Die Kindheit damals und heute

@Thalassa
Das ist eine nette "Ups" Situation :D

Damals gab es im Ort ein kleines Kleidungsgeschäft. War ein kleines Zimmer mit den Kleidern, hatte aber trotzdem zwei Umkleidekabinen.

Als Kind hab ich total oft geträumt, dass ich mich in einer Umkleidekabine verstecke und draußen ein Monster bei der Türe hereinkommt, mich aber nicht findet.

Ich weiß bis heute nicht, wieso ich das so oft geträumt habe. Die Besitzerin war auch immer freundlich und die Boutique war etwas ganz putziges.

Also ich bin Jahrgang 79 meine Kinder 98 und 08.
Meine Tochter hat Tonnen von rosa Dingen und Barbiekram.
Mein Sohn hat ein Smartphone und wir haben ein Laptop und einen Computer.
ABER. das meiste davon wird nur bei schlechtem Wetter genutzt.
Und wir besitzen zur Zeit an die 400 Bücher.
Wir gehen nach Feierabend und Hausaufgaben in den Wald oder aufs Feld im Herbst zum Drachensteigen.
Wir setzen uns auf Decken und Essen selbstgemachte Sandwiches und gemopste Äpfel die am Feldrand wachsen.
Wir gehen im Sommer Bootfahren und machen Eis selber.
Meine Kinder backen mit mir Apfel und Pflaumenkuchen und kochen Marmelade ein.
Wir backen im Winter Plätzchen auch für den Kindergarten und Torte für Opas Geburtstag selbst.
Meine Kinder wissen wie man Holunder in Teig zubereitet.
Im Frühjahr gehen wir wandern genauso wie im Winter da eben dann mit Schlitten.
Es gibt im Winter abends oft Butterbrötchen und Kakao.
Und wir meiden Mc Donalds und Burger King dafür lieben wir Subway und Kino.
Fahrrad und Roller sind in DauerBenutzung genauso wie Buntstifte und oder Mp3player.
Abends singe ich mit meiner Tochter und an den Wochenendabenden Spiele ich mit meinem Sohn Spiele.
Manchmal zocken wir auch.
In der Woche über ist um 8 UhrZapfenstreich.
UND es gibt vor Schule und Kindergarten Frühstück.
Das heißt früher aufstehen dafür hat man ein gutes Bauchgefühl zum Tagesstart :-D
In der Schule und im Kindergarten auch nochmal aber das erste essen wir gemeinsam.
Dafür fällt es nicht so gross aus.
Cornflakes gibt es bei uns nicht
Dafür Obst und Gemüse .
Eis selbstgemachtes oder Plätzchen oder selbstgebackene Pizza wo man den Teig noch selber kneten muss.
Aber! und das ist das wichtigste machen wir viele Dinge gemeinsam und keiner ist einsam.
Obwohl sich meine Kinder auch gerne mal zurückziehen und allein was machen.

@Bodo

Als ich klein war, gab es ja bei uns noch viel auf Karten usw, Butter mußten wir in einem ganz bestimmten Laden holen - eine HO, glaub ich, in der wir sonst nie eingekauft haben - wenn man da Butter kaufen wollte, hatte die Verkäuferin so ein großes Buch, indem sie dann abgestrichen hat, daß die wöchentliche Ration gekauft wurde. Aber wann das war und wielange das so war, weiß ich nicht mehr, auch nicht, ob ich da schon alleine war, oder mit meiner Mutter - ich kann mich nur noch an dieses große Buch erinnern.

@Thalassa
Das erinnert mich gerade an solche Stempelmarken für Autos. Meine Oma hat mir mal davon erzählt. Weiß leider nicht mehr den genauen Vorgang, aber ich glaube man musste auf so eine Karte Marken einkleben. Wenn diese voll war konnte man sich ein Auto kaufen? Hat das jemand miterlebt und weiß, wie der Vorgang wirklich war? :)

@Bodo

Bodo schrieb: Hat das jemand miterlebt und weiß, wie der Vorgang wirklich war? :)

Da hätten sich die meisten Leute aber gefreut :D .
Was du meinst, waren die Konsummarken - Konsum gibts wohl immernoch, oder wieder, oder was weiß ich. Das waren einfach Rabattmarken, und wenn du fleißig im Konsum eingekauft hast, und dein Klebebuch voll war, dann hast du Geld wieder bekommen ...
Wir haben aber meist in der HO eingekauft, oder bei privaten Händlern, mene Eltern sind wohl erst Mitglied im Konsum geworden, als beide Rentner waren - eine Ahnung ...

Mir fällt auch etwas ein. Als ich klein war bin ich oft mit Papa einkaufen gewesen. An der Wursttheke habe ich dann immer eine Wurstsheibe bekommen und mich natürlich tierisch gefreut.
Ich habe die allerdings immer noch bekommen als ich 16 war, das war mir dann immer mehr als peinlich. Als ich das letzte Mal meine Eltern besucht habe, ich bin jetzt dreißig, war ich wieder mit Papa einkaufen. Wir also gemeinsam an der Wursttheke, Papa wollte Fleisch kaufen. Da hat er doch tatsächlich die Dame an der Theke gefragt, ob ich nicht ne Wurst bekommen kann und zack hatte ich sie in der Hand :-)

@Thalassa
Aaaaah, das waren Stempelmarken für die KFT-Steuer im Ösiland. Hab ich mich wohl komplett falsch erinnert :D

Konsummarken hab ich nicht gekannt. Gut, hab auch soeben erst erfahren, dass es den Konsum in Deutschland mit anderem Logo gegeben hat. Hab nicht gewusst, dass der nicht nur in meinem Land verfügbar war :)

@FunnyFlip

Das ist mal geil :D

@FunnyFlip

FunnyFlip schrieb:Da hat er doch tatsächlich die Dame an der Theke gefragt, ob ich nicht ne Wurst bekommen kann und zack hatte ich sie in der Hand :-)

Heißt du zufällig Dirk und spielst Basketball? ;)

@Thalassa

Nö, kann weder mit Dirk dienen noch mit Basketball ;-)

bin zwar erst 92 geboren aber gehören auch zu denen die den grossteil der kindheit damit verbracht hat im wald piratenschiffe und baumhäuser zu errichten :)

ich bekomm echt die krise wenn ich mir ansehe wie 9,10 jährige mit nem iphone rumhantieren.
aber wenn ich mir denke in 10-20 jahren hat die heutige generation die "gute" kindheit gehabt und die zukünftigen kinder sind alle verzogen ^^

zb als meine oma noch jung war war es normal das kinder schon am feld mitarbeiten sobald sie alleine laufen können
heutzutage unmöglich

@Bodo

Bei uns gibt es die Wurst für die Kleinen beim Metzger immer noch, zumindest in den richtigen Metzgerläden. wie es an den Wursttheken im Supermarkt ist, weiß ich nicht. Wir essen nur sehr wenig Fleisch und Wurst, dafür kaufen wir nur beim Metzger um die Ecke ein, der hauptsächlich Fleisch aus der Region verarbeitet (behauptet er jedenfalls) Der Papa Metzger, der leider inzwischen verstorben ist, sah wirklich aus wie der Metzger im Bilderbuch, oder in der Werbung, rund, freundlich und mit roten Backen, sein Sohn ist eher athletisch, aber auch sehr freundlich, genauso wie seine Frau, die Metzgereifachverkäuferin. Alle miteinander haben meine Kinder sozusagen vom Bauch weg miterlebt und die bekamen immer ihr Wurstradl.

Ein Negativerlebnis hatte ein guter Freund von mir: im Studium hatten die mal so eine Aktion, wie Rollstuhlgerecht die Stadt ist (oder auch nicht). die Kommilitonin, die ihn geschoben hat, ist schnell zum Einkaufen in die Metzgerei mit ihm und wurde tatsächlich gefragt, ob "er" , also ein erwachsener Mann im Rollstuhl, eine Wurst mag.

Soviel zur Wurst beim Metzger.

Übrigens als Kind holte ich immer Sauerkreut vom Fass beim Metzger. Das wurde in Papier eingeschlagen und schmeckte unvergleichlich gut. Ich habe immer einen großen Teil davon schon roh gegessen, weil ich das lieber mochte als das gekochte. Meine Mutter hat dann immer etwas mehr gekauft, damit ihr zum Kochen auch etwas übrigblieb.

@myrna
Bei Supermärkten hab ich das lange nicht mehr mitbekommen. :)

Haben vermutlich versucht freundlich zu sein, indem sie deinem Freund eine Wurst angeboten haben. Ist aber doch etwas nach hinten losgegangen :(

Das hab ich auch immer mit Salzgurken erlebt. Nicht diese kleinen Gurken, die man im Supermarkt bekommt. So richtig fette, saftige, salzige Gurken im Papier. Weltklasse :D

@Bodo

ja, das mit der Wurst war nett gemeint, aber halt doch daneben.

@myrna

myrna schrieb:Übrigens als Kind holte ich immer Sauerkreut vom Fass beim Metzger.

Sowas hat meine Mutter auch alles selber eingelegt. In der Speisekammer standen immer Tontöpfe mit Sauerkraut und eingelegten Gurken. Auf dem Sauerkraut lag ein Holzdeckel mit einem Ziegelstein drauf, zum Beschweren. Die verschiedenen Gurkentöpfe hatten einfache Deckel, manchmal waren zumindest die kleinen Gurken schon fast alle, bevor sie richtig durchgezogen waren, genauso wie die sauer eingelegten Bratheringe, die immer in einem großen Glasgefäß waren ... da verriet dann der klappernde Glasdeckel, wenn jemand "dran" war :D .

@Thalassa

Schön! Sauerkonserven wurden bei uns gekauft. Aber wir hatten einen großen Obstgarten und bei uns wurden Kirschen, Zwetschgen und Birnen eingeweckt. Meine Oma machte außerdem selber Apfelsaft.

@mela
allein der fakt, dass der eingangstext von menschen geschrieben worden ist die annahmen dass alle leute nach 79 keine vernünftige kindheit mehr hatten, du aber behauptest du hattest eine, sollte dir zeigen, dass auch deine annahme, nämlich dass die kinder heutzutage alle verzogen sind, nicht richtig ist

@myrna

Wir hatten ja nachher keinen Garten mehr, aber wenn wir mal viel Obst hatten, zum Beispiel Kirschen, dann haben meine Eltern selber Obstwein gemacht, die großen Weinballons (ich glaube 25L oder so, in so einem Holzgestell) standen noch im Keller, als ich den Haushalt aufgelöst habe.
Sowas stand alles in der Speisekammer, die größer war, als meine jetzige Küche :D .
Ich habe in der Zeit, in der ich ein paar Jahre in der Provinz gelebt habe, auch selber Wein gemacht, aber meist Tokayer aus Hagebutten :) .

@Thalassa
Tokayer aus Hagebutten hört sich ja lecker an. Kannst mir mal eine Flasche rüberbeamen?

Als wir den Haushalt meiner Oma auflösen mussten, fand ich noch ein Glas Kirschen in ihrem Keller. die habe ich lange aufgehoben und konnte sie lange nicht essen, weil ich das Gefühl hatte, damit ihr Andenken zu zerstören. Irgendwann hab ich sie dann doch aufgemacht und ich muss sagen, die waren nach fast zehn Jahren noch genießbar und schmeckten sogar gut.

@shionoro
das hab ich doch eh gesagt ^^
jeder glaubt immer das sein jahrgang der beste und schönste ist :)

@myrna

Ach, das ist doch Jahrzehnte her :D - ich habe mir damals die Tokayerhefe von jemandem aus Ungarn mitbringen lassen, Hagebutten waren das Einzige, was es da, wo ich kurzzeitig gelebt habe, im Überfluß gab - die mußte man natürlich selber sammeln, waschen und aufbereiten.

Eingeweckt hat meine Mutter eher selten - aber Pflaumenmus wurde immer selber gemacht. Ich hab den riesigen blubbernden Kochtopf und den großen Holzlöffel noch direkt vor Augen :D .