sidnew schrieb:Unsinn, das war es mit Sicherheit nicht.
Also, hier möchte ich widersprechen. So etwas war üblich. Man ging damals lockerer mit Datenschutz um, den es eigentlich gar nicht gab.
Fairmagic schrieb:Wie ebenfalls telefonisch bereits besprochen ist der Unfallbericht aufgrund der personenbezogenen Daten nur für private Zwecke gedacht und nicht für eine Veröffentlichung bestimmt.
Wenn der Datenschutz das einzige Problem ist, dann kannst Du ihn sehr wohl veröffentlichen, indem Du die Namen von Personen unkenntlich machst.
Fairmagic schrieb:Per PN gerne.
Das ist allerdings nicht der Sinn einer öffentlichen Diskussion.
Wie sollen denn dann Andere je weiter mit reden können, wenn nur ein paar durch PNs wissen, um was es geht?
Fairmagic schrieb:Ich glaube selber nicht das er so Detailiert zeichnen konnte.
Es ist nicht hilfreich, eine These auf etwas aufzubauen, das man nur glaubt,
aber nicht weiß. Weil Du in dem Fall nicht den eigentlichen Fall studierst, sondern lediglich bestätigst, was Du Dir bisher schon immer vorgestellt hast, auch dann, wenn das bisher Gedachte schon immer falsch war.
Wenn Du nicht weißt, ob der Junge gut zeichnen konnte, dann versuche, es heraus zu finden, aber behaupte nicht einfach, es wäre gar nicht möglich gewesen und baue dann Deine Argumentation oder Schlussfolgerungen lediglich auf Deinen erfundenen Behauptungen auf.
Es ist außerdem sehr wahrscheinlich, dass der Ausdruck "im Detail" nicht genau das meint, das Du Dir vorstellst. Fahrrad, Telefonzelle, Unfall- und Krankenwagen sind "im Detail", sagen aber immer noch nicht alles.
Auch hier gilt: Was Du nicht weißt, nicht einfach durch Fantasie ersetzen.
Fairmagic schrieb:Möglicherweise! Haben seine Eltern ihn dabei unterstützt
Kann sein, muss nicht. Wie gesagt, es gibt unterschiedlich begabte Talente.
Ich habe auch im VS Alter bei Zeichenbewerben gewonnen (leider nie den ersten Preis
;) ), ohne dass meine Eltern auch nur einen Strich am Bild mit gezeichnet hatten (was mein Ehrgeiz auch niemals zugelassen hätte).
Ist aber im Prinzip für die eigentliche Frage unwichtig. Die lautet: War es eine Prophezeiung? Und hier sage ich: Nö. Fahrradunfälle ereignen sich täglich, damals auch schon. Wenn dann eines jener Kinder, das einen solchen Unfall hatte, davor schon mal einen solchen Unfall gezeichnet hatte, so ist das Zufall.
Ich habe als Kind auch, wenn auch nicht oft, brennende Häuser gezeichnet, und in der Tat davor und danach auch abgebrannte Häuser gesehen und in meinem Leben schon viele Feuerwehrautos an meiner Wohnung vorbei flitzen sehen. Waren das Prophezeiungen? Oder habe ich halt gezeichnet, was im Leben nun mal passieren kann und passiert; unabhängig von meinen Zeichnungen auch noch danach immer wieder passiert.
Ich meine, Du unterliegst ein paar Schlussfolgerungsfehlern: dem der selektiven und verzerrten Wahrnehmung (wie zB bereits im Vorfeld der fehlerhaften Annahme, dass Kinder eben nicht im Detail zeichnen könnten), dem der Anekdote, dem der Rückschau so wie dem der Verwechslung von Korrelation und Kausalität, dem Wunsch, dass es unbedingt so sein möge (BIAS) und der emotionalen Überbewertung des Geschehens: Der Unfall war nicht die Folge der Zeichnung, noch vom Schicksal her vorprogrammiert, noch konnte er vorher gesehen werden; sondern ein Junge, der einen Unfall hatte, hatte zufällig davor schon mal einen solchen gezeichnet. Weil er eben von Unfällen wusste, nicht aber, weil er seinen eigenen vorher sah (In welchem fall man sich fragen sollte, warum er dann nicht besser aufgepasst hätte).
Emotional überbewertet ist die Geschichte aufgrund ihrer Tragik, obwohl diese durchaus leider alltäglich ist. Kinder haben Unfälle, die mitunter auch tödlich ausgehen, und Autoverkehr und Fahrradfahren erhöhen diese Risiko.
Auch wenn in den 60ern weniger Autos unterwegs waren, so fuhren wesentlich mehr Kinder unbedacht und unaufmerksam auf öffentlichen Straßen mit ihren Fahrrädern (Was er mit sechs Jahren übrigens noch gar nicht gedurft hätte).
Wie würdest Du den Fall oder die Situation sehen, wenn der Junge sich an dem Wettbewerb mit einem Bild von einem Regentag beteiligt hätte? Würdest Du dann auch von einer Prophezeiung reden, wenn es ein paar Tage später geregnet hätte?
AlteTante schrieb:Dass ein kleiner Junge eine Telefonzelle auf sein Bild malt, finde ich allerdings wirklich seltsam.
Ich nicht, denn die standen zu dieser Zeit wirklich massenhaft rum. Und irgendwer muss ja denn auch die Rettung verständigt haben; so ohne Handy ging das nur per Haustelefon oder mittels Telefonzelle. Der Junge hat einfach nur logisch gedacht und eine schlüssige Geschichte erzählt oder es hat ihn doch ein erwachsener darauf aufmerksam gemacht, dass die Rettung nicht einfach aus heiterem Himmel mal vorbei schaut.