Ich sehe in der Selbstverbrennung einen symbolischen Akt der nicht nur bei einigen tibetischen Mönchen begangen wird, besonders unter streng gläubigen Menschen kommt es häufig zu ähnlich "symbolischen" Taten. Verzweiflung und gleichzeitig ein politisches Symbol wäre ein kollektiver Hungerstreik. Doch diese Selbstverbrennung ist ein eher religiös zu verstehender Akt. Tibet ist ein Teil von China, jedoch ist Tibet eher religiös geprägt und China stark atheistisch. Ich habe Verständnis für die Tibetische Unabhängigkeitsbewegung, doch ich glaube dieser Konflikt ist eben nicht allein politischer Natur, sondern eben auch religiöser.
Auch wenn ich den Buddhismus angenehmer als Religion empfinde als manch andere der großen, so hat auch diese Religion einigen Irrglauben, Dogmen und konträre Weltsichten die mit fortschrittlichem Denken unvereinbar sind. China ist in einem inneren Konflikt zwischen Fortschritt und Moderne mit eben traditionsbewussten, religiösen Menschen die lieber in einer alten Welt leben wollen. Ich kann die Politik Chinas da zwar nicht verteidigen, doch sie ist verständlich.
Die Selbstverbrennung ist in meinen Augen eben wirklich keine reine Verzweiflungstat (verzweifelte Menschen suchen und finden immer andere Wege um diesen Zustand zu beenden, selbst wenn sie auswandern oder sich als Widerstand organisieren). Die Selbstverbrennung setzt häufig auch den Glauben an eine Nachwelt voraus, eine Art Märtyrertod.
@Katori@gibraltar