Verzeihen
15.11.2012 um 17:15@jayjaypg
Verzeihen - ich nehme an, dass du nicht Nachgeben aus Schwäche oder Feigheit meinst, denn manchen Leuten gegenüber muss man sich auch mal behaupten, damit sie endlich ihre Grenzen kennenlernen.
Wenn du es aber als moralische und geistliche Verpflichtung meinst, würde ich meine Religion zu Rate ziehen...
Östliche Religionen sprechen vom eigenen Karma, das man nicht durch Rache beflecken soll. Man verbinde sich sonst durch seine Gedanken und Gefühle gerade mit dem Bösen, das einen an dem Schädiger abstößt.
Das Gegenteil ist demnach: statt ihm Vergeltungsleistung entreißen zu wollen, noch etwas obendrein zu schenken.
Ist natürlich theoretisch leicht hingeschrieben und praktisch schwer zu leisten.
Aber da Rache mir letztlich sowieso nichts bringt, versuche ich zu denken: "Möge dir das, was du mir angetan hast, nie und nimmer im Leben zustoßen!"
(Bei diesem Satz stelle ich mir eine Judokämpferin vor, die die volle Wucht des gegnerischen Angriffs aufnimmt und gerade dadurch den Gegner über die eigene Schulter zu Boden gleiten lässt.)
Oder den Spruch: "Der Amboss ist stärker als der Hammer."
Ich meine zu beobachten, dass die besten Menschen oft die schlechtesten Partner haben und umgekehrt. Warum? Gott schickt den Guten die Bösen als Aufgabe, weil die Bösen mit den Bösen nicht zurechtkämen. Die Guten brauchen selber keine Guten, um gut zu bleiben. So wird alles in der Welt ausgeglichen, und auch die Bösen haben noch eine Chance.
Es gibt Verbrechen, die Gott nicht verzeihen kann. Der Mensch, der sie begeht, hat sich selbst das endgültige Verdammnisurteil gesprochen. Wenn dann ein Geschädigter es über sich bringt, trotzdem um Gnade für ihn zu bitten, "zwingt er praktisch das Verzeihen Gottes herbei".
"Sich selbst verzeihen...?"
Das kann ich persönlich auch nur mit Hilfe der Religion schaffen.
Was den Erlöser Jesus Christus als einziges unverzeihlich kränken würde, wäre, wenn man an seiner Barmherzigkeit zweifelte. (Das war das Verhängnis des Judas.)
Vor Gott ist Selbstverzweiflung so lächerlich und ärgerlich, wie wenn man Millionär wäre, und ein Freund grämte sich endlos, weil er einem 50 Euro schuldig blieb.
Verzeihen - ich nehme an, dass du nicht Nachgeben aus Schwäche oder Feigheit meinst, denn manchen Leuten gegenüber muss man sich auch mal behaupten, damit sie endlich ihre Grenzen kennenlernen.
Wenn du es aber als moralische und geistliche Verpflichtung meinst, würde ich meine Religion zu Rate ziehen...
Östliche Religionen sprechen vom eigenen Karma, das man nicht durch Rache beflecken soll. Man verbinde sich sonst durch seine Gedanken und Gefühle gerade mit dem Bösen, das einen an dem Schädiger abstößt.
Das Gegenteil ist demnach: statt ihm Vergeltungsleistung entreißen zu wollen, noch etwas obendrein zu schenken.
Ist natürlich theoretisch leicht hingeschrieben und praktisch schwer zu leisten.
Aber da Rache mir letztlich sowieso nichts bringt, versuche ich zu denken: "Möge dir das, was du mir angetan hast, nie und nimmer im Leben zustoßen!"
(Bei diesem Satz stelle ich mir eine Judokämpferin vor, die die volle Wucht des gegnerischen Angriffs aufnimmt und gerade dadurch den Gegner über die eigene Schulter zu Boden gleiten lässt.)
Oder den Spruch: "Der Amboss ist stärker als der Hammer."
Ich meine zu beobachten, dass die besten Menschen oft die schlechtesten Partner haben und umgekehrt. Warum? Gott schickt den Guten die Bösen als Aufgabe, weil die Bösen mit den Bösen nicht zurechtkämen. Die Guten brauchen selber keine Guten, um gut zu bleiben. So wird alles in der Welt ausgeglichen, und auch die Bösen haben noch eine Chance.
Es gibt Verbrechen, die Gott nicht verzeihen kann. Der Mensch, der sie begeht, hat sich selbst das endgültige Verdammnisurteil gesprochen. Wenn dann ein Geschädigter es über sich bringt, trotzdem um Gnade für ihn zu bitten, "zwingt er praktisch das Verzeihen Gottes herbei".
"Sich selbst verzeihen...?"
Das kann ich persönlich auch nur mit Hilfe der Religion schaffen.
Was den Erlöser Jesus Christus als einziges unverzeihlich kränken würde, wäre, wenn man an seiner Barmherzigkeit zweifelte. (Das war das Verhängnis des Judas.)
Vor Gott ist Selbstverzweiflung so lächerlich und ärgerlich, wie wenn man Millionär wäre, und ein Freund grämte sich endlos, weil er einem 50 Euro schuldig blieb.