Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp
15.09.2014 um 09:51@MrSmith
Das stimmt, Masipa hat sehr detailliert unter Erläuterung des Konzeptes error in persona deutlich gemacht, dass es egal ist, wer hinter der Tür steht. Allerdings hat sie bei der Beantwortung der Frage, ob OP vorhersehen konnte, dass die Schüsse jemanden töten könnten, eine Begründung verwendet, die den relevanten Teil der Frage nicht beantwortet. Nach ihrer Auffassung konnte er nicht vorhersehen, dass er möglicher Weise jemanden tötet, weil er davon ausging, dass sich Reeva im Schlafzimmer aufhielt.
Das beantwortet nicht die Frage, warum er nicht vorhersehen konnte, dass er den Einbrecher durch die 4 Schüsse töten konnte. Da Masipa OPs Version akzeptiert hat, hätte sie sich bei der Frage auf den Einbrecher konzentrieren müssen. Was hat OP daran gehindert, zu erkennen, dass 4 Schüsse auf eine Tür, hinter der ein Mensch ohne echte Flucht- und Abwehrmöglichkeit steht, diesen Menschen möglicher Weise töten können? Er war erwiesener Maßen zum Tatzeitpunkt voll schuldfähig. Er gibt zudem selbst an, dass er auf einen Warnschuss aus Selbstschutz zur Vermeidung eines Querschlägers verzichtet hat. Die möglichen Auswirkungen waren ihm also sehr wohl bewusst. Mit ihrer Begründung greift Masipa zu kurz. Die eigentlich relevanten Aspekte fließen in diese wichtige Entscheidung nicht mit ein. Es kann kaum einen klareren Fall eines Eventualvorsatzes geben.
Das stimmt, Masipa hat sehr detailliert unter Erläuterung des Konzeptes error in persona deutlich gemacht, dass es egal ist, wer hinter der Tür steht. Allerdings hat sie bei der Beantwortung der Frage, ob OP vorhersehen konnte, dass die Schüsse jemanden töten könnten, eine Begründung verwendet, die den relevanten Teil der Frage nicht beantwortet. Nach ihrer Auffassung konnte er nicht vorhersehen, dass er möglicher Weise jemanden tötet, weil er davon ausging, dass sich Reeva im Schlafzimmer aufhielt.
Das beantwortet nicht die Frage, warum er nicht vorhersehen konnte, dass er den Einbrecher durch die 4 Schüsse töten konnte. Da Masipa OPs Version akzeptiert hat, hätte sie sich bei der Frage auf den Einbrecher konzentrieren müssen. Was hat OP daran gehindert, zu erkennen, dass 4 Schüsse auf eine Tür, hinter der ein Mensch ohne echte Flucht- und Abwehrmöglichkeit steht, diesen Menschen möglicher Weise töten können? Er war erwiesener Maßen zum Tatzeitpunkt voll schuldfähig. Er gibt zudem selbst an, dass er auf einen Warnschuss aus Selbstschutz zur Vermeidung eines Querschlägers verzichtet hat. Die möglichen Auswirkungen waren ihm also sehr wohl bewusst. Mit ihrer Begründung greift Masipa zu kurz. Die eigentlich relevanten Aspekte fließen in diese wichtige Entscheidung nicht mit ein. Es kann kaum einen klareren Fall eines Eventualvorsatzes geben.