Die Kryptozoologie (altgr. κρυπτός kryptós ‚verborgen‘, ‚geheim‘, ζῷον [zóon], „Tier“, „lebendes Wesen“ und λόγος [lógos], „Lehre“) befasst sich mit Tieren, für deren Existenz es nur schwache und zweifelhafte Belege gibt, wie Folklore, Legenden, Augenzeugenberichte, Fußspuren und (meist verschwommene) Fotos oder Filme. Die wissenschaftliche Zoologie beschäftigt sich nicht mit solchen Wesen; sie sind Thema von Volkskunde und Mythologie. Kryptozoologen vermuten, dass Berichte über Tiere, die normalerweise den Fabelwesen zugeordnet werden, zum Teil auf noch unentdeckte Tierarten zurückzuführen sind. Eine solche Art wird in der Kryptozoologie als Kryptid bezeichnet. Kryptiden dürfen nicht mit den Kryptospezies verwechselt werden.
Kryptobotanik[1], die z. B. nach menschenfressenden Pflanzen sucht, und Kryptozoologie werden manchmal als Kryptobiologie[2] zusammengefasst. Die Kryptozoologie unterteilt sich u. a. in die Dracontologie[3], die sich mit Wasserkryptiden, also Seeungeheuern, beschäftigt (z. B. Ogopogo oder Seeschlange), die Hominologie[4], die nach Affenmenschen wie Yeti und Orang Pendek sucht, sowie in die Mythologische Kryptozoologie[5], die über die Entstehungsgeschichte von Fabelwesen spekuliert.
Die Bezeichnung Kryptozoologie wurde in den 1940er und 1950er Jahren von Ivan T. Sanderson und Bernard Heuvelmans geprägt. Aufgrund seiner zentralen Stellung wird Heuvelmans oft als „Vater der Kryptozoologie“ bezeichnet.[6] Schon vor Entstehung der Kryptozoologie hatten sich andere mit dem Thema beschäftigt, etwa Charles Fort. Von Außenstehenden wird die Kryptozoologie als Pseudowissenschaft eingeordnet.[7][8][9] Die 1982 gegründete und seit etwa 2004 inaktive International Society of Cryptozoology (ISC)[10] setzte sich dafür ein, dass die Kryptozoologie als seriöse Wissenschaft anerkannt würde. Im deutschsprachigen Raum übernahm diese Aufgabe von seiner Gründung 2005 bis zur Auflösung 2008 der Verein für kryptozoologische Forschung.
Kryptiden
Wikipedia: Kryptozoologie