Ob wir es wollen oder nicht aber wir sind alle Teil eines Kollektivs, voneinander abhängig in einem System das nur durch gegenseitige Transfers von Produktion und Konsum funktioniert. Keiner kann wirklich völlig autark als Individuum leben.
Ich selbst als liberaler Bauchkommunist habe die Hoffnung das es mal ein stärkeres globales, kollektives Bewusstsein geben wird. Doch kein weltstaatlicher Kollektivismus, sondern ein vielfältiger, individualistischer und menschlicher Kollektivismus. Regional kommunale Kollektive, global vernetzt in einem Geflecht aus Transfers zwischen Mängeln und Überschüssen, eine Aufgabenorientierte Verteilung von Rohstoffen und Produktionsmitteln.
Der Mensch hat schon ein großes Kollektiv bestehend aus vielen kleinen Kollektiven, doch dem großen, globalen Kollektiv fehlt noch das nötige Bewusstsein um kollektive Bedürfnisse zu erkennen.
Ich selbst sehe mich jedoch in keinem aktiven, direkten Kollektiv, ich sehe mich in einem indirekten, funktionalen und unpersönlichen Kollektiv wenn es um das Arbeitsleben und den Konsum geht, doch wenn es um Familie und den Freundeskreis geht, dann ist dieses ein persönliches, aktives und direktes Kollektiv, in diesem spürt man sofort die Konsequenzen des Handelns, besonders wenn man sich aufeinander verlässt und sich gegenseitig vertraut. Also ja ich sehe mich als Teil eines Kollektivs (auch wenn man ab und zu mal einsam ist). Nur meist mangelt es eben Kollektiven an dem nötigen Bewusstsein, das beginnt meist mit gegenseitigem Respekt und Vertrauen und führt durchaus auch zu gegenseitiger Liebe (so kitschig das auch klingen mag
;))
@DerFremde Ich bin der Meinung das man den wahren Kern des Kommunismus erst erkennen und verstehen muss um zu merken das alle bisherigen "kommunistischen" Systeme nie kommunistisch waren. Die wenigsten wissen das, am wenigsten wissen das die Kritiker des Kommunismus. Man sollte einige Gedanken reformieren, Komponenten wie Individualität und Vielfalt integrieren und die egoistische Gier extrahieren. Der Kapitalismus basiert auf indirekten Kollektiven wo einige wenige die Profite aktiv einfahren, doch der Kommunismus basiert auf direkten Kollektiven und jeder profitiert von jedem. Da kommt wieder das gegenseitige Vertrauen ins Spiel. Ich glaube wir werden diese Gesellschaft nicht mehr erleben, doch wer weiß, sollte der Kapitalismus als überwindbare Entwicklungsstufe betrachtet werden, wird man auch erkennen das diese Sache nix weiter war als eine Etappe in der menschlichen Geschichte, eine äußerst selbstzerstörerische Etappe...