knollengewächs schrieb:Vor 17 Jahren in der Schule hat der Lehrer unsere Klasse genau ses gefragt, die Mehrheit hat eben was aus dem Ostren genommen, Polen, Türkei...als ich gesagt habe Belgien, haben die Mitschüler gelacht! Wie dumm.
Was denkt ihr darüber? Hat das was mit dem kalten Krieg, dem Ostblock zu tun, wieso ist es so?
Wenn der Lehrer fragt, muß man auch antworten.
Klar, daß Ausländer halt Menschen mit anderer Staatsbürgerschaft sind als die, die man selbst hat.
Aber so schlau ist der Lehrer ja auch (jedenfalls hoffe ich das). Was der wissen will sind ja die Konnotationen - und das wissen die Schüler auch. Und bleiben höflich und erwartungstreu.
Vor 17 Jahren (das war ungefähr 1996, richtig?) gab es die Diskussionen um Einwanderer aus dem Osten, die ja "eigentlich" Deutsche sind, also deutschstämmige Ostblockler, was dann auch wiederum völkische Elemente etc. im deutschen Einwanderungsrecht zur Diskussion brachte, etc. (oder war das viel früher?)
Jedenfalls glaube ich mich an derartiges erinnern zu können. Ging es bei euch an der Schule um sowas?
In diesem Sinne hätte das durchaus was mit dem Ostblock und dem kalten Krieg zu tun.
>Heim ins Reich oder gleiches Recht für alle<, das waren so Sachen, über die damals geredet wurde - wenn ich mich nicht völlig täusche, was aber durchaus sein kann.
Ich glaube, heute würde niemand mehr über den Belgier als Antwort lachen. Lustigerweise aber mit den gleichen Gedanken - die einen denken: die Belgier sind unser Unglück, die anderen: egal, hauptsache es sind nette Leute.
Was den ganzen Scheiß bzgl. Stereotypen, Vorurteilen, Haß usw. angeht: klar ändert sich das mit der Zeit. Die Leute, die noch ihre Schulbücher von 1936 oder so bemühen sind heute froh, wenn sich eine slawische Altenpflegerin findet, die ihnen morgens das Gebiß in den zusammengefallenen, verschrumpelten, vertrockneten, rissiglippigen Mund setzt, diejenigen, die 1956 in die Lehre gingen finden es toll, daß der italienische Pizzajunge so gut deutsch spricht, die von 1996 wundern sich gar nicht.
Gilt natürlich nicht für alle.
Ich habe den Eindruck, daß es den jungen Leuten heute mehr pillepalle ist, da die ja eh alle zusammen aufwachsen. Das ist aber eine sehr subjektive Meinung, mit der ich auch nichts schönreden will. Mir kommt es halt so vor, daß es entspannter zugeht als zu meiner Jugend.
Aber du wolltest was soziologisches hören, sorry ... tja, da gibt es bestimmt Fachliteratur.
Arnold Ruge oder so? Über den Patriotismus?
Weiß ich nicht, vorerst muß es auch meine verworrene, aber gar nicht so komplizierte, eigentlich mehr simple, einseitige und extrem unwissenschaftliche, sogar eigentlich .... egal.
Das war das, was mir spontan einfiel. Sorry.