@conkav Ja, an so etwas ähnliches habe ich auch schon gedacht.
Ich kenn das auch. Allerdings höre ich Stimmen, wie aus einem Radio. In einer fremden Sprache. Ich habe auch fest gestellt, dass meine Liegeposition dabei eine Rolle spielt. Je tiefer ich mich ins Kissen drücke, umso eher tritt der Effekt ein.
Zweitens spielen auch Schlaflosigkeit oder/und Verspannungen mit. In der Früh zB, nach dem Aufwachen, höre ich nichts dergleichen mehr.
Die dritte Bedingung sind Ohrenstöpsel. Ohne höre ich diese Stimmen nicht. Also haben diese Stöpsel, bzw das Abdichten des Ohres auch etwas mit dem Phänomen zu tun.
Zum Anderen kann man auch mit Stöpsel oder Schallschutz anderer Art durchaus noch Geräusche und Töne wahrnehmen, nur nicht mehr alle und nicht mehr so laut, denn Schallwellen dringen ja auch durch Nase und Mund noch ans Innenohr.
Ebenso sitzen Ohrstöpsel nicht dicht am Platz, sie flutschen leicht hin und her. Auch dieses Reibungsgeräusch kannst Du dann noch hören. Wenn es warm genug ist, werden bei mir Ohropax so weich, dass sie einfach aus dem Ohr raus rutschen und ich doch teilweise wieder etwas höre.
Letzten Endes kannst Du jetzt durch die Abschottung gegen Außengeräusche Deine körperlichen Geräusche (Atmung, Herzschlag, Blutdruck, Verdauung) einfach hören. Normalerweise nimmt man die ja gar nicht wahr, jetzt schon. Und aufgrund der Stöpsel nimmst Du sie sogar verfremdet wahr, sodass sie gar nicht erkennst und für etwas anderes hälst.
[Ich habe schon oft bemerkt, dass dieses berühmt-berüchtigte, allen bekannte unheimliche Geräusch des vermeintlichen Eindringlings, der auf einer Treppe unaufhaltsam immer näher kommt (auch dann, wenn es in der Wohnung gar keine Treppe gibt
:D ), nur der eigene rhythmische Herzschlag ist. Der in der Angst dann lauter wird und zusätzlich den Eindruck vermittelt, jemand käme immer näher].
Alles zusammen ergibt das jetzt völlig neue Geräusche, diese jetzt aber veränderten Tonhöhen und Lautstärken erzeugen daher im Gehirn den Eindruck von etwas total Anderem, nur nicht von dem, was wirklich diese Schallwellen verursacht. Das Gehirn muss also vermeintlich neue Geräusche interpretieren. Noch dazu im Dunkeln, es erhält keine visuelle Hilfe.
Dennoch arbeitet das Gehirn wie immer und gleicht jetzt den (neuen) Höreindruck mit vorhandenen, alten im Gedächtnis gespeicherten bekannten ab. Und wenn es dann irgendwelche Ähnlichkeiten findet, bietet es die Deinem Bewusstsein an. Als Ergebnis hörst Du jetzt etwas, dass Dein Gehirn unter diesen Tönen abgespeichert hat. Du zB hörst also Melodien.
Ich höre Radiostimmen.
Der Tod Deiner Tante hat Dich emotional sensibilisiert, was Deine Wahrnehmung beeinflusst. Du "hörst" etwas genauer in Dich rein und vernimmst jetzt Geräusche, die Dir vorher gar nicht aufgefallen sind.
Ebenso ist es möglich, dass diese Sensibilisierung nur zufällig mit dem Tod Deiner Tante zusammen fällt, und ohnedies nach längerem Gebrauch von Ohrenstöpsel eingetreten wäre. Ich bemerke das schon, dass man sich an diese Dinge gewöhnen kann, so dass sie bei längerer Gewöhnung einfach nicht mehr so leise sind, wie ich sie anfänglich empfunden hatte.
Und es wäre auch möglich, dass sich bei Dir ein Tinitus aufbaut. Emotionaler Stress kann zu Muskelverspannungen führen, und diese begünstigen bzw verursachen Tinitus. Und der produziert auch eigenartige Geräusche, die nach wer was anderem klingen.