Warum verletzen Menschen den Menschen, der sie liebt?

Ich stelle hier und jetzt eine rhetorische Frage, weil ich es in kurzer Zeit sehr oft erlebt habe:
WARUM VERLETZEN MENSCHEN DEN MENSCHEN, DER SIE LIEBT?

Im Wissen um die Verletzlichkeit von Respekt, Vertrauen und Liebe werden Aktionen gefahren, und zwar bei mir exakt jedesmal nach genau 2 Wochen, die genau diese Grundpfeiler einer Partnerschaft zerstören. Meiner Meinung nach ist damit eine GEMEINSAME Zukunft ausgeschlossen
und alles weitere Zeitvergeudung. Meine Erfahrung. Am Ende war es nur noch schmerzhaft.
Ich denke, wenn das passiert, sollte man eben nach 2 Wochen sofort ein Ende setzen, um sich weiteres Leid zu ersparen.
Was denkt ihr?

Es ist nun mal so das Menschen die uns näher stehen auch verletzen können. Diese Erfahrungen macht jeder. Menschen sind keine Maschinen, daher sind sie auch nicht perfekt. Ob nun unbeabsichigt oder auch beabsichtigt.. ist es wohl wichtig immer darüber zu sprechen. Letztendlich liegt es an einem selbst welche Sicht bzw. Einstellung man hat.

Von vornerein zu behaupten eine gemeinsame Zukunft ist ausgeschlossen ist Schmarren. Man muss anderen auch ene Chance geben, sie richtig kennenlernen ... Vertrauen zulassen.
Hat man selbst kein Vertrauen.. liegt es zum großen Teil an einem selbst wenn eine Beziehung nicht funktioniert.

Nun, es kommt auf verschiedene Faktoren an:
Auf welche Art verletzt wird... körperlich, durch Worte, durch Fehlverhalten.
Wie lange sich die betroffenen Personen schon kennen.
Wie nah sich die betroffenen Personen stehen.
Der jeweilige Charakter der betroffenen Personen, wie stecken sie etwas weg (sind sie beispielsweise schon durch ein gespielt ernst gemeintes "Du Blödmann" zutiefst verletzt o.ä).
Die genossene Erziehung, die Wertevorstellungen der betroffenen Personen.

Angenommen man beginnt grade erst eine Beziehung (feste Partnerschaft) und wird dann mit einem (mehr oder weniger subjektiv erlebten) Fehlverhalten des Partners konfrontiert, dann reagiert man - je nachdem wie stark man verletzt wurde - unterschiedlich stark.
Angenommen ich hätte seit 2 Wochen einen neuen Freund, ich hätte erfahren das er mich heftig belogen hat, dann würde ich über die Lüge und die daraus folgenden Konsequenzen nachdenken... und je nachdem das Weite suchen.
Angenommen ich wäre innerhalb dieser ersten 2 Wochen Beziehung betrogen worden (körperlich) - ich würde die Beziehung sofort beenden.
Angenommen ich würde körperlich verletzt worden (im Wutanfall des Partners) dann würde ich auch das Weite suchen.

Doch, meiner Meinung nach spielen der eigene Charakter, die eigenen Wertevorstellungen und Grenzen tatsächlich eine große Rolle in der Entscheidung

egal was pssiert es gehören zumindest zwei personen dazu die einen streit oder was auch immer auslösen daher denke ich, dass man nicht nur die schuld bei anderen sichen sollte sondern auch hinterfragt inwieweit man vielleicht stelbst dazu beigetragen hat.

@steppenwolf
Es ist schwierig etwas dazu zu sagen, wenn man die genaueren Umstände nicht kennt. Grundsätzlich ist eine Beziehung nach erst 2 Wochen in den seltensten Fällen schon "haltbar". Von Liebe zu sprechen finde ich auch etwas verfrüht. Dann sollte man auch bedenken, dass nur weil man selbst den anderen liebt, heisst das ja nicht automatisch, dass der andere einen genauso liebt.
Wenn die Verletzung tatsächlich so gravierend ist, dass sie das Ende der Beziehung bedeutet dann sollte man froh sein, dass es schon nach 2 Wochen passiert ist. Allerdings gibt man dann dem Kennenlernen, Zusammenwachsen, Lernen natürlich auch keine Chance.

Each Man Kills The Thing He Loves

Yet each man kills the thing he loves
by each let this be heard,
some do it with a bitter look,
some with a flattering word,
thecowarddoes it with a kiss,
the brave man with a sword!

Some kill their love when they are young,
and some when they are old;
somestranglewith the hands of lust,
some with the hands of gold:
the kindest use a knife, because
the dead so soon grow cold.

Some love too little, some too long,
some sell, and others buy;
some do the deed with many tears,
and some without a sigh:
for each man kills the thing he loves,

Yet each man does not die.

Oscar Wilde

@steppenwolf
@Tussinelda
jeder verdient eine zweite Chance, aber er muss sie halt auch nutzen und wenn man dann nochmal verletzt wird, sollte man wirklich Schluß machen. Aber bis die Liebe dann weg ist dauert es noch und erst wenn die Verletzung nicht mehr weh tut ist es gegessen.
@jayjaypg
Schönes Gedicht mit vielen Sichten des Endes. Manche sollten wirklich erst auf sich sehen bevor sie so etwas darin erwähntes tun!!

@steppenwolf
Dass man mal verletzt wird / sich verletzt fühlt ist soweit erstmal was ganz normales.
Partner müssen lernfähig und anpassungsfähig sein und die auch tun, sonst klappt das nicht.
Nach 2 Wochen? Entweder völlig übereilt oder võllig unpassend.
Nach 2 Wochen kennt man sich idR noch nicht einmal so gut, als dass man den anderen richtig tief verletzen könnte und gerade die ersten Wochen sind doch von hohem Respekt gekennzeichnet (normalweise jedenfalls)

Ein Thema,welches ich ins Unendliche und darüber hinaus ausweiten könnte,ohne jemals zu einem befriedigenden Ergebnis zu gelangen.
Mir fällt lediglich ein Wort dazu ein : Selbstschutz.
Meine persönliche Definition um dieses Verhalten zu erklären.

@xtom1973
@Mrs.Mikaelson
@WüC
@Sirod
@jayjaypg
@Tussinelda
@-Therion-
@slobber
@Hornisse
Einen wunderschönen guten Morgen :)
Herzlichen Dank für die mitunter sehr ausführlichen Posts :)

Natürlich MUSS man immer erstmal bei sich anfangen mit der Suche nach der Lösung.
Schließlich erschafft jeder selbst seine Welt.

xtom1973 schrieb:Um sich zu BEWEISEN, daß du sie wirklich liebst.

Der Satz erinnert mich sofort an die Aussage "Ich habe erst danach (Sex mit nem anderen) gemerkt, wie sehr ich Dich liebe"... kann ja stimmen, ist aber ein absolutes NO-GO.

Es geht mir jetzt mal um das bewusste oder unbewusste "Verletzen" durch Egoismus. Würde ja nicht nach 2 Wochen Partnerschaft (Kennen kann man sich ja schon länger) genau so handeln wie ohne Partner. Die Empathie baut doch sozusagen sofort einen Filter auf, der manche Aktion nicht mehr durchlässt... z.B. alleine nach Thailand in Urlaub oder ähnliches. O.K., Vertrauenssache... außerdem hatte ich den Urlaub ja schin vorher geplant... blablabla... was sagen soll:
Man kann auch für jeden Scheiß eine Ausrede suchen und finden!
(War beim vorletzten mal so... boah... Perfektionistin in Wahrheitverbiegen)

Herzlichen Dank für die tollen Antworten und vor allem endlich mal ein stressfreier Thread :)

Bin auf weitere Antworten gespannt.

@Mrs.Mikaelson
Ja, Selbstschutz. Und je höher ich diese Mauer um mich herum baue, desto mehr verletze ich mich doch selbst damit?

@steppenwolf
wieso kann man nicht mehr alleine nach Thailand fahren? Verstehe ich nicht. Es ist für mich sowieso undenkbar, eine Beziehung nur noch als "wir" zu leben und als Individuum quasi "verschwunden" zu sein.

@Tussinelda
Ich denke, das ist Ansichtsache und in jeder Partnerschaft unterschiedlich, wie groß der Rahmen ist.
Für mich ist es auch eine Sache des Respektes und der Empathie, wo das Ich im Sinne des Wir zurückstecken sollte. Herzsache... also, ich persönlich gebe nichts auf, wenn ich merke, dass dem Partner etwas nicht gefällt und ich es nicht mache. Im Gegenteil.

nur mal am Rande: Ich habe heute nacht entschieden, aus der Partnerschaft wieder eine Freundschaft zu machen. Ist schmerzfrei ;)

Das schöne an einer Beziehung ist eigentlich , dass aus einem du und ich ein Wir wird .
Man muss nicht alles gemeinsam machen , man kann auch getrennte Urlaube machen oder Unternehmungen .

Eine Beziehung die gut funktioniert übersteht auch mal getrennt zu sein.

Zum verletzen ; eigentlich kann man nur verletzt werden , wenn man liebt .

Man erzählt sich schließlich alles in einer Beziehung man lernt den Charakter eines anderen kennen und macht sich somit auch verwundbar .
Leider gibt es auch Menschen, die genau diesen Schwachpunkt ausnutzen.

@steppenwolf

Und möglicherweise hat man die unbewusste Einstellung genau jenen Schmerz auch verdient zu haben...
Und weiten wir dies doch etwas aus: was, wenn ich mit diesem Verhalten nicht nur bezwecke mich selbst zu schützen. sondern den potentiellen Partner - profilaktisch wenn man so möchte?
Ohnehin muss mir dies auch nicht als eigens zugefügter Schmerz vorkommen, wenn dem meinerseits plausible Erklärungen entgegen stehen - wenn ich es vor mir rechtfertigen kann.

@Mrs.Mikaelson

Mrs.Mikaelson schrieb:Und möglicherweise hat man die unbewusste Einstellung genau jenen Schmerz auch verdient zu haben...

Darüber habe ich heute nacht auch nachgedacht. ABER: Ich war mal 8 Jahre lang Single, hätte ich dann ja auch versucht, mir diesen Schmerz ständig zu suchen. Habe ich nicht.

Genau das ist ja der Punkt: Man sollte immer erstmal bei sich suchen. Nur fand ich da nichts.

@steppenwolf
Dies kann eine sehr starke Eigendynamik entwickeln, nicht wahr?
Ist mir sehr gut bekannt...allerdings halte ich es in dem Falle für ratsamer den Bemühungen um eine Partnerschaft Einhalt zu gebieten, zumindest bis man für sich selbst in der Lage ist dieses selbstschädigende Verhalten abgelegt zu haben....kontrovers nicht? Ich und meine verqueren Ansichten ^^

@Mrs.Mikaelson
Nein, die sind mMn nicht kontrovers sondern interessant.
Mir stellt sich ja auch die Frage: Wie sehr suche ich nach meiner Mutter (Frauen nach ihrem Vater) bei der Partnerwahl. Somit muss ich ja erstmal meine Beziehung zur Mutter untersuchen. Wie war die?

Ich glaube, wenn man da nicht das findet, was man unbewusst sucht, dann ist das Konfliktpotential. Und vor allem: WAS SUCHT DENN MEIN PARTNER?