@Puschelhasi Also ich hab als ich jünger war schon öfter mal fußball gespielt, ich war aber nie wirklich gut.
Ich hatte immer für computerspiele was übrig, hab mit 7 command and conquer durchgespielt bei meinem großen Bruder, und Duke Nukem, und Quake und ähnliches.
Andererseits war ich aber auch ziemlich fasziniert von anime, z.b. von sailor moon und hab mir sogar die comichefte gekauft und bilder von den figuren gemalt und halt auch mal nägel lackiert oder sonstwas oder eben gespielt, dass ich ein charakter in der serie war.
Und das war nicht tuxedo mask, den fand ich langweilig.
Ich hattte außerdem meine gesamte Kindheit hinweg ziemlich lange haare.
Ich hab halt alles mögliche in mich aufgesogen, egal ob das als männlich oder weiblich wahrgenommen worden ist, auch wenn es halt öfter mal kommentare gab.
Meine Eltern hab ich eigentlich in meiner Kindheit nur abends gesehen weil beide berufstätig sind und meine Oma hat nie was gegen irgendwas gesagt.
In der Pubertät war das dann schon etwas schwieriger, aber ich hatte einen freundeskreis, der relativ isoliert war, wir haben meist bei irgendwem zu Hause was gemacht, da war das unproblematisch.
Im Basketballverein damals wo ich drin war gab das schon ehe Probleme, aber da bin ich irgendwann raus.
Ich hab in den unteren gymnasialklassen auch eher traditionell weibliches, also angepasstes verhalten gezeigt, also immer sehr obrigkeitshörig, auf gute noten und nicht herausstechen bedacht und sowas, keine Prügelleien, guten Eindruck machen, Klavier lernen.
Halt so etwas die Rolle als Stimme der Vernunft und eher wen nich wem eins auswischen wollte manipulativ.
Ich hab damals auch eher so die Verhaltensweisen von anderen Jungs in meinem Alter abgelehnt, weil ich das ganze kindisch fand.
Also einen auf macker machen, auf den Boden spucken, rumpöbeln, sowas hab ich an sich nie gemacht, auch nich so mit Imponiergehabe., was auch nicht so ganz einfach ist in der Pubertät.
Denn wenn man sich da ausschließt, sagt, sorry, Fußballspeile find ich langweilig, eure Musik widert mich an, und all das was ihr macht ifnde ich unsinnig bis gefährlich, das kommt dann halt auch nich so super an.
Als ich also noch weniger willensstark war hab ich mich auf kompromisse eingelassen und dann ab und an so getan, als würde ich auch dazugehören und dachte, ich müsste versuchen so zu werden.
Die Flausen hab ich zum Glück irgendwann wieder aus dem Kopf bekommen, was auch nicht so ganz leicht war, wobei mir z.b. auch Kampfsport geholfen hat.
Wobei ich auch da mehr so der Typ 'ich gewinne gemein' als 'auf einen fairen kampf' bin.
Es ist halt aber auch bedeutend schwieriger, in seiner eigenen, selbstdefinierten rolle bei frauen anzukommen als in einer typisch männlichen 'du weißt was du bekommst' rolle.
Dafür muss man erstmal wissen, wie man denn nun eigentlich sein will
Naja, und ab einem bestimmten Zeitpunkt, wenn man halt veganer, eher seltsamer typ ist, der sich meist ziemlich bad taste kleidet und mathe und philosophie studiert und auch so aussieht, dann ist die Frage danach ob du zu rollenklischees konformierst weniger relevant als die Frage , wtf eigentlich generell mit dir los ist.
Darum ist das heute eher unproblematisch.
ich bin allerdings froh, dass zumindest meine Eltern mich nie irgendwo reingezwängt haben ind er hinsicht, weil ich sonst vermutlich viele dinge nicht hätte, die mir heute wichtig sind.
Denn viele Dinge die mir heute etwas bedeuten haben damit angefangen, dass ich eher unmännlich geltenden aktivitäten nachgegangen bin.