Nabend,
DotBlue schrieb:Die Meinung von Colin Goldner ist sehr speziell und grenzt in bestimmten Fällen sogar an Rassismus:
http://info-buddhismus.de/Colin_Goldner_vs_Ursache-Wirkung_Urteil-OLG-Wien.html
Ich weiß nicht ob man sich gerade diesen Menschen zum Vorbild nehmen sollte, wenn man sich mit der Ethik beschäftigen möchte.
Ich wollte ihn auch nicht als "Leuchtendes Vorbild an Ethik" vorbringen, dazu kenne ich ihn zu wenig.
Ich halte ihn einfach nur für ein gutes Beispiel.
DAS seine Ansichten recht radikal sind ("Psychiatrie oder Staatsanwalt") und ich da nicht komplett mitgehen kann habe ich ja bereits angemerkt.
Seine bisweilen recht extremen Äußerungen sehe ich, grade auch weil er sich zu "steigern" scheint sogar als gutes Beispiel dafür wie verbittert der Mann sein muss.
In der Sendung die ich verlinkt habe spricht er ja einen Fall an über den ich schon anderweitig gelesen habe:
Eine Sängerin hat gelegentlich kleinere Probleme im Halsbereich und als echte Ärzte nichts finden geht sie teils aus Neugier, teils um nichts unversucht zu lassen zu einem esoterischen "Reinkarnationspsychotherepeuten".
Und nach "erfolgreicher Behandlung" ist betreffende Sängerin nicht nur so fertig, dass sie nie wieder aufgetreten ist, sondern auch noch stark suizidgefährdet, weil man ihr mitgeteilt habe ihre Halsprobleme kämen daher, dass sie in einem früheren Leben Henkerin war und massig Leute an den Galgen gebracht habe und die so auf sich geladene Schuld verursache nun ihre Halsprobleme.
Ganz ehrlich:
Wenn ich als Psychologe regelmäßig solche Fälle behandeln würde und stets grade nachdem ich einen Scherbenhaufen zusammen gekehrt hab der nächste zur Türe reinkommt .. UND ich zudem noch weiß, dass die netten "Kollegen" aus der Esoterik immer weiter machen werden und es keinen Weg gibt ihnen das Handwerk zu legen.
Dann ist Colin Goldners zunehmende Verbitterung (die ohne Frage zum problematischen Selbstläufer werden kann) sehr verständlich.
Ich erinnere mich auch an mehr als einen Fall in dem ich ein Tier in die Gefriertruhe brachte, dessen Halter in bester Absicht und auf der Suche nach "sanfter Medizin" zunächst einen Heilpraktiker aufgesucht haben.
Dort gab es gegen die Lungenentzündung, vereiterte Gebärmutter, Tumore oder, oder, oder Globulis und Tinkturen zu Preisen die ein Tierarzt nie nehmen könnte und wenn es dem Tier dann schlechter geht wird das auch noch als Erfolg angesehen, denn erst kommt es ja zur Verschlimmerung, dann zur Heilung.
Und wenn die Leute dann erkennen das es KEINE "Erstverschlimmerung" ist und einen Schulmediziner aufsuchen ist es zu spät.
Und viel zu oft stellen sich die Geschichten so dar, dass man genau weiß, dass das Tier gute Chancen gehabt hätte wäre es rechtzeitig richtig behandelt wurden oder man zumindest medikamentös hätte begleiten können um den Verlauf zu verlangsamen und/oder die Lebensqualität in den letzten Wochen/Monaten erheblich zu erhöhen.
Da beiße ich auch oft genug in meinen Tisch..
Ich habe halt nur eine andere Persönlichkeitsstruktur als Herr Goldner, Menschen wie ich verbittern nicht.
Dafür schreibe ich halt einiges an Artikeln die sich mit entsprechenden Machenschaften beschäftigen.
Setze ganz bewusst Globuli als Placebos ein wo sinnvoll obwohl ich genau weiß, dass keiner meiner Kunden je wieder Homöopathika kaufen wird nachdem ich die Situation aufgeklärt habe (was ich grundsätzlich tue sobald die Globuli "gewirkt" haben).
Jeder geht eben anders damit um und ich denke Her Goldner hat einfach weniger Kapazität das "Die misshandeln meine Patienten, lassen sich dafür dicke bezahlen und sind nicht einmal haftbar" zu verkraften als es bei mir der Fall ist.
Wie gerechtfertigt seine Dalai Lama Kritik ist kann ich nicht sagen, weil ich mich mit der Thematik nicht eingehend beschäftigt habe und es auch nicht tun werde, weil ich mich aus religiösen Themen absichtlich raus halte.
@DotBlue
Soweit man das aus den veröffentlichten Mails herauslesen kann, hatten die Eltern in dem von dir verlinkten Fall keine Probleme mit dem Vorgehen der Hellseherin. Innerhalb der Skeptikergemeinde hatte der Fall jedoch tatsächlich große Wellen geschlagen.
...
Warum soll das schlimm sein? Ist doch deren Sache. Sie empfanden es wohl nicht als "ausschlachten" und fühlten sich nicht belästigt. Die Frage ist doch, warum Außenstehende, die damit eigentlich nichts zu schaffen haben, die größten Kritiker in solchen Dingen sind?
Das geht von Belehrungen wie jemand zu denken und zu reagieren hat bis zu offenen Gewaltfantasien.
Das unterschreibe ich zu 100%.
Es macht mich nicht grade glücklich, dass solche Hellseher schalten und walten können.
Und wäre mein Kind vermisst und sojemand würde sich ungebeten einschalten würde ich genau EINMAL freundlich um Unterlassung und ggf öffentliche Richtigstellung bitten und anschließend ohne wenn und aber rechtliche Schritte einleiten.
Aber wenn ich überhaupt an etwas glaube, dann an das Recht zu glauben.
Wenn die Eltern des vermissten Kindes sich daran nicht stören oder es ihnen sogar gut tut das so jemand auf seine Weise Anteil nimmt.
Solange die Tätigkeit des Hellsehers keine Ermittlungen behindert, Zeugen beeinflusst oder irgendwer nachweisen kann, dass mutwillig betrogen wird haben Unbeteiligte zwar durchaus das Recht sich eine Meinung zu bilden, aber das wars dann auch.
Gleiches gilt für selbsternannte "Privatermittler".
Da ist nichts Paranormales im Spiel und trotzdem höre ich da mehr Schlechtes als Gutes.
Aber solange nicht gegen Gesetze verstoßen oder sonst wie irgendwem geschadet wird geht das Unbeteiligte meiner Meinung nach gar nichts an.
lg