Lebendig eingemauert: Reale Fälle & Legenden
05.09.2016 um 21:00Ich weiß nicht ob es ein Mysterythema ist. Es könnte auch unter der Rubrik Kriminalfälle stehen. Aber dort geht es meist um einen einzigen Fall. Hier sollen aber Fälle gepostet werden, wo es um LEBENDIG EINGEMAUERT geht.
Kennt ihr reale (historische) Fälle, wo Menschen lebendig eingemauert wurden?
Kennt ihr literarische Fälle, Romane und Kurzgeschichten, Legenden und Sagen, wo es um Einmauerung geht?
Was war das Motiv des oder der Täter?
Wie krank muss man sein, um diese Art von Folter zu praktizieren.
Hier ein realer Fall aus Deutschland:
Die Prinzessin Anna von Sachsen galt in ihrer Zeit als gute Partie: Als einziges noch lebendes Kind von Wettiner-Kurfürst Moritz (1521-1553) hatte sie ein stattliches Vermögen geerbt. Es dauerte daher nicht lange, da wurde Wilhelm von Oranien (1533-1584, später Fürst Wilhelm I. von Oranien-Nassau) auf die Sächsin aufmerksam. Der niederländische Statthalter, der bereits Witwer war, brauchte für seinen Widerstand gegen die Habsburger im eigenen Land dringend Geld. Und obwohl er niedrigeren Standes war, ging sein Plan auf. 1561 heirateten er und Prinzessin Anna.
Doch die Ehe verlief alles andere als harmonisch. Das Paar stritt sich ständig, hauptsächlich, weil Anna sich ihrem Gatten nicht unterordnen wollte. Nachdem dann auch noch ihr erstgeborener Sohn Moritz mit nur einem Jahr starb, wurde sie depressiv und alkoholabhängig. Aus Frust über ihre unglückliche Ehe und einem andauernden Disput mit ihrer Schwiegermutter floh die junge Frau – mittlerweile mit ihrem vierten Kind hochschwanger – aus den Niederlanden nach Köln. Dort lernte sie Jan Rubens (1530-1587) kennen, Anwalt und Vater des berühmten Malers Peter Paul Rubens (1577-1640).
Es war der Beginn einer leidenschaftlichen Affäre. Doch die Untreue der Kurfürsten-Erbin blieb kein Geheimnis und drang bis zum niederländischen Hof vor. Für Annas unzufriedenen Ehemann kam dieser Fremdgeh-Skandal gerade recht. Schon seit Längerem wollte sich Wilhelm von seiner Frau scheiden lassen. Um den Ehebruch zu beweisen, erzwang man unter Folter ein Geständnis von Jan Rubens. Seiner Hinrichtung konnte Anna nur entgegenwirken, indem sie die Affäre ebenfalls zugab. Die Einwilligung zur Trennung von Wilhelm unterschrieb sie kurz darauf.
Dem Fürsten von Oranien-Nassau reichte das allerdings als Strafe noch nicht. Gemeinsam mit seiner Mutter und Annas sächsischer Verwandtschaft schmiedete er einen perfiden Plan. Nachdem Kurfürst August von Sachsen (1526-1586) seine Nichte für geisteskrank erklärt hatte, ließ er sie gegen ihren Willen nach Dresden bringen. Für die Schmach und Schande, die sie über Familie gebracht hatte, sollte sie im Residenzschloss bestraft werden – in unvorstellbar grausamen Maße, wie neueste Forschungen nun ergaben.
Anhand alter Akten und Schriftstücke kann Kirchenhistoriker Christoph Pötzsch (61) laut „bild.de“ belegen, dass Anna von Sachsen im Dezember 1576 „im Schloss in einem Geheimzimmer lebendig begraben“ wurde. Dafür wurden die Fenster ihres Gemachs zugemauert. Ein kleines Loch über der Tür wurde mit einem Gitter versehen, das sich nur von außen öffnen ließ, um der Gefangenen Essen und Getränke zu reichen.
Nachdem sie bereits ein halbes Jahr eingesperrt war, fing Anna an unter Dauerblutungen zu leiden. Aus ihrer unmenschlichen Lage wollte ihr Onkel August sie dennoch nicht befreien. Die sächsische Prinzessin starb schließlich fünf Tage vor ihrem 33. Geburtstag am 18. Dezember 1577 in dem grausamen Gefängnis. Sie wurde namenlos im Meißner Dom neben ihren Vorfahren begraben.
Quelle: http://mobil.bunte.de/royals/royals-weltweit/deutscher-adel/anna-von-sachsen-1577-nach-sex-affare-lebendig-eingemauert-229901.html (Archiv-Version vom 25.01.2016)
Kennt ihr reale (historische) Fälle, wo Menschen lebendig eingemauert wurden?
Kennt ihr literarische Fälle, Romane und Kurzgeschichten, Legenden und Sagen, wo es um Einmauerung geht?
Was war das Motiv des oder der Täter?
Wie krank muss man sein, um diese Art von Folter zu praktizieren.
Hier ein realer Fall aus Deutschland:
Die Prinzessin Anna von Sachsen galt in ihrer Zeit als gute Partie: Als einziges noch lebendes Kind von Wettiner-Kurfürst Moritz (1521-1553) hatte sie ein stattliches Vermögen geerbt. Es dauerte daher nicht lange, da wurde Wilhelm von Oranien (1533-1584, später Fürst Wilhelm I. von Oranien-Nassau) auf die Sächsin aufmerksam. Der niederländische Statthalter, der bereits Witwer war, brauchte für seinen Widerstand gegen die Habsburger im eigenen Land dringend Geld. Und obwohl er niedrigeren Standes war, ging sein Plan auf. 1561 heirateten er und Prinzessin Anna.
Doch die Ehe verlief alles andere als harmonisch. Das Paar stritt sich ständig, hauptsächlich, weil Anna sich ihrem Gatten nicht unterordnen wollte. Nachdem dann auch noch ihr erstgeborener Sohn Moritz mit nur einem Jahr starb, wurde sie depressiv und alkoholabhängig. Aus Frust über ihre unglückliche Ehe und einem andauernden Disput mit ihrer Schwiegermutter floh die junge Frau – mittlerweile mit ihrem vierten Kind hochschwanger – aus den Niederlanden nach Köln. Dort lernte sie Jan Rubens (1530-1587) kennen, Anwalt und Vater des berühmten Malers Peter Paul Rubens (1577-1640).
Es war der Beginn einer leidenschaftlichen Affäre. Doch die Untreue der Kurfürsten-Erbin blieb kein Geheimnis und drang bis zum niederländischen Hof vor. Für Annas unzufriedenen Ehemann kam dieser Fremdgeh-Skandal gerade recht. Schon seit Längerem wollte sich Wilhelm von seiner Frau scheiden lassen. Um den Ehebruch zu beweisen, erzwang man unter Folter ein Geständnis von Jan Rubens. Seiner Hinrichtung konnte Anna nur entgegenwirken, indem sie die Affäre ebenfalls zugab. Die Einwilligung zur Trennung von Wilhelm unterschrieb sie kurz darauf.
Dem Fürsten von Oranien-Nassau reichte das allerdings als Strafe noch nicht. Gemeinsam mit seiner Mutter und Annas sächsischer Verwandtschaft schmiedete er einen perfiden Plan. Nachdem Kurfürst August von Sachsen (1526-1586) seine Nichte für geisteskrank erklärt hatte, ließ er sie gegen ihren Willen nach Dresden bringen. Für die Schmach und Schande, die sie über Familie gebracht hatte, sollte sie im Residenzschloss bestraft werden – in unvorstellbar grausamen Maße, wie neueste Forschungen nun ergaben.
Anhand alter Akten und Schriftstücke kann Kirchenhistoriker Christoph Pötzsch (61) laut „bild.de“ belegen, dass Anna von Sachsen im Dezember 1576 „im Schloss in einem Geheimzimmer lebendig begraben“ wurde. Dafür wurden die Fenster ihres Gemachs zugemauert. Ein kleines Loch über der Tür wurde mit einem Gitter versehen, das sich nur von außen öffnen ließ, um der Gefangenen Essen und Getränke zu reichen.
Nachdem sie bereits ein halbes Jahr eingesperrt war, fing Anna an unter Dauerblutungen zu leiden. Aus ihrer unmenschlichen Lage wollte ihr Onkel August sie dennoch nicht befreien. Die sächsische Prinzessin starb schließlich fünf Tage vor ihrem 33. Geburtstag am 18. Dezember 1577 in dem grausamen Gefängnis. Sie wurde namenlos im Meißner Dom neben ihren Vorfahren begraben.
Quelle: http://mobil.bunte.de/royals/royals-weltweit/deutscher-adel/anna-von-sachsen-1577-nach-sex-affare-lebendig-eingemauert-229901.html (Archiv-Version vom 25.01.2016)