Pan_narrans
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Unentdeckte Robbenart der Grund für viele Seeschlangensichtungen?
22.01.2012 um 14:25Da leider sehr wenig Kryptozoologiethreads erstellt werden, möchte ich hier über eine leider sehr wenig beachtete Erklärung für die Sichtung von Seeschlangen/ Seeungeheuern diskutieren. Also, ist eine unentdeckte Robbenart die Grundlage für viele Seeschlangensichtungen?
Stefano Maugeris Darstellung von Megalotaria longicollis
Im wesentlichen beziehe ich mich hier auf folgenden Blogartikel des Zoologen Darren Naish:
http://scienceblogs.com/tetrapodzoology/2008/09/longnecked_seal_described.php
Der bekannte Kryptozoologe Bernard Heuvelmans ( Wikipedia: Heuvelmans ) klassifizierte in seinem 1965 erschienen Buch Le Grand Serpent de Mer, le problème zoologique et sa solution, die verschiedenen Seeschlangensichtungen in 10 verschiedene Kategorien. Darunter eine, die er Megalotaria longicollis taufte und die eine Robbenspezies mit ungewöhnlich langen Hals ist (weiter oben ist eine Darstellung von Megalotaria longicollis des Künstlers Stefano Maugeri).
Doch diese Idee war nicht neu. Schon 1892 spekulierte der Zoologe Anthonie Cornelis Oudemans in seinem Buch The Great Sea-Serpent: An Historical and Critical Treatise, dass Seeschlangen eigentlich eine langhalsige Robbenspezies wäre. Diese taufte er Megophias megophias.
Oudemans Zeichnung von Megophias megophias
Zusätzlich zu den ungewöhnlich langen Hals, hätte Megophias megophias noch einen langen Schwanz. Bei den bekannten Robben ist ein Schwanz nur noch als Rudiment erhalten. Daher spekulierte Oudemans, dass Megophias megophias sich schon früh von den restlichen rezenten Robben abgespalten haben müsste.
Ein großes Problem bei dieser Erklärung ist war, dass man keine Beschreibung einer solchen Robbenart kannte. Im Zuge einer Recherche über Robben, stolperte der Zoologe Darren Naish jedoch dann über solche Beschreibungen, die jedoch vorher unbeachtet geblieben waren. Schon 1751 beschrieb James Parsons solche Tiere in seinem Artikel A dissertation upon the Class of the Phocae Marinae (Philosophical Transactions 47, 109-122). Ein Problem bei diesem Artikel ist aber, dass er diese Robbenart sowohl als im Besitz eines sehr langen Halses beschrieb wird, als auch im Besitz eines Halses, der "exakt wie der Hals eins Otters" wäre. Dieses widerspricht sich und lässt die Vermutung aufkommen, dass Parsons eine verzerrte Beschreibung eines Seelöwen lieferte.
Interessant ist aber auch, dass Parsons schrieb, dass diese Robbenart stärker flossenartige Vorderextremitäten habe, als sonstige Robben. Wäre diese Spezies existent, würde das auf eine stärker pelagische Lebensweise (auf dem offenen Meer lebend) hindeuten, als bei anderen Robben, die im wesentlichen auf die küstennahen Regionen beschränkt sind. Dieses steht im Einklang mit Heuvelmans hypotetischer Megalotaria longicollis.
Parsons Darstellung einer langhalsigen Robbe
Die Idee einer pelagisch lebenden, langhalsigen Robbenart hat Vorteile gegenüber der Spekulation, dass Seeschlangen auf rezente Archosaurierspezies zurück gehen.
So sind unentdeckte Robbenarten wahrscheinlicher, als das Überleben von Plesio- oder Mosasauriern.
Des weiteren werden bei Seemonstern oft Eigenschaften beschrieben, die typisch für Säugetiere sind, z.B. ein Fell oder Ohrmuscheln. Bei Reptilien ist dieses unbekannt.
Gegen diese Hypothese spricht, dass Robben in der Regel recht gesellige und wenig scheue Tiere sind (http://scienceblogs.com/tetrapodzoology/2009/03/statistics_seals_sea_monsters.php ). Es ist wenig denkbar, dass gerade eine so außergewöhnliche Robbenart der Entdeckung entgangen ist.
Auch sind Robben für gewisse Dinge ans Land gebunden. So können sie nicht ihre Jungen im Wasser gebären.
Also, was denkt Ihr? Wie schneidet die Robbenhypothese gegenüber den anderen Erklärungen ab?
Ich persönlich habe eine gewisse Schwäche für diese Erklärung und halte sie, als Erklärung für Seeschlangensichtungen, für wahrscheinlicher als andere nicht-entdeckte Tiere, aber für weniger wahrscheinlich als Fehlinterpretationen bekannter Arten.
Stefano Maugeris Darstellung von Megalotaria longicollis
Im wesentlichen beziehe ich mich hier auf folgenden Blogartikel des Zoologen Darren Naish:
Der bekannte Kryptozoologe Bernard Heuvelmans ( Wikipedia: Heuvelmans ) klassifizierte in seinem 1965 erschienen Buch Le Grand Serpent de Mer, le problème zoologique et sa solution, die verschiedenen Seeschlangensichtungen in 10 verschiedene Kategorien. Darunter eine, die er Megalotaria longicollis taufte und die eine Robbenspezies mit ungewöhnlich langen Hals ist (weiter oben ist eine Darstellung von Megalotaria longicollis des Künstlers Stefano Maugeri).
Doch diese Idee war nicht neu. Schon 1892 spekulierte der Zoologe Anthonie Cornelis Oudemans in seinem Buch The Great Sea-Serpent: An Historical and Critical Treatise, dass Seeschlangen eigentlich eine langhalsige Robbenspezies wäre. Diese taufte er Megophias megophias.
Oudemans Zeichnung von Megophias megophias
Zusätzlich zu den ungewöhnlich langen Hals, hätte Megophias megophias noch einen langen Schwanz. Bei den bekannten Robben ist ein Schwanz nur noch als Rudiment erhalten. Daher spekulierte Oudemans, dass Megophias megophias sich schon früh von den restlichen rezenten Robben abgespalten haben müsste.
Ein großes Problem bei dieser Erklärung ist war, dass man keine Beschreibung einer solchen Robbenart kannte. Im Zuge einer Recherche über Robben, stolperte der Zoologe Darren Naish jedoch dann über solche Beschreibungen, die jedoch vorher unbeachtet geblieben waren. Schon 1751 beschrieb James Parsons solche Tiere in seinem Artikel A dissertation upon the Class of the Phocae Marinae (Philosophical Transactions 47, 109-122). Ein Problem bei diesem Artikel ist aber, dass er diese Robbenart sowohl als im Besitz eines sehr langen Halses beschrieb wird, als auch im Besitz eines Halses, der "exakt wie der Hals eins Otters" wäre. Dieses widerspricht sich und lässt die Vermutung aufkommen, dass Parsons eine verzerrte Beschreibung eines Seelöwen lieferte.
Interessant ist aber auch, dass Parsons schrieb, dass diese Robbenart stärker flossenartige Vorderextremitäten habe, als sonstige Robben. Wäre diese Spezies existent, würde das auf eine stärker pelagische Lebensweise (auf dem offenen Meer lebend) hindeuten, als bei anderen Robben, die im wesentlichen auf die küstennahen Regionen beschränkt sind. Dieses steht im Einklang mit Heuvelmans hypotetischer Megalotaria longicollis.
Parsons Darstellung einer langhalsigen Robbe
Die Idee einer pelagisch lebenden, langhalsigen Robbenart hat Vorteile gegenüber der Spekulation, dass Seeschlangen auf rezente Archosaurierspezies zurück gehen.
So sind unentdeckte Robbenarten wahrscheinlicher, als das Überleben von Plesio- oder Mosasauriern.
Des weiteren werden bei Seemonstern oft Eigenschaften beschrieben, die typisch für Säugetiere sind, z.B. ein Fell oder Ohrmuscheln. Bei Reptilien ist dieses unbekannt.
Gegen diese Hypothese spricht, dass Robben in der Regel recht gesellige und wenig scheue Tiere sind (
Auch sind Robben für gewisse Dinge ans Land gebunden. So können sie nicht ihre Jungen im Wasser gebären.
Also, was denkt Ihr? Wie schneidet die Robbenhypothese gegenüber den anderen Erklärungen ab?
Ich persönlich habe eine gewisse Schwäche für diese Erklärung und halte sie, als Erklärung für Seeschlangensichtungen, für wahrscheinlicher als andere nicht-entdeckte Tiere, aber für weniger wahrscheinlich als Fehlinterpretationen bekannter Arten.