hab mal das Interessanteste rausgepickt (zitate):
-Die Briten rätseln über eine Selbstmordserie, bei der sich sieben junge Menschen das Leben genommen haben. Sie alle surften mehrere Stunden im Internet und waren irgendwie miteinander befreundet. Jetzt versucht die Polizei, die Spirale der Selbstmorde zu stoppen.
- Das hat sich jetzt auf grausame Weise bestätigt – und zwar durch eine Kette von sieben Selbstmorden. In den vergangenen dreizehn Monaten brachten sich in der südwalisischen Stadt Bridgend sechs männliche Jugendliche um. Aber erst durch den letzten Selbstmord vor acht Tagen ist die Öffentlichkeit auf diese erschüttende Serie aufmerksam gemacht worden.
-Gemeinsam hatten diese Jugendlichen, dass sie alle täglich stundenlang auf „social networking sites“ wie Bebo, Facebook oder Myspace surften, wo sie ihre persönlichen Daten austauschten und mit anderen aus ihrer Generation Dialoge führten in den Chiffren der modischen SMS-Sprache. Vor Themen wie Selbstmord oder Tod schreckten sie dabei nicht zurück.
-Noch rätselt die Polizei, ob die sieben Selbstmorde auf eine Art geheimen Pakt zurückgehen, oder ob der Abschied von der Wirklichkeit durch die stundenlange tägliche virtuelle Reise einfach eine andere Realität gestiftet hat, mit ihrem eigenen, gespenstischen Begriff des „heroischen Selbstmordes“, wie es einer der Ermittler in dieser Woche ausgedrückt hat. Polizeipsychologen schließen nicht aus, dass im inneren Kreis dieser Dialoge „virtuelle Unsterblichkeit“ als „unübertroffe cool"
-Vor einer Woche erhängte sich die bildhübsche Natasha Randall (17), Studentin der Kinderpflege an einem städtischen College, in ihrem Schlafzimmer, während die Eltern ahnungslos ein Stockwerk tiefer sich der abendlichen Entspannung hingaben. „Tasha“, wie sie sich auf ihrer Adresse in der Kontakt-Website Bebo nannte, erlag offenbar einem unheimlichen Zwang, ihrem Freund Liam Clarke (20) in den Tod zu folgen. Clarke hatte sich am 27. Dezember vorigen Jahres in einem Bridgender Park erhängt. Zwei mit Natasha befreundete 15-Jährige versuchten nach Natashas Tod ebenfalls das Leben zu nehmen, konnten aber noch gerettet werden. In Bridgend ist inzwischen eine Taskforce aus Polizei, Sozialhelfern, Lehrern und Eltern gebildet worden, die mit Hochdruck versuchen, die Freundschaftsbünde der Kinder zu entflechten, um etwaigen Nachfolgetaten vorzubeugen.
Mit Liam Clarke, der im Dezember aus dem Leben schied, war wiederum der 27-jährige Gareth Morgan befreundet, der am 5. Januar erhängt in seinem Schlafzimmer aufgefunden wurde. Keinerlei Anzeichen von Depression oder äußerlich erkennbarer Trauer war ihm anzumerken gewesen, als er noch am Tag vor seinem Tod mit Freunden fröhlich gezecht hatte.
-Clarke selber hatte offenbar den Tod seines Freundes Dale Crole (18) nicht verwinden können, dessen stark verweste Leiche im Januar 2007 in einem verfallenen Lagerhaus gefunden worden war; er galt seit September 2006 als vermisst. Befreundet mit Crole seit Schulzeiten war auch David Dilling (19) und mit diesen beiden wiederum Thomas Davies (20): Auch Dilling und Davies erhängten sich nacheinander, im Februar des Jahres 2007.
-Auf der Website Bebo gibt es zum Gedächtnis aller Toten eine Art Klagemauer, der man einen „virtuellen Mauerstein“ hinzufügen kann mit einer persönlichen Botschaft darauf. „Tasha“ Randall, die als „sxi-wildchild“ zu zeichnen pflegte und bereits mit 15 Jahren ihre feste Bebo-Adresse besaß, hatte ihrem Freund Liam noch im Dezember nachgerufen: „RIP Clarky boy; gonna miss ya! Always remember the gd times! Love ya x.“ Die Gedächtnissteine auf sie selber haben jetzt Aufschriften wie „RIP chick“, „Sleep tight princess“, oder „Sweetdreams Angel“.
alles zum kompletten Nachlesen:
http://www.welt.de/vermischtes/article1590377/Auf_der_Suche_nach_der_virtuellen_Unsterblichkeit.html