@PrivateEye ja eben..sehr viel gleiche Berichte... und ich denke das Chatel das Ter abgeriochtet hatte und dann relativ bequem abmurksen konnte ?
sieh mal noch gefunden:
Die Realgeschichte hat mit dem Film jedoch wenig gemein – obwohl es hier wie dort um die “Bestie von Gévaudan” geht: ein Riesenwolf, der am 1. Juli 1764 ein 14-jähriges Mädchen zerfleischte, im Monat darauf ein weiteres Mädchen, dann zwei kleine Jungs sowie eine 36-jährige Frau. Ende September werden zwei weitere Mädchen und ein Junge von dem riesigen “Untier” getötet. Unter dem Kommando des Hilfsstabsarztes Duhamel quartieren sich am 1. Februar 1765 3.000 Dragoner in den betroffenen Chevennen-Dörfern ein. Sie verwüsten die Flure und verprassen die Vorräte der Bauern, können jedoch nur “ein paar gewöhnliche Grauwölfe zur Strecke bringen”, wie der Historiker Robert Delort schreibt. Duhamel lässt schließlich seine Soldaten in Frauenkleidern antreten, um die Bestie, die anscheinend eine Schwäche für Mädchen hat, anzulocken. Diese verlässt sich jedoch lieber auf ihren Geruchssinn statt auf den Augenschein! Die Soldaten rücken ab. Es kommen die Louvetiers, die offiziellen Wolfsjäger. Wieder werden Dutzende von gewöhnlichen Wölfen erlegt, bloß das Untier nicht. Ludwig XV. schickt daraufhin Beauterne los – seinen Jagdverweser und Büchsenträger, mitsamt Gehilfen und riesigen kampferprobten Hunden aus den Abruzzen. Diese beißen alles tot, was ihnen vors Maul kommt. Schließlich auch einen großen Wolf, der offiziell zum Untier erklärt wird. Beauterne bekommt die Prämie – 10.000 Pfund – und rückt ab.
Aber schon nach wenigen Tage erreichen neue Schreckensmeldungen die Hauptstadt. Diesmal übernimmt der Marquis d’Apcher das Kommando: Am 19. Juni 1767 erlegen seine Jäger mit kirchlich gesegneten Kugeln einen zweiten riesigen Wolf. “Diesmal war wirklich Schluss”, schreibt Delort. Auf der einen Seite wurden in weniger als drei Jahren 101 Menschen getötet und auf der anderen Seite 200 Wölfe. Darüber hinaus war diese Jagd auf die Bestie von Gévaudan “der Wendepunkt zwischen zwei Epochen in der Geschichte des Wolfs und des Menschen, … die mit der definitiven Niederlage des Wolfs endete”. Dass das finale Duell gerade dort stattfand, hat zwei Gründe: Zum einen wurde im Gévaudan nach dem Aufstand der dortigen Protestanten das Waffenverbot für die Bevölkerung besonders strikt gehandhabt, und zum anderen hatte man hier die gemeinwirtschaftlichen Strukturen aufgelöst, unter anderem auch die großen Herden, die von erwachsenen Hirten mit scharfen Hunden bewacht wurden. Stattdessen wanderten nun Kleinstherden unter der Obhut von unerfahrenen Kindern umher – in einer bergigen, zudem wenig besiedelten Gegend, die dem Wolf gute Chancen für Angriffe und Flucht bot. Sein wirkliches Ende kam jedoch erst mit dem Zusammenbruch des Ancien Régimes: “Die Französische Revolution gibt den Bauern Waffen, und diese dürfen sie auch anwenden.” 1795 erhöht der Nationalkonvent zudem die Wolfs-Prämien.
Erst ab 1940 vermehren sich in Frankreich wieder die Wölfe. Das Lied “Les loups sont entrés dans Paris” kommt auf: “Die Wölfe sind in Paris” – aber damit sind nun die Deutschen gemeint. Im Vergleich zu ihnen ist die Bestie von Gévaudan ein Lämmchen. Aus den französischen Wilderern werden jedoch bald Partisanen: der Maquis. Zusammen mit den Amerikanern gelingt es diesem schließlich, Paris wieder zu befreien. Mit von der Partie ist der republikanisch gesinnte Wolfsjäger Ernest Hemingway, der anschließend sogar eigenhändig die Umgebung der Buchhandlung “Shakespeare & Company” von den letzten Deutschen säubert. Aber nun – nach Widervereinigung und World-Trade-Center-Attentat – wurden die Karten neu gemischt. Nicht nur sind die Menschen inzwischen derart wölfisch geworden, dass sie ihre Kinder in der Wildnis aussetzen, wo sie statt von den Wölfen gefressen von diesen liebevoll aufgezogen werden, wie die Bild-Zeitung gerade aus den rumänischen Karpaten berichtete. Wir haben es also mit einer Umdrehung der alten Geschichte von der Zähmung und Abrichtung junger Wölfe zu Hunden zu tun.
Quelle taz.de-hausmeisterblog