Wer ist "der Schwarze Mann"/ "Boogeyman"?
05.05.2005 um 14:58
yo hab noch was....aber schwenkt in ne andee richtung
Der Stern von Bethlehem
Ein unbekanntes Flugobjekt vor 2000 Jahren?
Einen kräftigen und wohlkalkulierten Lacher erntete vor Jahren ein Vortragsredner mit seiner Bemerkung: Da solle es immer noch Leute geben, die glauben, der Stern von Bethlehem sei ein Raumschiff gewesen!
Im Jahr 1910 wollte es eine gewisse Ellen S. Hunter aus Florida genau wissen: „Bitte teilen Sie mir doch mit“, schrieb sie an den berühmten Astronomen Lowell, „wo und wann ich nach dem Stern von Bethlehem Ausschau halten soll, welchen astronomischen Namen er trägt und wie gross er ist.“
Lowell liess ihr durch seinen Assistenten mitteilen, dass bislang noch keine befriedigende Erklärung gefunden“ worden sei dafür, welches astronomische Ereignis oder Objekt hinter dem Stern von Bethlehem stehe.
Gilt diese Auskunft so bis auf den heutigen Tag? Oder haben wir eine Erklärung gefunden für die mysteriöse Überlieferung um die Drei Weisen aus dem Morgenland, die einem Stern bis nach Bethlehem folgten?
Der Stern
Das wichtigste Detail dieser rätelhaften Geschichte um die Drei Weisen aus dem Morgenland ist zweifellos der „Stern von Bethlehem“. Man kann ohne Übertreibung sagen: dieser Stern ist Gegenstand einer Streitfrage seit den frühesten Tagen der Urkirche. Die alten Kirchenväter bemühten sich redlich, den Stern symbolisch zu deuten. Um eine natürliche Deutung dagegen bemühten sich ganze Generationen von Astronomen und astronomisch geschulter Theologen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden viele einander widersprechende Lösungsvorschläge veröffentlicht.
In den frühchristlichen Liturgien wurde gesungen von einem „Wunderzeichen am Himmel“. Gottfried von Weissenburg bedichtete in seinem althochdeutschen Evangelienbuch den „Wunderstern“, und die Künstler schwankten bei ihren Darstellungen, ob sie ihn 6-strahlig, 7-, 8-, 9- oder 10-strahlig verewigen sollten. Da gibt es Sterne, die sich auf einer runden Scheibe befinden, Sterne, die von einem Kreis umgeben sind, auch seltene radförmige Darstellungen, so wie beispielsweise auf einem Sarkophagrelief aus der frühchristlichen Zeit.
Was wusste man denn über den Stern?
Den grössten Eindruck hinterlassen hat offenbar seine überlieferte Helligkeit und Strahlkraft. Die alten Kirchenschriftsteller übertrafen sich jedenfalls gegenseitig in der Schilderung seines unsagbaren Glanzes. Er habe alle anderen Sterne überstrahlt und das ganze Firmament „gleich einer Sonne“ erleuchtet.
„Wir haben einen mächtig grossen Stern unter diesen Sternen strahlen und sie verdunkeln sehen, so dass die Sterne nicht schienen“, lässt das apokryphe Protevangelium die Drei Weisen berichten.
Dieser Stern soll von ungeheurer Grösse gewesen sein, so will es die apokryphe Schrift des Pseudo-Matthäus wissen – davon scheinen allerdings unzählige Künstler nichts gehört zu haben, die den Stern von übertrieben bescheidener Kleinheit an den Bildrand setzten.
Andernorts wieder glaubte man sich den Stern kreuzförmig oder radförmig vorstellen zu können. So heisst es beispielsweise in den Sahidischen Fragmenten: „Denn nicht war es ein Stern wie die Sterne insgesamt. Sondern es war ein grosser Stern in Gestalt eines Rades, indem sein Aussehen war wie ein Kreuz, das Lichtblitze aussendet, in dem Buchstaben an dem Kreuz geschrieben waren...“
Im 12. Jahrhundert kam ein Gelehrter auf die Idee, ein Engel habe den Stern „aus luftiger Materie“ gebildet. Überhaupt wurde immer wieder von einem Engel im Zusammenhang mit diesem Himmelsobjekt geredet. Schon die Herren Kirchenväter vermuteten, der Stern sei eigentlich ein in Sterngestalt auftretender Engel gewesen. So liess beispielsweise Ephraem, der Prophet der Syrer, einen der Drei Weisen zu seinen „Kollegen“ sagen: „Der Engel, welcher dir, wie du gesagt, erschienen, kam auch zu uns im Bilde des Sterns.“
Auf einigen alten Bildern wird der Stern von Bethlehem von einem Engel in der Luft gehalten. Eine solche Szene würde man heute ganz anders darstellen: ein unbekanntes Objekt am Himmel und ein fremdes intelligentes Wesen, das dafür sorgt, das es schwebt, fliegt, einen bestimmten Kurs einschlägt oder beibehält: mutet das nicht sehr modern an? Hätten unsere frühen Künstler nicht eher den Engel innerhalb des Sterns darstellen sollen? Sie stellten die Szene statt dessen eben so dar, wie sie sie ihrer Zeit gemäss verstanden, nachdem der ursprüngliche Originalbericht sicher nicht unbeschadet und durch die Zeit unverfälscht auf sie überkommen war. Interessanterweise spricht zumindest Ephraem von einem „Engel im Stern“.
Man möchte Kirchenvater Origenes recht geben, der sagte, mit den Gestirnen am Firmament dürfe man den Stern von Bethlehem nicht verwechseln.
Da auch der einfachste Deutungsversuch über eine so gesetzlose und seltsame Bewegung eines Sternes, der im Osten aufgeht, den Weg nach Westen weist, verschwindet und plötzlich im Südwesten von Jerusalem erscheint, über der Geburtsstätte stehen bleibt und einen Lichtkegel nach unten flutet, nicht zurecht kommen kann, so entschloss sich die Kirche schon sehr früh zu einer Annahme: Gott habe einen neuen, einzigartigen Stern von herrlicher Leuchtkraft geschaffen.
Ephraem Syrus schwärmte: Urplötzlich strahlte ein neuer Stern am Himmel! Stimmt, bestätigte Kirchenvater Augustin, ein neuer Stern nämlich, der einmal aufgegangen ist, um nie wieder gesehen zu werden und der alle Berechnungsversuche der Denker zu Schanden mache.
„Ein Stern, den keines Menschen Auge je gesehen!“ vermutete Paulinus von Aquileja, und so lässt auch Gottfried von Weissenburg seine Drei Weisen im „Evangelienbuch“ sagen: „Wir lasen viel im Sternenchor, dort sahen wir ihn nie zuvor...“
Die altchristlichen Schriftsteller und Denker einigten sich nun zunächst darauf, nur ein von Gott eigens geschaffener Stern von ungewöhnlicher Grösse und Leuchtkraft könne dies gewesen sein.
Noch viele Jahrhunderte später vertrat der berühmte Astronom Tycho de Brahe (1546-1610) dieselbe Auffassung: „Jener Stern war nicht von der Art der Gestirne am Himmel. Er war vielmehr Gottes eigenes Werk. Von welcher Art und Beschaffenheit aber dieser Stern gewesen ist, das zu erforschen, ist wohl den Menschen nicht gegeben. Denn er stand ausserhalb aller Naturgesetze und war zweifelsohne Gottes alleiniges unmittelbares Werk.“ Man ist erstaunt, eine ähnliche Aussage auch heute noch zu hören. So schreibt Prof. Werner Gitt, Direktor bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig in einem 1993 erschienen Buch: „ So bin ich fest davon überzeugt, dass es sich um einen eigens für die Reiseroute der Weisen bestimmtes neugeschaffenes Lichtzeichen (Stern) gehandelt hat, denn ‚bei Gott ist kein Ding unmöglich’“
Der Stern von Bethlehem – ein Komet?
Eine eigene Ansicht darüber, was für ein neues Himmelsgebilde dies gewesen sein könnte, hatte bereits Origenes im 2./3.Jahrhundert: „Ich bin der Meinung“, schrieb er, „dass der Stern, der den Weisen im Morgenland erschienen ist, ein neuer Stern gewesen, der mit denjenigen Sternen nichts gemein gehabt, die sich uns entweder an der Feste oder in den niederen Luftkreisen zeigen. Vermutlich ist er von der Art der Luftfeuer gewesen, die von Zeit zu Zeit zu erscheinen pflegen und von den Griechen...bald Kometen, bald feurige Balken, bald Heer- und Schwanzgestirne, bald Fässer, bald anders pflegen genannt zu werden.“
Seine Deutung des Sterns von Bethlehem als Komet vertrat er in einer Streitschrift gegen den griechischen Philosophen Celsus, hatte Origenes doch höchstpersönlich im Jahre 218 im April und Mai den Kometen Halley gesehen und somit eine Vorstellung von der eindrucksvollen Schau eines am Himmel stehenden Kometen.
Der Stern von Bethlehem – ein Komet? Ja: so Johannes Chrysorrhoas von Damaskus im 8. Jahrhundert. Aber: ein Komet, der eigens auf göttlichen Befehl für dieses Ereignis entstanden war, glaubte und ergänzte er.
Die Kometen-Hypothese fand auch viel später immer wieder ihre Anhänger. So schrieb beispielsweise 1742 ein gewisser J. Heyn aus Brandenburg in zwei seiner Sendschreiben, „dass der Stern, welcher den Weisen aus dem Morgenland erschienen, ein Komet gewesen“ sei.
Und wird nicht bis auf den heutigen Tag bei den volkstümlichen Krippen-Darstellungen der Stern von Bethlehem als Komet mit langem Schweif dargestellt? So überrascht es auch nicht, dass Kinder den Stern von Bethlehem fast immer völlig selbstverständlich als Kometen malen.
Etwas aber spricht gegen die Kometen-Hypothese: Im entsprechenden Bereich der sog. Zeitenwende gab es keinen Komteten. Ein Komet wird nur errechnet für die Jahre 44 v.Chr., 17 v.Chr. und 66 n.Chr.
Der Stern von Bethlehem: eine Planetenkonjunktion?
Am Anfang des 17. Jh. wischte dann der grosse deutsche Astronom Johannes Kepler (1571-1630) die Kometen-Hypothese mit einem neuen Deutungsvorschlag vom Tisch. Die eigentlich dürftigen Angaben aus dem 2. Kapitel des Matthäus-Evangeliums ermutigten ihn, astronomische Berechnungen anzustellen, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Es kam zu einer auch heute noch von vielen gebilligten Theorie. Er vermutete hinter dem Stern von Bethlehem ein astronomisches Ereignis, vergleichbar der von ihm selbst im Jahr 1603/04 beobachteten Konjunktion der Planeten Jupiter und Saturn: diese beiden Planeten waren am 17. Dezember 1603 dicht nebeneinander über den Himmel gezogen, und in den folgenden sechs Monaten kam es noch zwei mal zu einer ähnlichen Annäherung, davon einmal durch das Hinzukommen des Mars zu einer sog. „Planetenhäufung“.
Kepler errechnete nun, dass eine derartige Konjunktion nur alle 805 Jahre auftrete. Die letzten beiden Male hatte dies Ereignis im Jahr 799 und im Jahr 7 v.Chr. stattgefunden. Kepler behauptete nun: diese Konjunktion von Saturn und Jupiter im Sternbild der Fische im Jahre 7 v.Chr. sei „der Stern von Bethlehem“ gewesen. Er gab seine Entdeckung in vielen Büchern bekannt; sie geriet aber mehr oder weniger in Vergessenheit. Erst im 19. Jh. erinnerte man sich wieder dieser Hypothese.
Die Planetenkonjunktion des Jahres 7 v.Chr. gilt heute allgemein als das Ereignis von Bethlehem, so versicherte mir Dipl.-Physiker Joachim Prölss von der Sternwarte Bochum. Dieser Deutungsvorschlag hat sich als die geläufige astronomische Interpretation durchgesetzt, nachdem moderne Nachrechnungen bestätigten: im Jahre 7 v.Chr. trafen sich Jupiter und Saturn im Sternbild der Fische drei mal: im Mai, im Oktober und im Dezember. Doch ist dies wirklich des Rätsels Lösung?
Moderne Astronomen versuchten natürlich auch, die Ereignisabfolge der Bethlehem-Geschichte mit dieser Theorie in Einklang zu bringen. Die erste Konjunktion Ende Mai könnte die Drei Weisen zu ihrem Plan angeregt haben, nach Jerusalem zu reisen; die zweite Konjunktion Anfang Oktober habe sie unterwegs in ihrer Überzeugung bestärkt, sich auf dem richtigen Weg zu befinden, und Anfang Dezember habe die Konjunktion nach der Herodesbegegnung ihnen den Weg nach Bethlehem gewiesen. Auch für den sog. Sternstillstand über der Geburtsstätte mit dem eindrucksvollen und rätselhaften Lichtkegel haben unsere modernen Astronomen eine Erklärung parat: sie erklären die Lichterscheinung mit Zodiakallicht und geben aber zu, dass dazu ein absolut perfektes timing seitens der Drei Weisen nötig gewesen sei: nur am Abend des 12. Dezember 7 v.Chr. (+/- ein Tag), abends zwischen 20 und 21 Uhr habe man dieses Phänomen (wenn überhaupt) über Bethlehem sehen können.
Natürlich tauchte ob dieser schönen Erklärung die Frage auf: Handelt es sich bei der Bethlehem-Geschichte um rein zufälliges Zusammentreffen natürlicher Umstände? Waren die Drei Weisen aus dem Morgenland einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort? Bewunderten sie ein Zodiakallicht am Horizont – oder sahen sie einen unerklärlichen Lichtkegel von einem Himmelsobjekt herunterstrahlen, wie es die alten Texte behaupten? Verhielt sich der Stern – am Ziel angelangt – vielleicht (astronomisch ausgedrückt) wie ein Satellit, der sich synchron zur Erdbewegung bewegt und somit über der selben Stelle stehenzubleiben scheint? In einem stationären Orbit? Oder befand sich das Himmelsobjekt zum Zeitpunkt des rätselhaften „Sternenstillstands“ sehr viel näher am Ort des Geschehens?
Auch die nicht minder rätselhafte Beschreibung, dass der „Stern“ den Drei Weisen vorausgewandert sei, erklärte der moderne Astronom Stephenson so: jeder am Himmel stehende Stern scheine einen Wanderer zu begleiten.
Leider hat die Konjunktions-Hypothese ihre schwachen Stellen. Einmal war dieses dreimalige Ereignis trotz seines unbestritten grossen astronomischen Interesses ein ziemlich unauffälliger Vorgang! Zum anderen sprechen die Texte eindeutig von EINEM Stern. Konnte der Abstand zwischen Jupiter und Saturn so klein gewesen sein, dass beide scheinbar zu einem einzigen Lichtflecken verschmolzen? Die modernen Astronomen geben zu: nein, dazu konnte es nicht kommen, weil die beiden Planeten sich in verschiedenen Bahnebenen bewegen. Diese stets zwei Mondbreiten auseinander bleibenden Planeten konnten sich einfach nicht zu einem wie ein einziger Stern anmutenden Himmelskörper vereinigen. Ein schlauer Denker des 19. Jh., der sich ausgiebig mit dem Stern von Bethlehem befasste, hatte eine absolut lächerliche Erklärung parat: er vermutete, die Drei Weisen aus dem Morgenland seien offenbar so kurzsichtig gewesen, dass sie die beiden Planeten zu einem Stern am Himmel verschwimmen sahen!
Auch im 20.Jh. ist man angesichts dieses ärgerlichen Dilemmas mit den zwei Himmelskörpern sehr erfinderisch. Der Astronom Hoffmann verriet einmal während eines Vortrages im Zeiss-Planetarium in Berlin, dass vielfach bei Simulationen in Planetarien der Augenblick der Konjunktion von 7 v.Chr. bewusst optisch unscharf gemacht wird, damit die Zuschauer den Eindruck haben sollen, als wären beide Gestirne zu einem verschmolzen! Hier möchte man Hugo Kehrer zitieren, der zwei ausgezeichnete Bücher über den Stern von Bethlehem geschrieben hat: „Das hat der naive Volksglaube ruhig hingenommen.“
Andere Erklärungsversuche
Im Jahr 1980 stellte Ernst L. Martin aus Pasadena, Kalifornien, eine weitere zeitweise viediskutierte Konjunktion zur Debatte: eine aussergewöhnlich enge Begegnung der Planeten Venus und Jupiter im Sternbild Löwe am Abend des 17. Juni 2 v.Chr. Schon zehn Monate vorher, so Martin, am Morgen des 12. August des Jahres 3 v.Chr., waren die beiden Planeten einander ungewöhnlich nahe gekommen. Aber: abgesehen davon, dass es sich auch hier um zwei Himmelskörper und nicht um EINEN Stern handelte, hat diese Hypothese noch zwei weitere Schwachstellen: Diese Konjunktion kommt relativ häufig vor und ist somit eigentlich nichts besonderes; andererseits starb König Herodes schon zwei Jahre zuvor, nämlich im Frühjahr des Jahres 4 v.Chr. und kann also im Jahr 2 v.Chr. nicht mehr von den Drei Weisen aus dem Morgenland aufgesucht worden sein.
Doch so leicht lassen sich unsere Astronomen nicht entmutigen. Richard Stephenson von der Universität in Liverpool suchte mit zwei seiner Kollegen in alten chinesischen astronomischen Berichten über den Zeitraum von 10 v.Chr. bis 10 n.Chr. nach einem einzelnen hellen Stern. Er wurde auch fündig. Im Tchien-Han-Schu (einem astronomischen Traktak aus der alten Han-Dynastie) wurde von einem Himmelsobjekt berichtet, das im Jahre 5 v.Chr. erschienen sei und 70 Tage lang beobachtet werden konnte. Obwohl das Objekt im Text als Hui-Hsing beschrieben wurde, als ein Komet mit erkennbarem Schweif, kam Stephenson zu dem Schluss, dass es sich hier eher um eine Nova (=einen jener durchplötzlichen starken Helligkeitsausbruch gekennzeichneten Stern) gehandelt haben müsse. Der Stern hätte sich auch in der richtigen Himmelsumgebung befunden, um vor Morgengrauen in Erscheinung zu treten. Er wäre auch einigermassen hell gewesen, wenn auch nicht überaus strahlend.
Der amerikanische Mathematiker A.J.Morehouse fand in den chinesischen Berichten noch eine weitere erwähnte Nova, die im Jahr 4 v.Chr. aufgeflammt sei. Dieser Stern sei eventuell sogar noch an unserem Himmel zu sehen: als Pulsar mit dem unromantischen Namen PSR 1913+16b. Morehouse errechnete, dass dieser Stern einem am Südtor Jerusalems stehenden Beobachter über Bethlehem erschienen wäre.
In jüngster Zeit gesellte sich zu den unbefriedigenden astronomischen Deutungsvorschlägen noch eine spekulative Hypothese, die nicht minder erwähnenswert ist. In seinem Artikel „Boten aus dem All“ liess Dr.W.R.Drake verlauten: „Das einzige himmlische Objekt, das plötzlich über der Erde auftauchen könnte, nahe genug, um nur einem kleinen Kreis sichtbar zu sein, ein Objekt, das sich bewegt und ihm Folgende führt, dann still steht, ist ein intelligent gesteuertes Raumschiff.“
Vergleiche mit dem modernen UFO-Phänomen in all seinen Facetten zeigen Parallelen, die wir erst heute ziehen können und die es wert sind, genauer betrachtet zu werden. Denn solange noch keine von allen akzeptierte und überzeugende Erklärung gefunden wurde, ist der Stern von Bethlehem ein bislang unidentifiziertes Objekt im Himmelsbereich – und bleibt es auch so lange, bis eine Deutung gefunden wurde, die alle Details dieser erstaunlichen Erzählung stimmig erklärt!
Die Story um den Stern von Bethlehem: Parallele zum modernen UFO-Phänomen?
Die Reise nach Bethlehem
Wer waren die Drei Weisen aus dem Morgenland? Anscheinend vermag niemand mit Bestimmtheit zu sagen, wer sie waren bzw. ob es sie überhaupt gab. Als „Könige“ wurden sie erst im 3. Jahrhundert von Kirchenvater Tertullian betitelt, während vorher nur vage von Magiern die Rede war.
Auch ihre Dreizahl hat man in der frühchristlichen Zeit aus den verschiedenen Gaben – Myrrhe, Gold und Weiharuch – für das Jesuskind geschlossen. Als drei Personen tauchen sie zuerst im 2. Jh. auf Katakombenmalereien in Rom auf, und die erste schriftliche Erwähnung der Dreizahl geht auf Origenes zurück, der um ca. 200 n.Chr. in Alexandria als Vorsteher der christlichen Theologenschule wirkte.
Zu „Heiligen“ machte sie erst das Mittelalter.
Auf die Frage: Wer waren sie? ist noch keine endgültige Antwort gefunden worden. Die meisten Vermutungen sehen sie entweder als Magier oder Sterndeuter aus Persien, oder als Sternkundige aus Sippar oder Babylon.
Bedroom-Visitor?
Am Anfang ihrer Geschichte steht die Erscheinung eines Engels. Im Mittelalter erzählte man, sich an uralten Berichten orientierend, in einer Nacht sei zu den drei Männern ein Engel gekommen, der ihnen von einem neugeborenen König erzählte und ihnen ein strahlendes Objekt am Himmel zeigte, das sie zu diesem führen werde.
Dies Ereignis wird bereits in einem syrischen Text aus dem 4.Jh. geschildert: In dieser Nacht „ward ein Wachtengel nach Persien entsandt; der zeigte ihnen die Gestalt eines helleuchtenden Sternes.“
In den künstlerischen Darstellungen dieses Ereignisses findet man eine verblüffend modern anmutende Szene vor: Da liegen die drei Männer zusammen auf einem Bett oder Lager, und vor ihnen steht – quasi als bedrrom-visitor – ein Engel. Meist weist er mit einer Hand nach oben, um sie auf das Himmelsobjekt, das sie leiten soll, aufmerksam zu machen.
In einigen Überlieferungen heisst es auch, dieser Engel sei zu den an drei verschiedenen Orten lebenden Männern gekommen und habe jedem von seinem Besuch bei den beiden anderen berichtet.
Moderne Historiker mögen nicht so recht an den Engelsbesuch glauben. Es wird allgemein angenommen, ein astronomisch auffallendes Himmelsobjekt habe die Sternkundigen durch astrologische Auslegung zu der Reise veranlasst. Das widerspricht mehreren alten Texten, die eindeutig von einer Engelserscheinung am Anfang dieser Geschichte berichten. Es ist daher nicht von vorneherein abzulehnen, folgende Fragen zu stellen:
Wer mag dieser „Engel“ gewesen sein? Steckt ein wahrer Kern in der Erzählung von diesem „bedroom-visitor“? Woher kam er, und welcher Plan wurde damit verfolgt, die drei Männer nach Bethlehem zu senden? Und was war das für ein merkwürdiges Himmelsobjekt, das den Dreien vom Engel gezeigt wurde?
Da ist die Rede von einem „feurigen Stern... der glich seinem Lichte nach einer grossen Sonne“, lässt uns eine syrische Legende aus dem 4. Jh. wissen und behauptet, „...da ergoss sich plötzlich ein grosses Licht“ über die drei Männer.
Über dieses helle Himmelsobjekt werden zum Teil äusserst merkwürdige Aussagen gemacht. Kirchenvater Ephraem redet von einem „Engel im Stern“, während im Mittelalter die Kunde über ein Mädchen, das einen Knaben trage, die Runde machte, beides sei „im sterne“ zu sehen gewesen. Dies wird so schon in der äthiopischen „Vita Adami“ aus dem 6.Jh. behauptet. Es gibt auch künstlerische Darstellungen, die diesen Stern so darstellen. Das mittelalterliche Passional redet von einem „lichten Stern in eines kindes formeschaft“: dieses „Kind“ habe den drei Männern die Reise nach „iduea“ geboten, und so heisst es auch noch in einer Handschrift aus dem 15. Jh: „Esz sprach auch ein stym ausz dem stern.“
Was mag unsere Altvorderen zu diesen seltsamen Aussagen über den Stern veranlasst haben? Natürlich reden die meisten Texte schlicht und einfach von einem „Stern“, vergessen aber meist nicht, seine besondere Leuchtkraft und Helligkeit zu erwähnen.
All dies: entstammt es der reinen Volksphantasie? Oder geht es um historisch fundierte Mythenmotive? Oder entstammen diese Aussagen der „freudig erregten und siegesgewissen altchristlichen Volksseele“ – wie es sich Dreikönigsspezialist Hugo Kehrer fragte, und der dann zu der Annahme gelangte, die „kritische Auffassung“ verbiete es, in den Überlieferungen „ein historisches Faktum zu sehen“.
Fassen wir noch einmal zusammen: Wie auch immer unsere Altvorderen darauf kamen, auf jeden Fall ist in den Überlieferungen die Rede von einem nichtmenschlichen Wesen – „Engel“ -, das an der Lagerstatt der drei Männer auftauchte, ihnen ein aussergewöhnliches Objekt am Himmel zeigte, von dem ausgesagt wird: es habe hell gestrahlt, es habe einen Lichtschein auf die drei Männer herabgesandt, und man habe eine Stimme aus dem Objekt gehört bzw. es seien Personen darin oder daran gesehen worden, und es werde die drei Männer zu einem vorausbestimmten Ziel führen.
Das klingt auf jeden fall ganz anders als eine simple astronomische Himmelsbeobachtung. Haben wir es zu tun mit einem zielgerichteten Eingreifen durch Unbekannt?
Die rasante Reise
Über die Reiseroute und die Reisedauer gibt es unterschiedliche Aussagen. Geht man davon aus, dass die drei Weisen aus Persien kamen, so kann man von einer Entfernung bis nach Jerusalem von ca. 1000 bis 1500 km sprechen; kamen sie, wie ja ebenfalls vermutet wird, aus Sippar oder Babylon, so könnte man eine Entfernung von ca. 800 bis 900 km annehmen – beides natürlich Luftlinie.
Von den alten Kirchenvätern bis ins hohe Mittelalter hinein (und darüber hinaus) machte vor allem ein Punkt in Sachen „perfektes timing“ den Denkern und Deutern zu schaffen. Wie war es möglich, dass die drei Männer zum „richtigen“ Zeitpunkt in Bethlehem eintrafen (Sternstillstand über der Geburtsstätte), und dies schon wenige Tage nach Christi Geburt? Man fand zwei verschiedene Möglichkeiten, dies leidige Problem zu lösen: entweder sei der Stern schon vor Christi Geburt aufgegangen oder die Magier benutzten für ihre „schnelle Fahrt“ ein rasches Transportmittel.
Die Verfechter der ersten Theorie konnten nun die Magier ganz gemächlich nach Jerusalem ziehen lassen, gemütlich dem sie führenden „Stern“ folgend.
Die „Scripta Seth“ billigt den drei Weisen aus dem Morgenland zwei volle Reisejahre zu. Das Verkehrstempo auf den Karawanenstrassen war damals selbst mit dem schnellsten Transportmittel, dem Kamel, sehr gemächlich.
Doch Aussagen über eine lange Reisedauer der drei Männer gibt es überraschend wenig. Allgemein vorherrschend war die Meinung über eine ungewöhnlich rasche Reise der Drei. Zahlreiche Denker des Abendlandes haben sich den Kopf darüber zerbrochen, wie es eigentlich gekommen sei, dass die drei Magier so rasch und sicher den weiten Weg durch die unwirtlichen orientalischen Gegenden zurückgelegt haben. Denn so behaupteten es ja viele alte Texte.
Einige Kirchenschriftsteller behaupteten schlicht und einfach: der „göttliche Beistand“ habe die drei Weisen geführt und sozusagen „beschleunigt“. Die frühchristlichen Künstler haben sich alle Mühe gegehen, dieses „rasche Reisen“, diese „dringliche Hast“, bildnerisch darzustellen: da brausen zum Teil die drei Männer – anfangs gern als Mithraspriester dargestellt – dem Sturmwind gleich heran! Die Beine sind auf vielen dieser Bildwerke weit zurückgestellt, die Mäntelchen flattern im Zugwind nach hinten, und so rennen sie auf den Bildern bis direkt vor das Jesuskind.
Dieser Glaube an die hurtige Reise der drei Männer hat zum Teil kuriose Blüten getrieben. Da gibt es beispielsweise einen alten französischen Aberglauben: Wer schnell gehen will, lege ein mit den Namen der drei Weisen beschriebenes Briefchen in seinen Schuh, er könne dann an einem Tag so viel Wegs wandern, wie ein gewöhnlicher Reisender in drei Tagen!
Ebenso empfehlenswert soll es im Mittelalter gewesen sein, einen mit den Namen der Heiligen Drei Könige beschriebenen Pergamentstreifen an das Knie zu binden, er mache dann flinke Beine!
In diesem Zusammenhang ist es auch begreiflich, dass die Heiligen Drei Könige zu Schutzpatronen für die Reisenden, Pilger und Wallfahrer wurden, und dass die französischen Kartenhersteller des Mittelalters diesen Dreien eine besondere Verehrung zollten. Von den Schutzpatronen für die Reisenden ist es dann nur noch ein kleiner Schritt zu den Schutzpatronen für die Gasthäuser. So erhalten auch die von uns allen schon einmal vernommenen und einst äusserst beliebten Wirtshausnamen ihren tieferen Sinn: „Zu den Heiligen Drei Königen“, „Zu den drei Kronen“, „Zum Mohren“, „Zum Goldenen Stern“ usw.
Kritische Denker mochten sich mit der „Roadrunner“-Theorie nicht so ganz zufrieden geben. Sie kamen auf eine denkbar einfache Lösung des Problems „fixe Reise“: die drei Magier sind halt geritten! So spricht im 14. Jh. ein gewisser Giselher von Slatheim von „ros und pfert“, die „so snell wären, daz si in eime Tage alse vil gingen als ein man in zen tagen geriten mochte ur eime snelle pferte“.
Das mochte das gläubige Volk natürlich nicht so ganz hinnehmen. Schon früh hatte es sich herumgesprochen, dass es ja viel schnellere Tiere gebe: „super dromedarios“ – wie es die „Legenda aurea“ ausdrückt. So lässt denn auch das mittelalterliche Passionale die drei Weisen schleunigst „snelle tiere, dromedarii“, besteigen, und schon Werner von Tegernsee wusste 1172 in seinem „Marienleben“ über die Weisen auszusagen: „Eilends swungen si sich uf dromedarios“ und durchritten – im Schweinsgalopp sozusagen – „der werlt preite“.
Nun wissen wir es also ganz genau: flinke Dromedare verhalfen den Drei Weisen im Sausebraus nach Palästina! Dreikönigsspezialist Hugo Kehrer: „Das hat der naive Volksglaube ruhig hingenommen.“
Wie mag der Glaube an ein extrem rasche Reise der drei Männer zustande gekommen sein? An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf den syrischen Text aus dem 4. Jh. zurückkommen, der geradezu unglaubliches über diese Reise behauptet (und diese Handschrift ist einige Jahrhunderte näher am Ursprungsgeschehen, als all die mittelalterlichen „pferte“ und „dromedarii“!):
Die Reise der drei Magier soll „Beim Hahnenschrei“ begonnen haben, nachdem zuvor das überaus hell strahlende Objekt am Himmel den ganzen Ort (wo auch immer) in Aufregung und Erstaunen und Angst versetzt hatte. „Sie machten sich auf den Weg hinter jenem Sterne her, der ihnen erschienen war, und derselbe Engel, der den Propheten Habakuk aus Jerusalem genommen und dem Propheten Daniel, der in die Löwengrube zu Babylon geworfen war, das Frühstück gebracht hatte, führte die Perserkönige durch den Heiligen Geist nach Jerusalem.“ (Dieser Engel trug laut der Apokryphe „Vom Drachen zu Babel“ den Propheten Habakuk durch die Luft zu Daniel.)
Ein Engel also habe die Drei „durch den Heiligen Geist“ zum Ziel ihrer Reise geführt? Wie denn? Man kann sich nur schwer vorstellen, wie vor den Dreien ein Engel herrannte, auf einem Kamel vor ihnen herschaukelte oder auf einem Pferd vor ihnen herritt. Oder soll er geflogen sein? Tatsache ist, dass Engel erst ab etwa dem 5. Jh. mit Flügeln dargestellt wurden, zuvor aber flügellos vorgestellt worden sind!
An dieser Stelle ist einiges höchst merkwürdig und harrt darauf, modern interpretiert zu werden. Wie auch immer diese Reise vonstatten ging, laut diesem frühen syrischen Text war sie so schnell, dass all die „hurtigen Beine“ und „fliegenden Mäntelchen“ der drei Männer wie Kinderkram wirken: „Beim Hahnenschrei“ startete die Reisegruppe, und bereits „bei Tagesanbruch“ – desselben Tages! – „betraten sie Jerusalem“.
Darf man eine solche Aussage ernst nehmen? Man kann es sich natürlich leicht machen und – wie so vieles – auch diese Behauptung mit dem so gern benutzten „naiven Volksglauben“ vom Tisch fegen. Oder man macht es wie der Astronom Konradi Ferrari D’Occhieppo, der 1991 in seinem Buch über den Stern von Bethlehem argwöhnte: „Eine Antwort auf die Frage, ob blosser Zufall oder höhere Fügung die Magier... zeitgerecht nach Bethlehem gelangen liess, liegt jenseits der Zuständigkeit von Astronomie und Geschichtswissenschaft.“
Hat er Recht? Haben bisher weder die Astronomen noch die Geschichtsforscher eine allseits befriedigende Lösung des Rätsels um den Stern von Bethlehem und der „perfect-timing“-Reise der Drei Weisen aus dem Morgenland finden können?
Die letzte Etappe
Nach als äusserst kurz überlieferter Reise hatten nun die drei Magier Jerusalem erreicht. Der Stern war verschwunden, und die Drei fragten überall nach dem neugeborenen König, den sie ja aufsuchen sollten, doch selbst der in der Stadt regierende König Herodes konnte ihnen keine Auskunft geben.
Herodes soll prophetische Schriftrollen zu Rate gezogen haben, und beim Propheten Micha wurden seine Berater fündig: es wurde in dieser Schrift prophezeit, dass in der kleinen Stadt Bethlehem die Geburt eines neuen Königs stattfinden solle.
Die drei Magier machten sich auf den Weg nach dort. Der Stern, der eine Zeitlang verschwunden gewesen war, leuchtete ihnen wieder voran, diesmal in neuer Richtung. Sie sahen „jenen Stern vor sich hergehen, bis er ober jener Höhle zum Stillstand kam“, so die syrische Legende. Von Jerusalem bis Bethlehem sind es nicht einmal zehn Kilometer, reitend wäre man in etwa zwei Stunden dort. Der syrische Text lässt dann die drei Magier vor Maria und Joseph prahlen: „Beim Hahnenschrei verliessen wir Persien, und jetzt, in der dritten Tagesstunde, sind wir zu euch gelangt.“
Das nenne ich eine wirklich rasante Reise!!!
Der geheimnisvolle Sternstillstand
Lassen wir die drei Weisen dem kleinen Jesuskind ihre Gaben überreichen, die uns hier nicht weiter zu interessieren brauchen (denn auch diese drei Gaben vermochten bisher kein Licht in das Dunkel um den Herkunftsort der drei Männer zu bringen) – und befassen uns mit dem Stern, der nun, am Zielpunkt angekommen, oberhalb der Geburtsstätte stehengeblieben war. Nun allerdings passierte etwas Erstaunliches: „An der Höhle verwandelte er sich und wurde wie eine lichte Feuersäule von der Erde bis zum Himmel“, sagt es der alte syrische Text. Andere Überlieferungen wissen, dass plötzlich vom Himmelsobjekt „viele lange Strahlen“ ausgegangen seien, hinunterstrahlend auf die Geburtsstätte.
Die Künstler aller Zeiten haben sich redlich Mühe gegeben, dies sonderbare Sternverhalten bildnerisch darzustellen. So erscheinen auf manchen Bildern die Strahlen des Sternes geflammt, um sein plötzliches helles Aufleuchten zur Anschauung zu bringen. Auf anderen Darstellungen strahlt der Stern geradezu einen Lichtkegel auf die „Magier vor Jesus“-Szene herab.
Schaut man sich diese Bilder an, muten sie beklemmend modern an. Kennen wir nicht solche Lichtkegel, die von Objekten am Himmel nach unten strahlen, aus zahlreichen Zeugenberichten im Zusammenhang mit heutigen UFO-Sichtungen und –erlebnissen?
Es gibt sogar alte Darstellungen, da schwebt ein mit Himmelsbewohnern ausgestattetes – bemanntes? – Etwas, halbkugelförmig am oberen Bildrand, über der berühmten Bethlehem-Szene. Was wollten die Künstler damit darstellen? Den bewohnten Himmel (eine an sich schon phantastische Vorstellung)? Ein bemanntes Himmelsobjekt? Der kleine Stern, der auf manchen dieser Darstellungen innerhalb des Lichtkegels schwebt, wirkt irgendwie nicht überzeugend, beinahe deplaziert. Eine höchst originelle Lösung des Problems, diese von der erde bis zum „Himmel“ reichende Lichtsäule darzustellen!
In frühchristlichen und späteren Zeiten muss man sich zwangsläufig Gedanken darüber gemacht haben, wo denn eigentlich die vielen Engel herkamen, die zu Jesu Lebzeiten immer wieder auftauchten (und auch schon davor: der Engel bei der Jungfrau Maria, nach dessen Besuch sie „durch den Heiligen Geist“ geschwängert war): bei Jesus Geburt, bei den Hirten auf dem Felde, bei den Weisen aus dem Morgenland, bei der Garten-Gezemaneh-Szene kurz vor der Kreuzigung und bei der „Himmelfahrt“ Jesu, ganz abgesehen von den mannigfachen Engelskontakten Jesu, von denen die Apokryphen und ausserbiblische Berichte erzählen. Man wusste nur eines: die „Engel“ kamen „aus dem Himmel“. Und irgendwie schien ja auch ein „Engel“ mit dem „Stern“ in Zusammenhang zu stehen. Kaum ein Bethlehem- und Magier-Bild, auf dem nicht etliche Engel dargestellt sind!
Auffallend ist auch, dass solche Lichtkegel, die vom Himmel herabstrahlen, bei ganz besonderen Anlässen mehrmals auftraten: so bei der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer, beim sog. Pfingstwunder (nach dem die Apostel plötzlich „in fremden Sprachen“ reden konnten), oder bei der Begegnung des Saulus mit der „himmlischen Stimme von oben“, nach der er zum allbekannten Paulus wurde.
Besonders eindrucksvoll schildert die gnostische Schrift „Pistis Sophia“ einen solchen Lichtkegel im Zusammenhang mit der noch immer unerklärten sog. „Verklärung“ des erwachsenen Jesus: sie spricht von einer „Lichtkraft“, die „kam herab über Jesus und umgab ihn ganz“. Seine ihm auf einen Berg gefolgten drei Lieblingsjünger sahen „ein Licht, das viele Lichtstrahlen aussandte“, die bis herab auf die Erde reichten. „Als jene Lichtkraft über Jesus herabgekommen war, umgab sie ihn allmählich ganz. Da fuhr Jesus auf und flog in die Höhe.“
Diese hier ganz banal in den Raum gestellte und doch beinahe unglaubliche Aussage bezieht sich nicht auf die sog. Himmelsfahrt Jesu, sondern dieser Vorfall soll schon einige Zeit vorher stattgefunden haben, denn diese Schrift schildert, wie Jesus am nächsten Tag mit demselben Lichtobjekt wieder auf dem Berg bei seinen dort ausharrenden Jüngern eintraf und zu ihnen herabschwebte. Gerade zu diesem in der Pistis Sophia geschilderten Vorfall bietet das heutige UFO-Phänomen gleichlautende Parallelen!
Was Jesu Taufe anbelangt, so redet schon ein Mozarabischer Kalender vom Jahre 961 davon, dass auch hierbei ein Stern erschienen sei. Und auch die Apokryphen beteuern, bei Jesu Taufe habe es eine Lichterscheinung gegeben, die vom Himmel zur Erde strahlte.
Fassen wir die überlieferte Ereignisfolge um den Stern von Bethlehem noch einmal zusammen:
Engelerscheinung (bedroom-visitor) bei den drei Männern und Sternerscheinung
„schnelle“ Reise, geleitet von einem Himmelsobjekt
Besuch bei Herodes: Himmelsobjekt „verschwunden“
Weiterreise nach Bethlehem, wieder geleitet von einem Himmelsobjekt
Sternstillstand – Lichtkegel – auf die Geburtsstätte und „perfektes timing“
Anweisung auf Umweg für den Heimweg .
Dies alles hört sich eigentlich eher an wie eine von Unbekannt geplante, durchgeführte und kontrollierte Aktion, als nacheiner simplen Reise dreier orientalischer Sternseher nach Entdeckung eines auffallenden Himmelsobjektes mit astrologischer Deutung, zumal wir noch keine allgemein anerkannte astronomische Deutung für diesen „Stern“ gefunden haben, der alle Details der Geschichte erklären würde. Und solange diese Erklärung noch aussteht, ist der Stern von Bethlehem vor allem eines: ein unidentifiziertes Himmelsobjekt mit eigenartiger Verhaltensweise.
Lebende Legende und Sperrwunder: 20 mal seit dem 19.6.2004
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