Im Prinzip würde ich sagen alles ist Unsinn. Punkt. ... Oder doch nicht?
Auf der einen Seite haben wir hier einen Menschen mit einem extrem ausgeprägten psychischen Problem.
Dann sind Kommentare, die all das ins Lächerliche ziehen natürlich Gift für den Erkrankten. Das sollten einige One- Liner- Poster hier bitte auch beachten. Mit psychischen Krankheiten, noch dazu im Endstadium wie es scheint, ist nicht zu scherzen!
Meine Intuition sagt mir, dass man dem TE Glauben schenken kann. Und wenn nicht, so gibt es bestimmt Menschen mit ähnlichen Problemen, die sich in diesem Thread vielleicht einen helfenden Rat (ähnlich einer Selbsthilfegruppe) erhoffen. Ich kann über mich z.B. folgendes sagen:
Mit 13 oder 14 lag ich eines Nachts wach. Ich wurde durch ein schreckliches Jungengeheul geweckt. Ein Junge kniete oder hockte direkt neben mir (und meinem Bett) und weinte bitterlich. Das war so erschreckend real! In meinem Gehirn, genaugenommen in der Gegend des
Occipitallappen, ergo etwas über dem Nacken und am Hinterkopf, hatte ich ein unagnehmes Kribbeln, welches zum
Parietallappen hochwanderte und sich dort festigte. Ich beschrieb es immer als eine "Gänsehaut im Gehirn". Das war unangenehm, weil ich mich nicht unter Kontrolle zu haben schien. Und noch dazu war da der weinende Junge neben meinem Bett.
Ich traute mich nicht meine Augen zu öffnen, aus Angst ihn tatsächlich dort sitzen zu sehen. So schlief ich, das erste und letzte Mal in meinem Leben überhaupt, mit Angst ein. Es war schon hell, soweit ich mich entsinnen konnte. Natürlich war am nächsten Tag die Angst verschwunden, ebenso wie das Weinen des Jungen. Ein kurioser Zusammenhang war noch, dass zur gleichen Zeit mein Opa im Krankenhaus, wahrscheinlich durch einen Fehler der Krankenschwestern (was niemals nachgewiesen werden konnte) verstarb. Aber das nur nebenbei.
Diese "Gänsehaut im Gehirn" habe ich ab und an noch, jedoch sehr sehr selten. Immer wenn das geschiet wird mir schlecht vor Angst, ich versuche mich auf etwas anderes zu fokussieren und mich abzulenken. Natürlich mit geschlossenen Augen, weil ich Angst habe etwas zu sehen, was nicht da ist.
In den letzten Jahren habe ich jedoch die Sache mit dem Gehirn und der Realität erfahren was mir meine Angst ein wenig nehmen konnte. Mit der Realität meine ich explizit, dass alle Reize, egal ob Auge (ergo Sehen), Geruch durch die Nase, Tasten durch die Haut etc., ans Gehirn als elektrische Impulse geleitet werden. Und im Gehirn, genau an meiner ganz zu Anfang beschriebenen ersten "Gänsehautstelle", entsteht dann das Bild der Wirklichkeit. Wie die Realität um uns herum tatsächlich aussieht, dass wissen wir nicht.
Demzufolge kann uns das Gehirn wirklich alles als Realität verkaufen. Auch "Dämonen". Und hier muss man vorsichtig sein. Ähnlich wie beim Tinnitus kann der Schaden für immer bestehen bleiben. Damals dachte man noch, dass diese Ohrgeräusche aufhören, wenn man die "Verbinung kappt". Doch die Töne wurden weiter erzeugt. Diesbezüglich heißt es wie folgt:
Nach heutigem Stand der Wissenschaft geht man davon aus, dass der Tinnituston nicht im Ohr, sondern durch (häufig hörverlustbedingte) Veränderungen im Gehirn erzeugt wird. Das „Klingeln der Ohren“ wird durch übermäßige und synchrone Neuronenaktivität ausgelöst. Einfach gesagt: Wenn das Ohr den Neuronen in der Hörrinde (dem sog. auditorischen Kortex) wenig oder keinen „Gesprächsstoff“ liefert – zum Beispiel aufgrund einer Höreinschränkung – beginnen diese, sich mit sich selbst zu unterhalten.
Quelle:
http://www.medizin-aspekte.de/tinnitus/tinnitus-conference_17144.html (Archiv-Version vom 24.08.2014)Wenn das Gehirn schon etwas Derartiges zu Stande bringt, was kann es dann noch? Dämonen erzeugen? Stimmen, die zu einem sprechen oder verzerrte Gesichter?
Ich denke bei den ganzen Exorzismusfällen, wo die Probanten am Ende qualvoll starben, handelt es sich nur - na was heißt nur? - um eine Störung im Gehirn.
Und diese muss defintiv behandelt werden.Durch "meine Gänsehaut im Gehirn" weiß ich, dass bei mir auch nicht alles ganz korrekt verdrahtet ist in meinem Schädel. Aber ich kann gut damit leben. Mein Kurzzeitgedächtnis ist zwar ab und an im Ar***, ich erinnere mich jedoch an Begebenheiten und Träume, wo ich gerade einmal 4 oder 5 Jahre alt war, aber dennoch ist alles bestens. Das Lustige ist, dass ich sogar rechnen kann, und dass obwohl ich panische Angst vor Zahlen habe. Einmal, ein einziges Mal, konnte ich diese Angst ausschalten und dann konnte ich plötzlich rechnen wie eine junge Göttin. Also irgendwie scheinen die Verbindungen in meinem Hirn ja doch zu funktionieren, nur weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll.
:DUnd genau das musst du auch lernen, @Kuckma.
Das Schlimme an der ganzen Geschichte ist, dass man Psychlogen und vor allem auch Therapeuten zu 80% vergessen kann. Das sind nur reiche, verwöhnte Studenten, die damals nichts anderes zu studieren wussten. Ich hatte schon viele durch... wegen ganz anderer Sorgen. Viele diagnositizieren tatsächlich, und da glaube ich
@Kuckma, dass man gesund ist, obwohl man Sorgen hat. Das erlebt man zu oft bei Gerichten, wo (Sexual-)Straftäter plötzlich vollkommen falsch eingeschätzt werden.
Das Gehirn, die Realität und der eigene Verstand sind oft nicht das was sie zu sein scheinen.
@Kuckma, du musst als erstes erkennen, dass du krank bist. Und dann musst du versuchen einen Weg zu finden, wie man dir helfen kann.
Dämonen jedoch halte ich für ausgeschlossen. Es existiert alles in deinem Kopf.
Die Quantenphysik gibt an dieser Stelle noch einen recht tröstlichen Hinweis:
So ist nichts da, wenn man nicht hinschaut.Es liegt also an dir diese "Dämonen" zu besiegen.
Viel Glück und lass dir helfen!