Erstmal vielen Dank für Eure Antworten!
@DiePandorraDiePandorra schrieb:Ich glaube, dass die Menschen sich vermehrt in für sie schlechten Zeiten diesen Dingen,
die Du beschreibst, widmen
Ja, das ist tatsächlich so.
ZB gab´s schon 1982 einen interessanten Vergleich von Vernon Padgett (California State University), der untersuchte, wie viele Artikel in Deutschland über Astrologie, Mystik und Kulte in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen erschienen sind und wie stark die Wirtschafskrisen in den einzelnen Jahren waren.
Ergebnis: mit dem Grad des wirtschaftlichen Abschwungs nahm auch die Anzahl der Artikel über Aberglauben zu. Offensichtlich suchen Menschen in unsteten und wirtschaftlich unsicheren Zeiten nach einem Gefühl von Sicherheit.
http://psp.sagepub.com/content/8/4/736.shortEins Studie, die während dem ersten Golfkrieg durchgeführt worden war, kam zum selben Ergebnis: je gefährdeter die Wohngebiete der Menschen waren, je mehr sie deshalb unter Stress standen, desto abergläubischer waren sie auch.
http://psycnet.apa.org/journals/psp/67/1/48/DiePandorra schrieb:Ich habe nichts dagegen, wenn jemand an diese Dinge glaubt.
Aber ich habe dazu meine eigenen Ansichten und möchte nicht vom Gegenteil überzeugt werden. Und schon gar nicht mit Gewalt.
Ich hab grundsätzlich auch kein Problem damit mit dem Glauben, aber wenn mich jemand missionieren will, dann hört´s bei mir auch meistens auf, oder wenn jemand seinen Glauben als Fakt hinstellt und es bei kritischen Fragen dann gleich heißt: "Tja, dann bist Du eben einfach noch nicht soweit...".
Obwohl ich dazu sagen muss, dass ich früher auch mal gläubig war, zwar hab ich nicht an Gott geglaubt, aber an alle mögliche oder besser unmöglichen irrationalen Konzepte, und da hatte ich auch eine kurze Phase, wo ich alles und jeden von meiner "Wahrheit" überzeugen wollte und wahrscheinlich auch ziemlich nervig war
;)Was die Zeugen Jehovas betrifft, muss ich sagen, dass ich noch nie mit ihnen schlechte Erfahrungen gemacht habe, das kommt wahrscheinlich auch auf den Einzelnen drauf an.
Mit den Mormonen hier im Dorf hab ich schon recht und entspannt nett geplaudert, und die waren überhaupt nicht aufdringlich - im Gegenteil.
Ich fand das Gespräch sogar sehr interessant, vor allem den "Gottesbeweis" eines noch recht jungen Mormonen fand ich aufschlussreich:
Ich: "Wie sah denn der Beweis aus, der Dich von der Existenz Gottes überzeugt hat?"
Mormone: "Ich habe ihn gefragt, ob er existiert, und er hat mit JA geantwortet"
;)@Galaxys81Galaxys81 schrieb:Wenn ich damit fertig bin dann kann ich mich hier mehr beteiligen aber bis dahin bitte nicht all zu enttäuscht sein, das ich hier nicht so viel schreibe, denn das Buch nimmt schon ganz schön viel Zeit in Anspruch.
Kein Problem und viel Erfolg mit Deinem Buch! Mein Exemplar mit persönlicher Widmung ist schon geordert
;)@KonfuseKonfuse schrieb:Was suchen bzw. finden Menschen bei solchen IGs. Ist es nur das Gefühl, etwas Besonderes zu sein, braucht man Motivation, um einen Sinn zu finden oder ist es vll. sogar Hass auf das System bzw. die Welt, die zu kompliziert ist.
Das Gefühl, jemand besonderes zu sein, spielt sicherlich eine wichtige Rolle. Und wenn man sich mal diverse einschlägige Internetseiten ansieht oder diverse Bücher zu den verschiedensten IG-Themen liest, wird dieser Status des Besonderen oder gar Erleuchteten/Auserwählten ja auch immer wieder bekräftigt. Dadurch fühlt sich natürlich das Ego geschmeichelt, und vor allem ein verletzter Selbstwert wird "gepushed". Das kann wie eine Droge wirken, von der man nicht genug kriegen kann. Dann neigt man dazu, sich weitere Infos auch dort zu holen, wo man dieses Gefühl bekommt. Man informiert sich einseitig, weil man dieses Gefühl nicht auf kritischen Seiten vermittelt bekommt, und deshalb werden diese einfach schon im Vorhinein gemieden.
Ich will jetzt auch nicht verallgemeinern, beobachte das aber immer wieder, und bei mir war´s auch nicht anders.
Konfuse schrieb:Hätte ich fast vergessen: Da ja bei meinen Ausführungen der Glaube eine wichtige Rolle spielt, müsste ich dies noch etwas genauer definieren. Es wird ja gerne behauptet, auch der Skeptiker "glaube" nur an seine Argumente. Was antwortet ihr denn gegenüber so einem Vorwurf?
Wenn Argumente auf Fakten basieren, dann ist das kein Glaube, sondern Wissen.
Glauben tut nur jemand, der nicht weiß
;)