@klapsbude666 Oh ja, theoretisch könnten man noch sehr viel mehr aus der Pflanze machen, was eig. eine Untertreibung darstellt und inzwischen auch erkannt wurde, dass Nutzhanf ein wertvoller Rohstoff mit ungeahnter Vielseitigkeit ist. Leider hat man aufgrund der Verteufelung diese Erkenntnis viel zu spät erlangt, das hätte ein paar Bäumen das Leben retten können.
Übrigens ist nicht nur beim Feierabendbier, dem Gläschen Sekt oder dem Schoppen Wein die Genusskomponente zu erkennen, es gibt auch genug Buffer, die sich ihr Feierabendtütchen einbauen und es dabei dann belassen. Gefahrlos sind beide Varianten nicht, aber man sollte auch der Rauchkunst zugestehen, dass diese ihre Berechtigung hat und die Menschheit dementsprechend schon lange begleitet.
Suchtverhalten ist in meinen Augen eine Veranlagung, die sie nicht nach Genuss- oder Rauschmittel richtet, sondern nach dem Typus Mensch. Und genau solche Personen sind für alle Arten von Suchtverhalten gefährdet, sei es nun der klassiche Alkoholismus oder Drogensucht, Naschzeug, Glücksspiel, Internet, fettiges Essen, Onlinespiele, Sport usw.
Um auf den Punkt zu kommen, viele denken immer, eine Legalisierung wäre plötzlich der Kifferfreibrief. Viel eher sehe ich darin die Möglichkeit, endlich ein klares Reglement zu installieren, die Abgabe zu kontrollieren und insgesamt viel Steuergeld zu sparen. Wie und wodurch, die Argumente kennen wir ja schon, Entlastung der Justiz usw. Um den Erfolg darin zu sehen, muss man nicht immer auf die Holländer schielen sondern darf den Blick auch ruhig mal gen Osten richten, zu unseren tschechischen Nachbarn etwa, deren liberale Drogenpolitik noch in den Kinderschuhen steckt (seit 2010), damit aber schon erste Erfolge einfahren.
Zuletzt, die Staaten sind ein mieses Beispiel. Die unfreiwillige Einweisung in Entzugs- und Nervenkliniken, die du erwähnst, wird von Eltern auch gerne mal missbraucht, um störrischen Kids Herr zu werden, wenn die Erziehung ansonsten versagt hat. Auch die Hochsetzung der Altersfreigabe auf 21 lindert die Situation nicht, sie verschleppt diese. Die Exzesse verschieben sich dann einfach auf das spätere Alter, was man am Beispiel von College-Studenten und sonstigen amerik. Heranwachsenden erkennen kann. Generell sollte man auch in D. überlegen, ob man bei diesem Thema restriktiven Verboten überhaupt noch gewinnen kann. Beispiel Alkopops, als endlich die Novelle damals aufkam, um den Missbrauch unter Jugendlichen einzudämmen, hatte die Wirtschaft die neue Regelung umschifft, indem eine Weinmixtur angesetzt wurde. Ein Glück des Staates, dass das Zeug untrinkbar war und so nach und nach aus den Läden verschwand. Ich bin davon überzeugt, wenn man der Bevölkerung wieder etwas Eigenverantwortung überlässt, werden sich viele Probleme im Zusammenhang mit dem Drogenmissbrauch lösen, weil ein offener Umgang damit möglich wird und man den Konsum der Kriminalisierung entzieht. Auf diese Weise kann man auch einheitliche Richtlinien schaffen, wann ein Smoker wieder ins Auto steigen darf und wann er motorisiert nichts im Strassenverkehr zu suchen hat.