Verkörperter Tod

Welche Bewandnis hat es eigentlich mit der Darstellung des Todes als riesige Gestalt mit dunklem Umhang und Sense?

Hat das irgendwie historische Ursachen oder ist das eher was aus dem Kollektivbewusstsein?

Meiner Meinung nach aus dem Kollektivbewusstsein?

Link: de.wikipedia.org (extern)

also ich hab das eben darüber gefunden:

Der Sensenmann (auch Gevatter Tod) ist eine aus dem Mittelalter stammende personifizierte Allegorie des Todes. In der bildenden Kunst und in der darstellenden Kunst wird der Sensenmann als menschliches Skelett mit breitkrempigem Hut dargestellt. Manchmal trägt er einen nahezu alles bedeckenden Umhang bzw. eine Kutte mit Kapuze, die entweder einen skelettierten Körper verbergen soll oder leer ist.

Er trägt ein Stundenglas (Sanduhr) und eine Sense oder ein Schwert. Mit der Sense mäht er einem Schnitter gleich seine „Ernte“. Er beendet damit also das Leben. Das Stundenglas in der anderen Hand verdeutlicht die zeitliche Begrenzung alles Lebendigen.

quelle: tante wiki, siehe linkanhang

Wenn dem so ist, dann muss ja an dieser Gestalt irgendwie was dran sein. Ich will jetzt auf keinen Fall von Jan Van Helsing anfangen (ich weiß, dass der mal son Buch geschrieben hat über diese Gestalt), aber hmm...

@KittyMambo

Ok, ok^^ Hatte gleich das Gefühl, dass es was mit dem Mittelalter zu tun hat.

also es wird eine sache/geschehnis personifiziert, die/das es eigentlich als person nicht gibt.

vielleicht, um sich so den tod zu "nähern", sich die angst davor zu nehmen.viele geschichten erzählen ja davon, sich mit dem tod zu unterhalten, ihn auszutricksen.

eventuell dient diese personifizierung dazu,den tod besser zu akzeptieren.

hat vielleicht auch damit zu tun, dass man sich ja auch so mit den tod auseinandersetzen will, so kann man fast schon "tiefgründigere zwiegespräche" mit dem tod führen; so eben sich intensiv mit dem tod auseinanderzusetzen.man stell eigentlich jemanden fragen, die eigentlich nicht beantwortet werden können.

gedachte unterhaltungen oder geschichten bringen es so näher.

durch die verkörperung des todes ist auch eine ständige erinnerung an die vergänglichkeit möglich.

Naja Schwarz als die Farbe des Todes, des Bösen etc., eine vermummte Gestalt wo man nicht weiß wer dahintersteckt und dann noch die Sense... schon ziemlich angsteinflössend.

Heutzutage gibt es ja auch andere Versionen des Todes, zb der hübsche Joe Black aus "Redevous mit Joe Black".

@KittyMambo

Es ist doch bestimmt auch möglich, dass Menschen tatsächlich vor dem Sterben so eine Gestalt sehen. Aus ihrem Geist heraus.

@kaltesfeuer

hälst du es für möglich, oder hast du schon mal davon gehört?

Es ist doch bestimmt auch möglich, dass Menschen tatsächlich vor dem Sterben so eine Gestalt sehen. Aus ihrem Geist heraus.

Da die meisten Menschen sich unter einem verkörperten Tod nunmal genau diese dunkle Gestalt mit der Sense in der Hand vorstellen bzw. viele sofort an genau so eine Gestalt im bezug auf den Tod denken kann es sein das einem das Unterbewusstsein wärend des Sterbevorganges schonmal einen Streich spielt und deswegen einige tatsächlich glauben das jetzt "Gevatter Tod" kommt um einen zu holen...

Hey...erst vor ein paar Tagen habe ich mir dieselbe Frage gestellt wie der TE und wollte schon fast auch hier einen Thread erstellen. Zufälle gibt's ;)

Naja ich hab ja nicht so viel Ahnung vom Mittelalter aber es könnte ja auch sein das die Menschen (da ja viele "ungebildet") waren einfach nicht wussten warum Menschen sterben, dass es was natürliches ist, dass sie einfach keinen Zusammenhang zwischen Krankheiten und dem Tod oder einfach mit dem Alter herstellen könnten. Daher suchte man sich ein Wesen, dass diese "Aufgabe" erfüllt, nämlich Menschen töten.

@KittyMambo

Habe bereits aus nächster Umgebung davon gehört, möchte es allerdings hier nicht ausbreiten. Nur trug die genannte Gestalt in diesem Fall einen riesigen schwarzen Sack, statt einer Sense oder Sanduhr.

Die Sense steht für die Mahd,also das Ende des Wachstums (Lebens).
Nach jeder Mahd wächst es wieder von vorne,was wiederum ein Hinweis auf die Ewigkeit ist. =Stirb und werde!=

Ist doch ganz einfach.

Der schwarze Umhang = Böse, Tod, Unheil
Skelett = der Tod, wenn der Mensch stirbt
Sense = "Werkzeug"
Sanduhr = ebenfalls metaphisch angedeutete Form des Lebens, wie lange man noch zu leben hat.


Alles reine Erfindung des Menschen.

Im Französischen übrigens ist der Tod weiblich - la mort. Dort wird er als alte Frau dargestellt.
Der weiter oben erwähnte Joe Black stammt ursprünglich aus dem Italienischen.
1930 schrieb Alberto Casella das Theaterstück "Der Tod macht Ferien", wo der Tod, in Gestalt eines verführerischen Prinzen, für ein Wochenende zu Gast auf dem Landsitz des Herzog Lambert ist. Dort möchte er das Leben und die Menschen kennenlernen, ohne dass diese Angst vor ihm haben. Er verliebt sich in die verwitwete Schwiegertochter des Herzogs. Als die Abwesenheit des Todes auf der Welt ein Chaos auslöst - niemand stirbt mehr . entschließt er sich, obwohl er eigentlich lieber in der Welt zurückbleiben möchte, in sein Reich urückzukehren. Der Tod ist eben ein wichtiger Bestandteil des Lebens und erfüllt eine Aufgabe im göttlichen Plan. Die schöne junge Witwe, die sich in den Prinzen verliebt hat, beschließt daraufhin, dem Tod, auch nachdem sie sein wahres Gesicht gesehen hat, ihm in sein Reich zu folgen. Darin weicht der Film, der lose auf dem Stück basiert, von der Vorlage ab.
In den 30ern gab es viele Theaterstücke, die sich mit dem Thema Tod beschäftigt haben. Ein besonders schönes Beispiel ist Outward Bound von J.Sutton Vane, in dem sich eine buntzusammengewürfelte Gruppe von Menschen plötzlich an Bord eines Luxusdampfers wiederfindet, und erst nach und nach bewußt wird, dass sie tot sind und sich auf der Überfahrt ins Jenseits befinden.
Jede Zeit hat sich also ihre Gedanken über den Tod und seine Personifiierung gemacht, nicht nur die Menschen des Mittelalters.
Je weiter wir nach Norden kommen, desto weniger bedrohlich und furchterregend ist die Gestalt desTodes. Hier wo ich lebe, an der stürmischen Küste, wurde (wird) er auch "Freund Hein" genannt. Matthias Claudius (auch ein Holsteiner) schreibt in seinem Gedicht "Der Tod und das Mädchen"

Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!
Bin Freund, und komme nicht, zu strafen.
Sei gutes Muts! ich bin nicht wild,
Sollst sanft in meinen Armen schlafen!

Wer sich für mittelalterliche Literatur interessiert, dem empfehle ich "Der Ackermann und der Tod" des Johannes von Tepl. Dort wird ein langes Stretigespräch zwischen dem Ackermann, dessen Frau gestorben ist, und dem Tod geführt. Gibt es als Reclam Heftchen und sicher auch irgendwo im Netz. Google ist dein Freund.

Die Vorstellung des Sensemanns existiert also seid dem Mittelalter? Ok erstes was mir darauf einfällt Mittelalter + x =Sennsemann
Wieso bekomme ich jetzt das Gefühl nicht los das das irgendwas mit den Henckern zu tun hat?

Hallo Cockie, ja, da magst du recht haben. Der Henker, oder Scharfrichter, oder Schindknecht, tritt zumindest seit dem frühen Mittelalter maskiert auf. Allerdings hatte er selten einen langen Umhang an, weil der bei seiner Tätigkeit wohl auch sehr unpraktisch ist. Meisens, so wird es auf alten Bildern dargestellt, trug er eldiglich eine Hose und arbeitete mit nacktem Oberkörper. Später - in der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart - trugen die Henker feierliche, seriöse dunkle Alltagskleidung.
Für die Maske, oder später die Kapuze, gibt es zwei Erklärungen.
1. Der Scharfrichter soll vor dem letzten Blick des Verurteilten geschützt sein, damit dieser ihn nicht verfluchen kann und
2. niemand soll den Henker erkennen.

ZITAT*

Sensenmann
aus Kamelopedia, der freien Wissensdatenbank



Der Sensenmann, oder auch Tod ist angeblich die Person, die Kamele als erstes sehen, wenn sie tot sind. Aber auch sonst begegnet er einem andauernd – beim „Sims“-Spielen, in der Werbung und eigentlich überhaupt überall - der schwarze-Kittel-tragende, sensenschwingende Sensenmann. Dabei kann kein lebender Mensch je von sich behaupten, ihn schon einmal gesehen zu haben.
Dabei stehen doch auf der anderen Seite hunderter von Nahtoderfahrungen: und spricht irgendeiner dieser abgedrehten Typen von einem Skelett im schwarzen Kapuzenmantel? Nix da. Tunnelenden? Ja. Lebensrückblick? Selbstverständlich. Poltergeisteffekt? Ab und zu. Aber der Tod? Nicht eine Spur.
Und das zeigt jawohl eindeutig, dass es ihn nicht gibt, oder dass er vielleicht unsichtbar ist. Nur, wie bitteschön kam dann irgendwer auf die Idee, ihm einen schwarzen Mantel und eine Sense zu geben? Auch in der historischen Geschichte suchen wir vergeblich nach ihm – in der Antike gab es lediglich einen grinsenden, halbnackten Jüngling. Und wir werden jawohl nicht annehmen, dass die beiden ein und dieselbe Person sind. Immerhin erwartet man doch, dass in all den fortwährenden Veränderungen des Lebens wenigstens der Tod konstant bleibt - aber nix da. Oder sollte man glauben, dass unser allseits bekannter Tod schon die Dinosaurier über den Styx geschifft hat – in der Gestalt eines Menschen? Wohl kaum.



Des weiteren bin ich mir sicher, dass der Gevatter Tod längst gekündigt hätte, sollte er jemals existiert haben. Kein Personalangestellter im Dienstleistungssektor wird so schlecht bezahlt wie der Tod! Früher bei den Ägyptern gab es immerhin bei den höher gestellten Kamelen reiche Grabbeilagen, die die ganze Arbeit der niederen Kamele wettmachten. Im sozialen System der Griechen bezahlte sogar jedes einzelne Kamel seinen Taler unter der Zunge, was insgesamt natürlich auch eine recht hohe Summe zusammenbrachte.
Aber was gibt es heute? Keinen müden Cent, geschweige denn Aktienbeteiligungen oder Immobilien. Er besitzt ja nicht einmal ein Copyright auf sich selbst! Kein Wunder, dass man es unter solchen Bedingungen irgendwann einmal satt hat, oder? Der Tod muss schon seit geraumer Zeit seinen Job hingeworfen haben. Wir alle sollten demnach also ewig leben können. Alles andere ist eine Illusion!


Ansonsten ist es eben vielleicht so zu übertragen:
der sensenmann lebt schon lang in der geschichte , aus alten Schulbüchern kann man lesen , das er der Sensenmann den letzten Schnitt macht , damit ist das Getreide ect. gemeint . das früher Leben war , kein Korn kein leben , deshalb die Sense

Außerdem meine ich, Der Sennsenmann wurde erst im 30jährigen Krieg und den Pestepidemien und Pockenzeiten so dargestell,weil er so viele Menschen ummähte,wie Ähren auf den Feldern standen....man denke auch an die Pestumhänge/Masken in Venedig

(Quelle bigpoint)

(Quelle mag4you) PESTARZT

also mal ein interessantes wenn auch ausschweifendes thema. Ich wollte mal einen kleinen Beitrag hierlassen den meine Mutter mir erzählt hat als meine Oma starb:
Meine Oma war schwer krank aber noch klar im Kopf und wurde vor ihrem Tode von meiner Mutter und meiner Tante gepflegt. Sie lag bei meiner Tante in der Wohnung im Zimmer meiner Cousine.
Am Tage ihres Todes kamen meine Mutter und meine Tante wie jeden Tag um sie zu waschen und sich mit ihr zu unterhalten. Auf einmal wurde ihr Blick ganz starr und sie deutete vor sich auf den leeren Stuhl am Fenster und fing an vor Angst zu zittern. Sie sagte meiner Mutter und meiner Tante " da sitzt er " er will mich nun holen kommen. Auf Nachfrage der beiden wer denn dort sitzen würde erklärte sie na der Tod. Er kommt mich nun holen. Den beiden lief es kalt den Rücken runter aber sie sahen niemanden. 10 Minuten später bäumte sich meine Oma auf und war tot. Aber nicht in einer entspannten Haltung sondern richtig verkrampft und auch ihr Gesicht war im Tode nicht glücklich sondern mehr ängstllich. Meine Mutter und auch meine Tante hatten danach wochenlang Albträume in denen immer wieder eine Schwarzgekleidete Gestalt vorkam mit Sense und Sanduhr.

Soviel zum Thema....