@lonestares soll menschen geben, die ein inneres gespür dessen haben, dass es wohl bald zu ende gehen würde. oder aber, dass ihnen ein schicksalhaftes erlebnis wiederfahren würde. vor allem bei alten menschen sieht man dieses phänomen sehr oft.
bei meinem vater war es ähnlich. einen tag nach der geburt meines sohnes, bekam er dessen ersten bilder zu sehen und er war wohl der stolzeste opa auf erden, richtig glücklich. er sagte wohl, "jetzt weiss ich, dass ich beruhigt gehen kann". abends kam er in den OP, bekam eine teilamputation am fuß. OP verlief gut. auf intensiv aber bekam er einen herzstillstand. er wurde reanimiert, war jedoch im koma. keine regung, kein nichts. die organe gaben ihre arbeit eins nach dem anderen auf. letzlich verstarb er an einer sepsis und daraus resultierenden multiplen organversagen.
als wenn mein vater wusste, dass er die klinik nicht mehr lebend verlässt.
bei meiner mutter zwei jahre später ähnlich. sie musste wegen wasser im bauch in die klinik. hätte abgesaugt werden können. allerdings bei ihr nicht so der fall, da die blutgerinnung sehr schlecht war und sie dabei hätte verbluten können. also kam sie in dieselbe klinik, in der mein vater seine letzten lebensstunden verbrachte. sie sagte, "hier werde ich nicht mehr lebend heraus kommen". und es war fakt. 4 wochen verweilte sie dort. 2,5 wochen davon auf intensiv. sie wurde von tag zu tag weniger. ich habe schnell erkannt, dass wir sterbebegleitung machten. meine brüder wollten es nicht einsehen und auch die ärzte redeten ständig vom kleinen funken hoffnung.
aber ich hatte im gespür, dass sie es so wollte. sie wollte einfach nicht mehr, sie konnte nicht mehr. zumal sie mir in den 2 jahren ja auch immer wieder sagte, dass mein sohn sie am leben hielte, sie aber papa sehr vermisse und sie sich sehr einsam fühle, auch wenn wir bei ihr seien.