@Thalassa Thalassa schrieb:Ich frage mich auch, woher dieser Lebensüber- und -verdruß gerade bei jungen Leuten kommt!
Vergleiche mal die Gesellschaften der letzten Jahrhunderte mit der heutigen.
- Vieles gibt es im Überfluss, aber das ist noch nicht genug, weil die anderen was besseres haben oder wegen der Medien, die darauf "geil" machen, damit die Wirtschaft läuft
- Familienleben: "früher" war man noch ganz direkt mit eingespannt und musste mit anpacken, oft führten die Kinder die Geschäfte der Eltern weiter, alle lebten in mehreren Generationen zusammen auf einem Fleck in engen Verhältnissen, alle Kinder in einem Zimmer, die Toilette aufm Flur.
Man MUSSTE sich arrangieren oder dasselbe erlernen! Heute muss man das kaum noch, darin liegt ein unglaublich unterschätztes Problem dieser Gesellschaft.
Heute will sich doch jeder maximal "selber verwirklichen" und es stehen dazu auch tausend Möglichkeiten offen.
- "Geld" ist wichtiger denn je. Je mehr man verdient, desto höher das ansehen. Mein Haus, mein Auto, mein Boot und mein Wulff. Früher hat es sich nach meinem Eindruck in der Gesellschaft auf einer "niedrigeren (einfacheren) Ebene" abgespielt. Die Schere klaffte noch nicht so extrem auseinander.
- Werteverfall: Die Eltern können wohl kaum noch echte "alte" Werte wie Ehrlichkeit usw vermitteln, wenn das gesellschaftliche System genau das Gegenteil verlangt. De Facto ist der Ehrliche der Dumme. Das war zumindest früher noch nicht so stark ausgeprägt wie heute. Zusammen mit dem Hardcore-Kapitalismus ergibt das eine explosive Kombination.
Ausserdem sehen die "einfachen Menschen" jeden Tag in der Glotze, wie sich große Konzerne aufgrund des Systems, was genau das verlangt (Börse), die Taschen vollstopfen mit ihren Milliarden-(Rein)Gewinnen. Was denkt sich wohl so ein 400-Euro-Jobber dabei? Oder ne Friseuse mit 3,50 Stundenlohn?
disclaimer: Mein "früher" darf man hier durchaus "relativ" sehen.