niurick
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Culture vs. Civilisation
03.03.2010 um 14:34Eigntlich kommt es mir wie Hohn vor, für den geplanten Thread einen Titel aus dem Englischen zu wählen. Aber der Thread soll sich ja auch um sämtliche Aspekte beider Modelle drehen - dazu gehört auch die Sprache.
Zum Thema: mit einem befreundeten Professor (für: Literatur, Amerikanistik und Medienwissenschaften) habe ich mich vor ca. 2 Jahren über Stereotype unterhalten.
Dabei ging es um so ernsthafte Details wie: "Die Amerikaner haben keinerlei Kultur."
Also streng wissenschaftlich.
Im Gespräch fiel ein Satz, über den ich mir fast täglich Gedanken mache. Er sagte:
"Amerikaner hatten nie eine Kultur, dafür aber hatten Europäer nie eine Zivilisation."
Mit ihm kann ich den Ausspruch leider nicht mehr ausdiskutieren - also unterstützt mich, korrigiert mich, helft mir!
Zu der Zeit beschäftigte ich mich mit Richard Sennetts Fleisch und Stein, ein Buch, bei dem es um die Entwicklung und Bedeutung der Städte für den Menschen geht.
Beide Themen habe ich also miteinander verflochten, und mich gefragt, welche Rolle der Städtebau für eine Kultur (hier: Europa) bzw. für eine Zivilisation (hier: USA) spielt.
Und hier machen sich schnell große Unterschiede bemerkbar.
Europa hat einen riesigen Schatz an Altstädten, Burgen und Schlössern, Strassen und Denkmälern. Wir leben in Städten, in denen Revolutionen entstanden sind und Aufstände getobt haben. Wir flanieren über Strassen, auf denen vor Generationen das Blut und Schwarzpulver der Französischen Revolution klebte.
All das verpflichtet, prägt und lehrt; das macht uns zu einem großen Teil aus. Wir haben eine Beziehung zu unserer Geschichte und somit auch gleich eine Verantwortung dafür.
Allerdings muss ich mich/ Euch auch fragen, ob sie uns in mancherlei Hinsicht nicht einengt, uns unseren Weg zu sehr vorgibt.
Besonders Deutschland wirkt auf mich wie das Land der Denk- und Mahnmäler, was mir selbstverständlich nicht immer gefällt, in einem Land zu leben, das in einer Art Erinnerungs-Kultur verweilt.
Kommen wir zum Städe-/ Wohnungsbau in den USA: da sehe ich Wohngegenden, die nur bis zum nächsten Wirbelsturm halten. Fehlt da nicht das, was auf unserem Kontinent so präsent ist - das Alte, das Verwurzelte, eine Art geschichtliches Gedächtnis?
Wie schafft es diese Nation, eine Brücke zu ihrer Vergangenheit zu schlagen oder sich kritisch mit ihr auseinanderzusetzen, wenn sie nichts hat, was sie damit konfrontiert?
Wahrscheinlich macht sich die Mentalität des Wegwerfens hier deutlich bemerkbar.
Was will ich nun von Euch? Vielleicht denke ich bei den Unterschieden/ Gemeinsamkeiten zwischen Kultur und Zivilisation zu sehr an Städtebau und übersehe dabei wichtigere Aspekte. Wahrscheinlich fallen Euch eine Menge anderer Impulse ein, die für das Thema wichtig sind. Und darum geht es mir hier.
Ihr könnt mir auch bei den folgenden Anregungen helfen.
Sollte es:
heissen?
Oder irrte sich der Professor und es gibt gar keine Unterschiede zwischen beiden Gesellschaftsmodellen?
Verblüfft mich, liebe Freunde!
Zum Thema: mit einem befreundeten Professor (für: Literatur, Amerikanistik und Medienwissenschaften) habe ich mich vor ca. 2 Jahren über Stereotype unterhalten.
Dabei ging es um so ernsthafte Details wie: "Die Amerikaner haben keinerlei Kultur."
Also streng wissenschaftlich.
Im Gespräch fiel ein Satz, über den ich mir fast täglich Gedanken mache. Er sagte:
"Amerikaner hatten nie eine Kultur, dafür aber hatten Europäer nie eine Zivilisation."
Mit ihm kann ich den Ausspruch leider nicht mehr ausdiskutieren - also unterstützt mich, korrigiert mich, helft mir!
Zu der Zeit beschäftigte ich mich mit Richard Sennetts Fleisch und Stein, ein Buch, bei dem es um die Entwicklung und Bedeutung der Städte für den Menschen geht.
Beide Themen habe ich also miteinander verflochten, und mich gefragt, welche Rolle der Städtebau für eine Kultur (hier: Europa) bzw. für eine Zivilisation (hier: USA) spielt.
Und hier machen sich schnell große Unterschiede bemerkbar.
Europa hat einen riesigen Schatz an Altstädten, Burgen und Schlössern, Strassen und Denkmälern. Wir leben in Städten, in denen Revolutionen entstanden sind und Aufstände getobt haben. Wir flanieren über Strassen, auf denen vor Generationen das Blut und Schwarzpulver der Französischen Revolution klebte.
All das verpflichtet, prägt und lehrt; das macht uns zu einem großen Teil aus. Wir haben eine Beziehung zu unserer Geschichte und somit auch gleich eine Verantwortung dafür.
Allerdings muss ich mich/ Euch auch fragen, ob sie uns in mancherlei Hinsicht nicht einengt, uns unseren Weg zu sehr vorgibt.
Besonders Deutschland wirkt auf mich wie das Land der Denk- und Mahnmäler, was mir selbstverständlich nicht immer gefällt, in einem Land zu leben, das in einer Art Erinnerungs-Kultur verweilt.
Kommen wir zum Städe-/ Wohnungsbau in den USA: da sehe ich Wohngegenden, die nur bis zum nächsten Wirbelsturm halten. Fehlt da nicht das, was auf unserem Kontinent so präsent ist - das Alte, das Verwurzelte, eine Art geschichtliches Gedächtnis?
Wie schafft es diese Nation, eine Brücke zu ihrer Vergangenheit zu schlagen oder sich kritisch mit ihr auseinanderzusetzen, wenn sie nichts hat, was sie damit konfrontiert?
Wahrscheinlich macht sich die Mentalität des Wegwerfens hier deutlich bemerkbar.
Was will ich nun von Euch? Vielleicht denke ich bei den Unterschieden/ Gemeinsamkeiten zwischen Kultur und Zivilisation zu sehr an Städtebau und übersehe dabei wichtigere Aspekte. Wahrscheinlich fallen Euch eine Menge anderer Impulse ein, die für das Thema wichtig sind. Und darum geht es mir hier.
Ihr könnt mir auch bei den folgenden Anregungen helfen.
Sollte es:
Culture vs. Zivilisation
Culture = Zivilisation
Culture ≠ Zivilisation
Culture and Zivilisation
Culture or Zivilisation
heissen?
Oder irrte sich der Professor und es gibt gar keine Unterschiede zwischen beiden Gesellschaftsmodellen?
Verblüfft mich, liebe Freunde!