Was mich stutzig macht, ist folgender Satz:
Unsere Studie hat insgesamt 20 ganze mitochondriale Genome sequenziert und dazu Sequenzierungsverfahren der nächsten Generation (next generation sequenzing) verwendet ,um 3 vollständige Kerngenome von angeblichen Sasquatch-Proben zu erhalten.
Wie will man denn Kern-Genome erhalten, indem man mitochondriale Genome auswertet? Da diese beiden Genome nichts miteinander zu tun haben, geht das doch schlichtweg nicht.
Dachte, womöglich ist das nur ne fälschliche Wiedergabe einer ursprünglich sinnvollen Verlautbarung von Dr. Ketchum bzw. DNA Diagnostics Inc. aber weit gefehlt. Unter
http://www.dnadiagnostics.com/press.html (Archiv-Version vom 28.11.2012) liest sich das so:
Our study has sequenced 20 whole mitochondrial genomes and utilized next generation sequencing to obtain 3 whole nuclear genomes from purported Sasquatch samples.
Naja, vielleicht hat Frau Doktor im Interview nur versehentlich unterschlagen, daß sie auch nukleare DNA sequenziert hatten. Aber komisch isses schon.
Und was ja nun gar nicht geht, ist dies:
Die Sasquatch-DNA ist unglaublich 'neu' und ganz und gar nicht das, was wir erwartet hatten. Während sie über menschliche Kern-DNA in ihrem Genom verfügt, gibt es darin aber auch deutlich nicht-menschliche, nicht-archaische hominine und nicht-menschenäffische Sequenzen.
bzw.
Sasquatch nuclear DNA is incredibly novel and not at all what we had expected. While it has human nuclear DNA within its genome, there are also distinctly non-human, non-archaic hominin, and non-ape sequences.
Jenes Wesen, das sich da mit ner Sapiens-Frau gekreuzt hat, ist nicht nur kein Homo sapiens, auch kein sonstiger Vertreter der Gattung Homo, sondern es ist nicht mal ein Angehöriger der Überfamilie der Menschenartigen (Hominoidea), zu der neben dem Menschen sämtliche großen Menschenaffen (Schimpanse & Bonobo, Gorilla, Orang Utan), aber auch die sog. kleinen Menschenaffen (vom Proconsul bis zum Gibbon) gehören. Damit hatten die beiden Sexualpartner wenigstens 20 Millionen Jahre voneinander getrennter Entwicklung - und konnten sich gar nicht mehr vermischen. Die nächste Schwestergruppe der Hominoidea, die vergleichbar weit entfernt mit uns verwandt ist, sind die sogenannten Hundsaffen (Meerkatzen, Paviane und so), also die Schwanzaffen Afrikas und Asiens.
Da sind ja Walrösser und Marder enger verwandt, aber bei denen ist wenigstens jedem klar, daß miteinander Poppen keinen Nachwuchs bringt. Wäre auch bei zwei Primaten dieser Entfernung nicht drin, selbst wenn einem Affen generell so ähnlich vorkommen mögen. Die genetische Distanz ist zu groß, als daß sie überbrückt werden kann.
Also wenn Hybrid, dann muß es schon ein Angehöriger der Großen Menschenaffen sein, und sei es ein heute unbekannter. Allerhöchstens. Und auch da hätt ich meine Zweifel.
Pertti