@Haret Eine abgewandelte Geschichte der Aulken:
Die in den Leher Gexenbergen wohnenden Aulken zogen nach Bollingerfähr zwischen Dörpen und Heede um sich dort über die Ems setzen zu lassen. Es war heller Mondschein, und der Fährmann hörte vom Dörpener Ufer den Ruf: Haol aower!"
Langsam schlenderte er zum Ufer hinunter, um das kleine Fährboot loszumachen.
"De Punte mitbringen!" hallte es herüber.
"Es wird ein Wagen kommen," dachte der Fährmann. Er nahm das große Schiff, fand aber am anderen Ufer nichts, als einen kleinen Mann, in dem er mit Schrecken einen Aulk erkannte. Genau so waren ihm immer diese unheimlichen Gesellen geschildert worden.
Kaum lag die Pünte fest, so hub ein Trippeln an auf den Brettern des Fahrzeuges, als wenn Tausende von kleinen dämonischen Gestalten zu gleich in das Schiff eilten. Es dauerte eine ganze Weile, und als es endlich aufhörte, stieg auch der Aulk ein.
Nur mit äußerster Anstrengung war die Pünte vom Ufer zu bringen. Dann zog sie schwer und tief durch die spiegelglatte Flut, eine solch große Last hatte sie lange nicht mehr getragen. Als das Schiff anlegte, forderte der Aulk den Mann auf, seinen Hut an's Ufer zu stellen.
Darauf war das Getrippel wieder zu hören, zugleich klimperte ein Geldstück nach dem anderen in den Hut. Zweimal mußte er geleert werden, zum dritten Male wurde er beinahe wieder voll.
Die Aulken zogen nordwärts, und immer wieder klang durch die Nacht der klägliche Ruf: "Ike Aok is dod!" bis es zuletzt in der Ferne verhallte.
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