
Dagegen hätte ein Zug gegen Troja bereits im 14. oder 13. Jh. wohl die Hethiter auf den Plan gerufen und sicherlich einen Niederschlag in hethitischen Schriftquellen gefunden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:36
@Keysibuna

Dennoch bleibt in diesem Punkt vieles ungeklärt. Die Frage, inwieweit Homer tatsächlich als Quelle für historische Vorgänge der späten Bronzezeit dienen kann, und ob es überhaupt einen trojanischen Krieg gegeben hat, kann hier nicht angemessen behandelt werden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:37
@KlausBärbel

Jedenfalls haben die Theorien der Gräzistik über den Hexameter und die Entstehung des Epos, wie sie derzeit von Joachim Latacz vorgetragen werden, in den neuen Grabungsergebnissen eine Stütze gefunden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:38
@Keysibuna

In materieller Hinsicht bzw. anhand des Grabungsbefundes ist ein luwisch beschriftetes, bikonvexes Siegel das wichtigste Indiz für eine Verbindung dieser Siedlung zu den Hethitern.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:40
@KlausBärbel

Latacz zufolge ist Troja mit großer Wahrscheinlichkeit identisch mit der in hethitischen Quellen genannten Stadt Wilusa (= (W)Ilios), was durch Grabungen des Tübinger Archäologen Manfred Korfmann bestärkt wurde.
So wurde im Ausgrabungsbereich von Troja eine unterirdische Quellen-Anlage gefunden, deren Gestalt in allen Einzelheiten mit der Beschreibung einer Quelle in der Stadt Wilusa im sogenannten Alaksandu-Vertrag übereinstimmt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:42
@Keysibuna

Innerhalb der Klassischen Philologie ist Latacz der derzeit bekannteste Fürsprecher, welcher die Historizität der homerischen Epen und zugleich die Verbindung mit dem Korfmannschen Troja in Erwägung zieht.

Weder in der hethitischen noch in der griechisch-römischen schriftlichen Überlieferung finden sich eindeutige Belege für die Identität Hisarlıks mit dem homerischen Troja, dasselbe gilt für die Verbindung mit Wilusa.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:43
@KlausBärbel

Bis zur Wiederaufnahme der Ausgrabungen im Jahr 1988 durch ein international besetztes Team unter dem Tübinger Prähistoriker Manfred Korfmann beschränkten sich die Untersuchungen hauptsächlich auf die Burg (Akropolis) von Troja (Oberstadt).

Mit Hilfe des Geophysikers Helmut Becker wurde 1992 durch Geomagnetik-Messungen eine ausgedehnte Unterstadt unterhalb der Akropolis entdeckt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:45
@Keysibuna

Seither wurde bei den aktuellen Grabungen von Manfred Korfmanns Team (seit Korfmanns Tod 2005 jetzt: Ernst Pernicka) auch verstärkt die Unterstadt erforscht. Die reale Ausdehnung Trojas rückte dadurch in das Zentrum der laufenden Diskussion.

Korfmanns Thesen über die Bedeutung Trojas stießen in der Forschung seit Sommer 2001 auf Widerstand und führten zu einer breiten, oftmals ins Persönliche gehenden Diskussion innerhalb der deutschen Altertumswissenschaften.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:47
@KlausBärbel

Im Kern kreist diese Troja-Debatte, der „neue Streit um Troja“ um die tatsächliche Größe und Bedeutung des spätbronzezeitlichen Troja.
Während Korfmann in Troja ein überregionales Handelszentrum sah, beschränken es einige Archäologen und Althistoriker auf eine nur mittelmäßig bedeutende Siedlung.
Der Protagonist dieser Gruppe ist Korfmanns damaliger Tübinger Kollege, der Althistoriker Frank Kolb, der selbst über einige Grabungserfahrung in der Türkei verfügt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:49
@Keysibuna

Der Hauptvorwurf an Korfmann und seine akademischen Mitstreiter besteht in einer Vernachlässigung der wissenschaftlichen Sorgfalt und Vorsicht. Seit dem Beginn des Troja-Streites musste Korfmann einige der seine Theorie stützenden Grabungsinterpretationen zurückziehen und kam den Argumenten der Gegenseite ein Stück weit entgegen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:51
@KlausBärbel

An der Gesamtinterpretation der Grabungen hält das Team um Korfmann und seinen Nachfolgern allerdings fest.

Eine eindeutige Entscheidung konnte die Auseinandersetzung auch auf einem wissenschaftlichen Symposium in Tübingen im Frühjahr 2002 nicht erbringen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:52
@Keysibuna

Die Korfmann-Position prägt heute das Troja-Bild der interessierten Öffentlichkeit. Der öffentliche Streit hat sich seit 2004 etwas beruhigt, nachdem die Debatte mehr und mehr auf die fachliche Ebene verlagert wurde. Nach dem Tod Manfred Korfmanns im August 2005 wurde der Tübinger Archäometallurge Ernst Pernicka mit der wissenschaftlichen Leitung des Troja-Projekts betraut.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:54
@KlausBärbel

Für die Fortführung der Arbeit in Troja im Sommer 2006 wurde ihm von der türkischen Antikendirektion die Lizenz erteilt.
Die 18-jährige Grabungsserie soll nun zu einem wissenschaftlichen Abschluss geführt werden.
In beschränktem Umfang sollen auch danach Fragen zur bronzezeitlichen Stadtbefestigung weiter untersucht werden.

Außerdem erfordern die Pflege, Konservierung und Präsentation des 1998 zum UNESCO- Weltkulturerbe erklärten Troja andauernden Aufwand.
Schließlich soll noch ein Museum vor den Toren Trojas erbaut werden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:55
@Keysibuna

Anfang 2008 veröffentlichte der österreichische Komparatist und Schriftsteller Raoul Schrott sein Buch Homers Heimat. Der Kampf um Troia und seine realen Hintergründe, in dem er neue Thesen über die „Homerische Frage“ nach der Herkunft Homers vertritt und letztlich den wahren Ort der Geschichte um Troja und die schöne Helena gefunden zu haben glaubt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:56
@KlausBärbel

Aufgrund von Hinweisen aus der komparatistischen Literaturwissenschaft, insbesondere anhand assyrischer Texte, nimmt er an, dass Homer ein griechischer Schreiber in assyrischen Diensten in der Provinz Kilikien war.
Die Ortsbeschreibungen Trojas in Homers Ilias identifiziert er als Kilikien und die kilikische Hauptstadt Karatepe auf dem Hügel von Karatepe-Arslantaş.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:57
@Keysibuna

Die riesige Festung Karatepe verfügt mit ihrem starken Wall und den vielen Wehrtürmen auf einem 225 Meter hohen Hügel nicht nur über die "Krone mit Türmen" aus Homers Ilias, sondern auch im Gegensatz zu Schliemanns Troja, über die zwei aus der Erzählung bekannten gewaltigen Tore.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 17:59
@KlausBärbel

Eines im Süden, das andere im Norden der Festung.
Dazu kommen die in der Ilias erwähnten schneebedeckten Berge im Hinterland, sowie der lange Strom mit seiner wilden Furt und den warmen Quellen weiter östlich.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 18:00
@Keysibuna

Schrott geht davon aus, dass Homer einen älteren griechischen Stoff vom trojanischen Krieg für seine Zuhörer in seine und deren Lebensumgebung übertragen hat, so dass die Ortsbeschreibungen in der Ilias keine Auskunft über den Schauplatz des tatsächlichen Krieges enthält, sondern vielmehr den Ort, in dem Homer die Geschichte niederschrieb.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 18:01
@KlausBärbel

Eine der (von der Fachwissenschaft allgemein abgelehnten) Lokalisierungshypothesen zu Atlantis wurde von dem Geoarchäologen Eberhard Zangger in seinem 1992 erschienenen Buch „Atlantis- Eine Legende wird entziffert“ entwickelt.
Sie besagt, Platons Atlantis weise archäologisch nachweisbare Merkmale des historischen Troja auf und sei das durch die Griechen vernichtete Troja gewesen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

27.11.2010 um 18:07
@Keysibuna

Herculaneum

Herculaneum (ital. Ercolano) war eine antike Stadt in Kampanien, am Golf von Neapel gelegen, die wie Pompeji und Stabiae beim Ausbruch des Vesuv am 24. August 79 untergegangen ist. Die heutige Stadt heißt Ercolano.


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