@TrompieAlso, ein paar Semester Kriminaltechnik waren in meinem Studium auch dabei, deswegen ja meine Zweifel an dieser Aussage. Dass man feststellen kann, ob vor oder nach dem Unfall, durch Rekonstruktion des Unfalls, bezweifle ich gar nicht. Lippenstift auf den Lippen, der Junge ist nachweislich in den Airbag geprallt zum Beispiel, dann müsste bereis vorhandener Lippenstift auch dahin übertragen worden sein. Die Aussage "nach dem Tod" ist aber aus der forensisch-wissenschaftlichen Sicht eine ganz andere, und wie man die so sicher treffen will, ist mir ein Rätsel. Denn das müsste entweder am Material "Lippenstift" oder an der Haut nachzuweisen sein, unabhängig vom Unfall, damit müssten nachweisbare Unterschiede vor und nach dem Tod vorhanden sein. Was aber soll anders sein, wenn ein Lippenstift mit toter Haut in Kontakt kommt als mit lebender?
Die absolut einzige Variante, die ich mir vorstellen kann, in der man zu einer solchen Aussage kommen kann, ist die:
Die Leiche des Jungen hat zwischen den Eintritt des Todes und dem Auffinden eine nachweisliche Lageveränderung erfahren, und zwar aus einer Position heraus, die das Aufbringen des Lippenstiftes unmöglich gemacht hätte in eine solche, die das möglich macht UND es ist auf Grund fehlender Verwischungen etc sicher, dass der Lippenstift nicht schon da war, bevor der Junge in der entsprechenden Position starb.
Aber warum, nochmal, sollte man diesen Aufwand betreiben, wenn es sich um einen nachweislich festgestellten Unfalltod handelt und nicht um einen Kriminalfall, in dem man einen Täter sucht? Das macht doch nur Sinn, wenn man davon ausgeht, dass hier neben den beiden Toten noch mindestens eine dritte Person gehandelt hat und deren Handeln ursächlich zum Tod der beiden beigetragen hat.
Das aber scheint hier gar nicht im Raum zu stehen, oder?
Ich mag ja die Geschichte dahingehend glauben, dass es diesen Unfall gegeben hat und auch den Lippenstift auf dem Gesicht des Jungen. Den Rest aber würde ich in den Bereich der Urban Legends bzw Stillen Post verweisen.