@Amsivarier Amsivarier schrieb:Und wir dürfen die selektive Wahrnehmung nicht vergessen.
Stimmt. Ich war allerdings mit meinen geistigen Ergüssen noch nicht ganz fertig. Hatte sie nur der besseren Lesbarkeit wegen in zwei Beiträge geteilt.
@Minderella Stimme zu.
Daher jetzt Teil 2 der unendlichen Geschichte (unendlich, weil´s kaum was nützt, es kommt immer wieder wer, der unbedingt "Übernatürliches" glauben möchte ...
;) )
Weitere Faktoren, die dazu führen, dass man meint, es gäbe die Fähigkeit, Geschehnisse vorherzusagen oder gleichzeitig wahrzunehmen, während sie wonanders statt finden, liegen, schon oft erwähnt, da wahr, darin, dass man
1) zwar oft etwas wahr nimmt, abspeichert und vergisst. Erst wenn dann eine andere Sache einen wieder daran erinnert, fällt es einem ein. So zB der
Gedanke (Kind): "Ist Tante schon wach? Nein? Oh, sie sah so tot aus."
Verbaler Output: "Mama, Tante ist tot."
Verbaler Output (Erwachsener): "Schon lange nicht mehr von XX gehört. Weißt Du Näheres? Ihr wird doch wohl nichts passiert sein? Sie sah ja nicht wirklich gut aus beim letzten Mal." ...
2) gewisse Anzeichen einem eben sehr wohl sagen, dass jemand zB schlecht aussieht, aber man es nicht sagt, weil man höflich sein will oder weil einem die Worte bzw die Erklärung für das Gesehene fehlen.
3) - und das hören die PSI Fans gar nicht gerne - man einfach selektiv wahr nimmt und einem dadurch Dinge besonders auffallen, an die man ohnehin schon denkt. Dieses Gefühl wirkt auch rückwirkend.
ZB Spricht man von jener Tante, wie geht es ihr wohl? Und dann erfährt man, sie ist gestorben. Jetzt setzt der Effekt ein: WOW! Ich habe doch erst gerade eben an sie gedacht.
Ja, hat man, aber man hat auch schon zig mal an sie gedacht, ohne dass sie gestorben wäre. Aber genau jene Gedanken, die dann nie mit einem Folgegeschehen verknüpft werden, vergisst man eben. Was übrig bleibt, ist der Gedanke, der zur Situation passte. Auch wenn von tausend Gedanken nur einer mehr oder minder (*) zufällig passte.
Um solche angeblichen Fähigkeiten wirklich zu finden, muss man schon weit angelegte Studien durchführen, ein paar einzelne Anekdoten, die nur subjektiv als Fähigkeit empfunden werden, zählen nicht.
Wie oft zB denke ich eben an jemanden, der danach aber nicht stirbt?
Wo oft sterben Bekannte und Verwandte, an die ich aber nicht gedacht habe?
Wie oft sage ich Dinge, die so rein gar nichts mit dem Geschehen danach zu tun haben? (Wie oft zb hat das Kind in jenen Tagen von anderen Leuten gesprochen? Oder von Fantaisefiguren? Wie oft erwähnte sie diese im Zusammenhang mit Tod? Oder wie oft erwähnte sie ihre Tante im Zusammenhang mit fröhlichen Erinnerungen? Wie oft schon in der Zeit davor? Und wie oft hat Mama darauf geachet? Oder gar ein Buch geführt, in dem sie penibel jede einzelne Erwähnung eintrug, kurzum: Daten sammelte?
Und nur die würden eine Überprüfung einer Behauptung erst mal - objektiv,
unabhängig vom
Gefühl der Betroffenen - ermöglichen, nicht wahr?
Und wie oft hat das Kind laut gerdet, ohne dass überhaupt wer zuhörte?)
Die Antworten auf diese Fragen, voraus gesetzt, man ignoriert nicht die, die man nicht hören will, zeigen einem dann schon sehr deutlich, dass es zwischen den Gedanken und den eigentlichen Ereignissen tatsächlich keine Kausaliäten gibt, sondern dass es eben das eigene
Gefühl ist, dass diese "Zusammenhänge" dann, gleich wie bei einem
de ja vu, her stellt.
Was übrigens bisher in all diesen Diskussionen auch jedesmal klar erkannt wurde. wobei die am weit verbreitesten irrtümliche Annahme jene ist, bei der man meint, man könne durch bloßes Denken an eine Person, diese animieren, etwas Bestimmtes zu tun, zB anzurufen. Oder man "wüsste" schon vor jedem Anruf, wer dran wäre.
(*) "mehr oder minder" zufällig deshalb, weil eben die bereits erwähnten Faktoren auch mitwirken. Es ist eben nicht 100% zufällig, dass ich an eine Tante denke, die ich vor ein paar Tagen erfolglos zu sprechen gedachte, und deshalb sehr wahrscheinlich auch in den nächsten Tage wieder aufzusuchen gedenke.