147€ BAföG weil Eltern zu viel verdienen

@wannabee_
Das Problem werden wohl die zwei durch die Eltern finanzierten Autos für die beiden anderen Sprößlinge sein.

@jayjaypg

Das Problem ist, das er zwei Jahr anscheinend Nichts getan hat, um seine Situation zu verbessern.

@intruder
@jayjaypg

man kann es ja jetzt auch nicht mehr rückgängig machen. :l jetzt ist es nun mal so
ich habe auch schon voll oft deswegen tränen verflossen weil wir uns immer ganz hinten anstellen mussten bei mein freunds eltern.

aber irgendwann findet man sich damit ab..

@intruder
Find ich jetzt auch nicht so schlimm. Manchmal braucht es halt seine Zeit. Als ich anfing zu studieren, gehörte es zum guten Ton, sich mindestens ein Semester zur Selbstfindung zu genehmigen. Heutzutage ist das verpönt. Damals gab es aber quasi so etwas wie Burnout noch nicht. Fragt sich, was -selbst volkswirtschaftlich - besser ist.

wannabee_ schrieb:man kann es ja jetzt auch nicht mehr rückgängig machen.

Natürlich nicht, aber man kann aus seinen Fehlern lernen. Wenn mir eine Bewerbung reinfalttert, die nur voll Lücken oder negativen ist, dann muss ich doch irgendwo erkennen, dass der Bewerber mal angefangen hat sein Leben in die Hand zu nehmen. Oder wie stellt man sich das heute vor?

jayjaypg schrieb:Als ich anfing zu studieren, gehörte es zum guten Ton, sich mindestens ein Semester zur Selbstfindung zu genehmigen.

Ich habe mein Studium auch ein wenig länger genossen, habe aber auch während des gesamten Studiums gearbeitet. Das ist alles ok, Spaß gehört zum Leben, aber wenn ich Frau und Kinder habe, dann hört der Spaß so langsam mal auf. Und dann ist es mir einfach zu wenig Eigeninitiative nur zu überlegen, wie ich von anderen mehr Geld bekomme, sondern da muss man auch mal selber anpacken.

Ich habe nichts dagegen, dass sie in Ihrere Situation mehr Geld bekommen, es geht darum, dass dieses mehr an Geld Ihnen auf lange Sicht nicht helfen wird.

@intruder
Gute Argumentation, hast mich überzeugt.

@wannabee_
Als erwachsener Mensch ist es halt nunmal so, dass man manchmal Pech gehabt hat, wenn man getrödelt hat. Ich bin die letzte, die das Trödeln verteufeln will. Ich bin fast 26 und hab jetzt erst meine Erstausbildung fertig. Dennoch...dein Freund ist jetzt halt in der ungünstigen Situation sich selber kümmern zu müssen. Ich sehe eure doofe Lage und auch die Schwierigkeiten. Aber ganz hart gesagt, was kann der Staat dafür? Dann muss er halt sehr früh morgens Lager auffüllen o. Ä. um bißchen Geld reinzubringen. Der Staat kann nicht komplett individuell auf jeden eingehen und alle doofen Situationen komplett abfangen.

Dein Freund hätte früher was machen können, seine Eltern hätten sich nicht so verschulden müssen, ihr hättet kein Kind kriegen müssen. Alles Dinge, für die ich persönlich Mitgefühl habe, aber auf die einfach nicht komplett eingangen werden kann. Dann muss er halt um vier Uhr morgens aufstehen um zum Kaufland zu dackeln und das Lager einzuräumen. Klar, kack Uhrzeit, weiß ich. Müssen andere aber auch.

Ihr seid jetzt Eltern, da muss schon bißchen mehr Verantwortung kommen. Stimme @intruder da voll zu.

Ich drück euch die Daumen, dass ihr ne Lösung findet :)!

@so.what
Hart, aber wahr.

dasewige schrieb:bei unserem bildungssystem ist es gewollt, menschen mit einem geringen finanzillen backround, von weiterführenden lernen fernzuhalten!

Kann ich nur zustimmen! BaFög Amt ist so oder so eins der korruptesten Ämter der Republik. Die Sachbearbeiter tun oft so, als würden sie das Geld aus ihrer eigenen Tasche bezahlen und sind vor allem langsam und hinterlistig.

Lustig ist es immer, wenn jemand ganz neu BaFöG beantragt. So ohne Erfahrung mit denen. Bei mir war es so, dass ich mein Antrag abgegeben hab und auf Nachricht gewartet hab, wie die Lage aussieht. Nach Wochen ist es mir zu bunt geworden, und ich hab angerufen bei der Sachbearbeiterin und da hat sie mir erst gesagt, was ich noch nachreichen muss :o.
Bei den nächsten Fällen war es genauso. Ich hab gelernt, dass man nie aufhören darf die zu nerven bzw. Druck zu machen, weil die von sich aus nicht sehr viel machen. Gelegentlich werden se dann frech und pampig, stellen einen hin wie den letzten Idioten, aber mit Druck arbeiten die echt effektiver.
Für jemand, der dringend BaFöG bzw. Klarheit über seine finanzielle Lage braucht und die Marotten der BaFöG- Ämter nicht unbedingt als Stressfaktor gebrauchen kann, ist das halt übelst stressig, weiß ich aus eigener Erfahrung und schreckt auch ab.

@kofi

dasewige schrieb:
bei unserem bildungssystem ist es gewollt, menschen mit einem geringen finanzillen backround, von weiterführenden lernen fernzuhalten!

Ich versteh ja die Verbitterung, und dass andere Schuld haben müssen.
Aber ich frage mich: cui bono? Wem würde das nutzen?
Und ich finde es auch nicht richtig, dass die ganze Zeit auf "den Staat" eingeprügelt wird.
a) Ist das Nachtreten, und
b) hat er nun nicht auch das vorstellbare Interesse, finanziell minderbemittelte von Bildung auszuschließen. Das wäre doch sich selbst ins Knie schießen.

dasewige schrieb:bei unserem bildungssystem ist es gewollt, menschen mit einem geringen finanzillen backround, von weiterführenden lernen fernzuhalten!

Und nebenbei:
In unserem Bildungssystem ist es gewollt, Menschen mit einem geringen finanziellem Background, vom weiterführenden Lernen fernzuhalten.

Die 10. Klasse eine Realschule(?) ist wohl kaum mit einem Studium vergleichbar. Das ist finanziell sicher eine ganz andere Hausnummer. Das Argument zieht hier einfach nicht.

Abgesehen davon scheinen die meisten Studien zu zeigen, dass es tatsächlich so ist.

Ein Freund von mir im Studium hat 5 Monate lang kein Bafög bekommen ^^...Schweinerei und auch bei ihm das gleiche problem..wenn die Eltern zu viel verdienen hat er weniger am ende des Monats.
Er ist aber sehr selbstständig und fragt seine Eltern um Geld nur wenn es mal wirklich nötig hat.
Arbeitet trotz Minijob am Wochenende, muss er immer noch zu sehen wie er klarkommt und sparren.
Als er mir gesagt hat, das er das ganze Bafög was er bekommt auch später wieder abzahlen muss, hab ich mich richtig gewundert. Ich mein solchen Leuten sollte man eher helfen und selbst die Hartz4 bekommen mehr als er am Monatsende..;/

Schweinerei...

@intruder

intruder schrieb:Das Argument zieht hier einfach nicht.

Welches Argument?

intruder schrieb:Abgesehen davon scheinen die meisten Studien zu zeigen, dass es tatsächlich so ist.

Was ist tatsächlich wie?

@Morlockk
Vielleicht auch eine Art Prüfung?

Das der Staat nicht will, das jemand die 10. Klasse nachholt. Das ein Studium für viele aus finanziellen Gründen nicht erreichbar scheint, bezweifle ich nicht. Hier ist der Fall aber anders.

@jayjaypg

Wikipedia: Bildungsbenachteiligung in der Bundesrepublik Deutschland

aus der unteren sozialen schichten gehen die zugänge zum gym und somit auch zu einem studium zurück und das auf grund unseres bildungssystem.

wenn das nicht gewollt ist, warum wird es nicht geändert.

es finden aber nun mal keine änderungen statt!

jayjaypg schrieb:Ich versteh ja die Verbitterung, und dass andere Schuld haben müssen.

Ich denke, die Wahrheit liegt in der Mitte. Es ist sicherlich einfacher zu studieren, wenn man nicht nebenher arbeiten muss und wenn man anschließend kein BAFöG zurückzahlen muss. Aber - und das ist ein großes aber - kann man auch wenn man einer einkommensschwachen Familie entstammt, ohne echte Nachteile eine höhere Bildung erlangen. Die sozialen Leistungen (wenn sie korrekt berechnet sind), sind ausreichend.
@dasewige
Der Umstand, dass weniger Kinder bildungsferner Familien selbst nach Bildung streben, liegt eher in der sozialen Struktur der Familie begründet. Es gibt schlicht weniger familiäre Förderung. Daran ist aber nur nachrangig das Bildungssystem "schuld".

@intruder
Spitzfindig, aber was soll's: Dass der Staat nicht will, dass
Und, dass das Studium für Viele aus finanziellen Gründen - zumindest nicht erreichbar ist - , bezweifele ich.

jayjaypg schrieb:Ich versteh ja die Verbitterung, und dass andere Schuld haben müssen.
Aber ich frage mich: cui bono? Wem würde das nutzen?
Und ich finde es auch nicht richtig, dass die ganze Zeit auf "den Staat" eingeprügelt wird.
a) Ist das Nachtreten, und
b) hat er nun nicht auch das vorstellbare Interesse, finanziell minderbemittelte von Bildung auszuschließen. Das wäre doch sich selbst ins Knie schießen.

Wie alt bist du? Von außen kann man natürlich so schreiben wie du. Und dein Beitrag klingt danach, als wärst du schon lange aus der Schule und eventuell von der Uni weg...^^

Ich schätze, genauso oder zumindest ähnlich wie du denken die Schreibtischtäter in den Ministerien und sonstigen Behörden, die von außen und teilweise ohne Kenntnis des Alltags bzw. der Praxis bestimmen und planen.

Also ich kann dir als Mensch aus der Praxis schreiben, dass an der Schule und an Universitäten die Zustände sogar noch weit aus schlimmer sind, als ich ein bisschen mit meinem Beitrag ankratze. Und daran haben die Landesregierungen der Bundesländer, nicht unerheblich Anteil.


Greif dir von der Straße einen Schüler oder einen Studenten und lass dir alles genau erzählen, was so abgeht. Oder lies dir die letzte OECD Studie zur Bildungssituation in Deutschland durch.

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/oecd-studie-bildung-auf-einen-blick-schoenes-sattes-deutschland-a-855073.html

Und dann schreiben wir wieder :-)