@deep_blue Nachdem ich mir nun alle Beiträge durchgelesen habe, hier auch meine Interpretation der Dinge.
Kann es sein, dass ihr selbst eurer Tochter unbewusst das Gefühl vermittelt, "unnormal" zu sein?
(Allein die Tatsache, einen Thread über die eigene Tochter mit dem Titel "Mittelschweres Problem, oder Hirngespinnst?" in einem Mystery-Forum zu eröffnen, ist eigentlich schon bezeichnend genug.)
Im Eröffnungsbeitrag schreibst du folgendes:
So, und nun zum big problem:
Seit einem, oder ein einhalb jahren verhält sich unsere Tochter manchmal merkwürdig.
Manchmal spinnt sie im höchsten grade, ist aber eine minute später wieder das liebste kind (wie gewohnt).
Manchmal spielt sie seelenruhig in ihrem zimmer, rennt dann plötzlich käsebleich und im schock zu uns hinunter, auf die Frage was los sei, kommt nur "nichts.... warum?"
Nachts schreit sie manchmal jämmerlich, wenn ich sie dann wecke beschimpft sie mich, bis sie auf einmal die augen weiter aufreißt, mich dann umarmt, sagt sie hätte mich lieb, sich dann hinlegt und sellenruhig weiterschläft.
Manchmal ist sie richtig bösartig, beschimpft uns ohne grund, wenn wir sie dann anschnauzen, bzw. "nen gscheiten anschiß" loslassen, dann kommt irgendwann der punkt, an dem sie auf einen schlag still ist, die farbe aus ihrem gesicht verblasst, sie die Augen aufreißt, und dann ist sie wieder auf einen Schlag normal, lieb, anschmiegsam und oft heult sie.
Mit uns reden will (oder kann) sie aber nicht. Keine ahnung warum...
All das Geschilderte ist kein "big problem", sondern ganz normales kindliches Verhalten.
Auch ein Kind hat ein Recht darauf, mal zornig, wütend oder verärgert zu sein, insbesondere auch aus Gründen, die sich einem Erwachsenen vielleicht nicht direkt erschließen.
Wie sieht denn so ein "gscheiter anschiß" dann aus?
Fatal für solch eine kleine Kinderseele wären natürlich Vorwürfe wie:
- "Warum bist du nur ständig so?"
- "Was ist bloß immer mit dir los?"
- "Kannst du nicht lieb sein, wie alle normalen Kinder?" usw.
Sind euch da eventuell mal solche Aussagen herausgerutscht, vielleicht in der stressigen Zeit der Haussanierung, des Umzugs, der Geburt des Brüderchens?
Dass sich eure Tochter euch dann nicht erklären kann... Was erwartet ihr denn von einer Sechsjährigen?
Die Geistergeschichte ist meiner Meinung nach nur der Versuch eurer Tochter, einen Ausweg aus dem ganzen Dilemma zu finden. Der Versuch, euch eine Erklärung für das eigene "unnormale" Verhalten zu liefern. Die Vorlage hierfür habt ihr selbst geliefert:
Unserem "Hausgeist" haben wir (scherzhaft) einen Namen gegeben, und wenn mal wieder was unerklärlich verschwunden ist, lachen wir und sagen: "Rücks endlich raus".