@Keysibuna Aha... schöne Geschichte, aber nicht sehr überzeugend. Man weiß, daß noch bei den Neandertalern kein Totenkult geherrscht hat, keine Ahnenverehrung usw. Wer tot war, war tot und blieb so liegen, wie er lag (zumindest wurde er noch aus der häuslichen Höhle herausgezerrt ins Freie, damit's nicht anfängt zu stinken). Der frühe Mensch machte sich über das Phänomen "Tod" keine große Gedanken, außer daß der eigene Überlebensinstinkt ihn immer dazu antrieb, solange wie möglich am Leben zu bleiben.
Erst ab dem Cro-Magnon Menschen fing das von dir beschriebene Ritual an, wobei kein Mensch der Welt damals Angst vor Geistern gehabt haben dürfte, da die ersten Gedanken rund um den Tod dem Thema "Was kommt danach?" gewidment waren.
Aber irgendwann muß irgendjemand mal etwas miterlebt haben, was nicht sein konnte und was ihm eine gewisse Furcht eingeflösst hatte. Da erblickte er eine Gestalt, die so aussah wie jemand, der zu 100% tot und verscharrt war. Diese Gestalt sah aus wie jener Mensch, war aber kein Mensch. Was war es also dann? Und vor allem: Wie erklärt man sowas dem Rest, der es nicht miterlebt hat? Wie reagiert der Rest, der es nicht miterlebt hat? Und welchen Einfluß hat dieses Ereignis auf das weitere Leben? Weiß man nun mit Sicherheit: "Aha, nach dem Tod geht's irgendwie weiter?" oder eher doch "Ohoh, die Toten bleiben weiterhin hier anstatt irgendwo hin zu einem mystischen Ort zu reisen?".
Was ich sagen möchte ist: Ohne einen initialen Einfluß wird nichts und niemand auf dieser Welt sich mit Dingen beschäftigen, von denen man nichts weiß. Das kann jetzt bedingt auch für die ersten Gedanken um einen Totenkult gelten, allerdings spielt hier auch die Tatsache eine Rolle, daß vor dem Cro-Magnon Menschen die denkerische Leistung eines Frühmenschen in Bezug auf abstrakte Dinge sehr gering gewesen war. Das Ursache-Wirkung Prinzip läßt also die Vermutung zu, daß die Furcht vor dem Unsichtbaren, der Geisterwelt oder was auch immer im Inneren der Menschen auf ein früheres Ereignis zurückzuführen ist, welches die Menschen zwang über sowas ebenfalls ihre Gedanken kreisen zu lassen. Da man aber davon ausgehen kann, daß nicht jeder Mensch mit diesen "Kontakten" behelligt wird (und dazu zähle ich dich nach deinen Aussagen hier im Forum auch zu), ergibt sich zwangsläufig ja jeweils eine "Ja, Geister gibt es!" und eine "Nein, Geister gibt es nicht!" Fraktion. Und aus der zwangsläufigen dritten Fraktion "Vielleicht, Geister könnte es geben!" entstehen in der Regel Glaubensrichtungen, da diese das Faktum selber nicht erlebt haben, aber fest der Überzeugung sind, daß es dieses Faktum tatsächlich gibt. So wachsen z.B. Religionen aus dem Nichts
:)Man sollte daher nicht kategorisch etwas ausschließen, was man selbst nicht persönlich erlebt hat. Ich behaupte auch nicht steif und fest, Weinbergschnecken in Knoblauch schmecken nicht, nur weil ich es noch nie probiert habe. Der Vorteil hier ist nur, daß ich Weinbergschnecken relativ leicht zur Meinungsbildung heranziehen kann... Geister dummerweiser nicht. Und da man dieses Phänomen nicht auf Kommando reproduzieren kann, fällt es auch bei der Wissenschaft unten durch.
Damit machen es sich meiner Meinung nach die Nein-Sager aber zu leicht. My 2 cents
Gut's Nächtle