@blonderEngel91 Zum Thema Gläserrücken: da steckt erstens überhaupt nichts "Paranormales" dahinter, sondern genauso wie dem Quija-Board, Wünschelruten und dem Pendeln liegen dem sogenannte "ideomotorische Muskelbewegungen" zugrunde:
Schon durch die Vorstellung oder Wahrnehmung einer Bewegung werden im Gehirn motorische Zentren aktiviert, was zur Folge hat, dass die Muskeln die vorgestellte Bewegung ansatzweise vollziehen. Wenn also die Beteiligten den Zeiger des Ouija-Bretts berühren und eine Bewegung erwarten, dann üben sie unbewusst durch kleinste Muskelbewegungen einen Druck aus und setzen ihn so in Bewegung. Dabei kann der Eindruck entstehen, er bewege sich ganz von selbst. Eine Erklärung hierbei ist, dass die „Botschaften“ in einem komplizierten gruppendynamischen Wechselspiel zwischen den Erwartungen (Suggestion) der einzelnen Teilnehmer entstehen.[5][6]
Siehe auch: Carpenter-Effekt und Kohnstamm-Effekt
Wikipedia: OuijaWikipedia: Carpenter-Effekt...und zweitens wurde die Behauptung, dass beim "Glaserlruckn" Geister oder sonstige "Wesen" am Werk sind, bereits 1852 vom weltbekannten Physiker Michael Faraday durch ausgeklügelte Experimente widerlegt!
Nachzulesen zB hier (ab Seite 143):
http://www.perceptionweb.com/openaccess/p200139.pdfoder in "Paranormalität - Warum wir Dinge sehen, die es nicht gibt" von Richard Wiseman
Zu Josef Jastrow, der ebenfalls ideomotorische Bewegungen als Ursache der "mysteriösen Bewegungen" diverser spiritistischer Spielereien nachweisen konnte, hatte ich schon mal etwas geschrieben, ich zitiere mich also selbst:
Und was die Ideomotorik betrifft, die für die Bewegungen des Glases/Tisches/Quija-Brettes oder dem Pendel verantwortlich sind, sollte ich vllt. noch Josef Jastrow erwähnen, der um die Jahrhundertwende Experimente dazu machte mit dem sogenannten "Automatograph", bestehend aus zwei 30 cm großen Glasplatten, die durch 3 Messingkugeln getrennt waren. Die untere Platte wurde am Tisch befestigt, die obere war frei beweglich.
Dann wurde an der oberen Platte ein Bleistift befestigt und ein mit Russ geschwärztes Papier darunter gelegt, um jede Bewegung des Bleistifts aufzuzeichnen.
https://www.google.de/search?q=automatograph&hl=de&rlz=1T4ACPW_deCA545CA545&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=bZQoU_SELsmgqgHn9oHADA&ved=0CDkQsAQ&biw=1366&bih=544Jastrow fand so heraus, dass das Denken an etwas Bestimmtes ausreicht, um kleinste Bewegungen des Körpers auszulösen. Der Körper bereitet sich quasi auf die nachfolgende Handlung vor.
Das Buch von Jastrow "Fact and Fable in Psychology", in dem dies ebenfalls beschrieben ist, ist übrigens Inet verfügbar:
http://books.google.de/books?id=ycPbMnVfqooC&pg=PT114&lpg=PT114&dq=joseph+jastrow+automatograph&source=bl&ots=ri4CqZNG7V&sig=0CSNhZQBFA403c2zIM8AkzPj2qI&hl=de&sa=X&ei=3ZAoU-WEGIXWrQHzlIH4BA&ved=0CEAQ6AEwAg#v=onepage&q=joseph%20jastrow%20automatograph&f=falseEine jüngere Studie zu unbewussten Bewegungen von H.H. Spitz:
http://psycnet.apa.org/psycinfo/1997-97464-000Hier übrigens die Worte einer der Fox-Schwestern, Margaretta, über die neue Religion des Spiritismus, deren Begründerinnen sie und ihre Schwester waren:
"Der Spiritismus ist ein Betrug der übelsten Sorte...Ich möchte den Tag erleben, da er vollständig abgeschafft sein wird. Nachdem ihn meine Schwester Katie und ich entlarvt haben, hoffe ich, dass dem Spiritismus der Todesstoss versetzt wird."
https://archive.org/details/deathblowtospiri00daverichWer´s immer noch nicht glauben will, dass beim Gläserrücken keine "Geister" am Werk sind, der kann sich gerne durch folgendes Experiment davon überzeugen:
Dazu einfach die Buchstaben des Alphabets einzeln auf Kärtchen (aus dickerer Pappe, damit sich nix durchdrückt) schreiben, sowie jeweils ein Kärtchen mit „Ja“ und „Nein“.
Dann die Kärtchen alle in einem Kreis auf einem Tisch plazieren, die Ja/Nein Kärtchen in der Mitte des Kreises.
1.:
es wird –wie gewohnt – ein „Geist“ kontaktiert uns nach seinem Namen gefragt. Auch diverse andere Fragen werden gestellt, wie üblich.
2.:
Diesmal werden die Kärtchen gemischt und dann wieder in einem Kreis auf dem Tisch ausgelegt, Ja/Nein-Kärtchen in der Mitte. Diesmal werden die Kärtchen jedoch umgedreht, sodass die Buchstaben nicht zu sehen sind und auch nicht, wo das Ja und das Nein Kärtchen liegt.
Der nachfolgende Ablauf ist wie gehabt: Geist kontaktieren, nach seinem Namen fragen, diverse andere Fragen stellen. Jedes Kärtchen, vor dem das Glas stehenbleibt, wird mit einer Münze oder Sonstigem markiert. Bleibt das Glas mehrmals bei demselben Kärtchen stehen, einfach nochmal markieren (man kann dazu auch kleine nummerierte Post-Ist verwenden). Ist die Antwort fertig, werden die Kärtchen in der richtigen Reihenfolge umgedreht.
3.:
Diesmal werden die Kärtchen wieder offen im Kreis ausgelegt, Ja/Nein-Kärtchen in der Mitte.
Ein "Versuchsleiter" wird bestimmt, den anderen Teilnehmern werden die Augen fest verbunden. Der folgende Ablauf wieder wie gewohnt.
Der Versuchsleiter (der selbst NICHT am Gläserrücken teilnimmt und auch sonst schweigend zusehen sollte!) notiert sich die Buchstaben der Reihenfolge nach.
Bei 1. und 2. sollten nichtssagende Antworten bzw. unleserliche Worte herauskommen, da die Teilnehmer nicht sehen können, auf welche Buchstaben das Glas hingeführt werden soll. Eine Beeinflussung auf die Antworten durch Erwartungshaltung ist dabei ebenso ausgeschlossen.
Damit kann auf einfache Weise gezeigt werden, dass die Teilnehmer es sind, die das Glas durch winzige unmerkliche Muskelbewegungen in die gewünschte Richtung schieben und nicht ein Geist..."
Quelle: "Paranormalität", R. Wiseman
Die einzige ernstzunehmende Gefahr (besonders für psychisch labile Menschen) die von Gläserrücken etc, bergen kann ist, dass man sich in den Glauben an Geister, Dämonen etc. hineinsteigert und unnötig Ängste generiert!
@Dawnclaude Wolltest Du nicht auch das Gläserrücken Experiment machen (das hast Du zumindest vor Wochen verkündet)??
Und, wie sieht´s damit aus?