Sexualaufklärung - Ab wann sollte man damit Anfangen?

Das Buch bekam ich mal von meinen Eltern

Das vom Brunnen Verlag Giessen veröffentlichte Buch "Vater, Mutter + Ich" mit dem Untertitel "Wo kommen die kleinen Babys her?" erklärt die Entstehung eines neuen Menschen. Das Buch, das von Malcolm und Meryl Doney erzählt wurde, basiert auf christlichem Hintergrund und möchte das Wissen der Kinder im Bereich Sexualität, Geburt und die eigenen Körpermerkmale zwischen Jungen und Mädchen fördern.

Zu Beginn des Buches werden die Menschen aus den verschiedenen Kulturkreisen dieser Erde beschrieben. Es wird dabei auf die Hautfarbe und das Aussehen von Menschen aus anderen Kontinenten eingegangen. Außerdem wird berichtet, dass ein Kind das Leben nicht nur dem Vater und der Mutter zu verdanken hat, sondern auch dem Schöpfer im Himmel.

Die nächste Doppelseite behandelt das Leben allgemein. Dabei werden die verschiedenen Tierarten und deren unterschiedliches Leben vorgestellt.

Das folgende Thema widmet sich der Familie. Es wird erklärt, wie Vater und Mutter zusammen leben und wie die Entscheidung für ein neues Familienmitglied innerhalb der Familie getroffen wird.

Danach folgt die Beschreibung der äußeren Merkmale eines Jungen und eines Mädchens. Es werden die sichtbaren Unterschiede, die am Körper zu erkennen sind, vorgestellt und erklärt.

Doch auch Vater und Mutter werden nicht vergessen. Auf den nächsten beiden Seiten werden ihre Körper vorgestellt und die Entwicklung des Körpers während der Pubertät beschrieben.

Auf den folgenden Doppelseiten wird sehr ausführlich auf das Entstehen eines neuen Lebewesens eingegangen. Es wird auf kindgerechte Art und Weise gezeigt, wie der Vater und die Mutter zusammen die Sexualität erleben und wie dabei die männlichen Samen in die Scheide der Frau geleitet werden. Da das Buch auf christlichem Hintergrund basiert wird auch darauf eingegangen, dass Sexualität vor der Ehe nicht richtig ist. Nachdem der Vater seinen Teil am Entstehen eines neuen Lebewesens abgeschlossen hat, beginnt im Bauch der Mutter die eigentliche Entwicklung des Babys. Auch die Entwicklung wird, wie der Ablauf des Geschlechtverkehrs auch, sehr ausführlich behandelt. Es werden Angaben zum Heranwachsen den Babys und damit auch zum Heranwachsens des Bauches der Mutter gemacht. Durch die bildliche Darstellung erhält das Kind einen optimalen Einblick in die Entwicklung eines Babys.

Am Ende des Buches wird die Geburt erklärt. Hier wird auf die Anstrengung der Mutter während der Geburt eingegangen und selbstverständlich auf die Freude beider Elternteile, wenn das neugeborene Baby geboren ist. Es folgt zudem die Erklärung, die das Kind erkennen lässt, wie schwer eine Geburt für die Mutter ist, und dass eine Mutter ihr Kind über alles lieb hat.

Sexualität gehört nun mal zum menschlichen Leben wie essen, trinken, und atmen. Sogar schon bei Kindern. Je weniger Hemmungen und Verklemmungen Eltern im Umgang mit diesem Thema haben, um so weniger davon übertragen sie auf ihre Kinder.
Bei meinen Kindern galt immer: Wer etwas fragt, der hat ein Recht auf eine richtige Antwort. Bei allen Fragen!

Jedes Kind wird doch schon früh durch Internet und TV aufgeklärt, sowas brauchen die Eltern doch schon lange nicht mehr übernehmen, auch untereinander klären die sich schon ab der 5. Klasse ca. teils auf, auch mit praktischen Übungen.

@Leser74


"praktische Übungen" im Sinne von Doktorspielchen oder "Zeig mir Deins, ich zeig Dir meins" kann man schon in der Kita erleben.

Ob nun allerdings die Aufklärung durch TV (was'n das für'n Sender?) oder Internet generell die Aufgaben von Eltern und Schule ersetzt, wage ich dann doch zu bezweifeln. Demnach wurde ich (vor Internet-Generation und TV nur in der Eckkneipe) offenbar nie aufgeklärt und muss, was Funktion und Nutzbarkeit meiner Sexualorgane angeht, nun strunzdumm sterben, ich arme Sau!

Doors schrieb:Demnach wurde ich (vor Internet-Generation und TV nur in der Eckkneipe) offenbar nie aufgeklärt und muss, was Funktion und Nutzbarkeit meiner Sexualorgane angeht, nun strunzdumm sterben, ich arme Sau!

Na nun hast du doch Internet. Ist doch nie zu spät ;)

Doors schrieb:Bei meinen Kindern galt immer: Wer etwas fragt, der hat ein Recht auf eine richtige Antwort. Bei allen Fragen!

Jepp, allerdings stößt man oft genug nach den ersten paar Fragen an seine eigene Unwissenheit und fängt an rumzuspinnen. Hab das oft genug erlebt. Daher wählen einige wohl den einfacheren Weg. Und bei manchen Eltern würde ich für das Kind deshalb doch lieber einfach nur ein Buch oder ne Fernsehsendung empfehlen..

Mit dem Kindergarten gebe ich dir recht. Was für Spielchen wir da manchmal gespielt haben, ohh man :)

@vincentwillem

Viel schlimmer als Kinderfragen nach BDSM, Analverkehr oder Fetischismus finde ich allerdings Kinderfragen nach der genauen Entfernung zur Sonne, nach der Lebenserwartung von Geparden oder dem Namen "der komischen Pflanze da". Da stosse ich dann wirklich an die Grenzen meiner Wissensvermittlung - ohne Internet.

Doors schrieb:Viel schlimmer als Kinderfragen nach BDSM, Analverkehr oder Fetischismus...

Ui, da hab ich ja noch einiges vor. Wusste gar nicht, dass Kinder schon solche Sachen fragen...
Ja, bei den meissten Kinderfragen komm ich mir blöd vor, gerade bei Selbsverständlichkeiten. Noch dazu, weil diese blöden Plagen ancheinend alle ein Kurs über sokratische Methoden gemacht haben ;)

@vincentwillem

"Papa, kannst Du der Mama mal den Knebel aus dem Mund nehmen, ich wollte sie mal was fragen..."

"Nein, Mama, heute gibst Du mir keinen Abschiedskuss. Du hast gestern Papas Schwanz gelutscht."

"Habt ihr schon wieder Sex, oder dürfen wir mal kurz reinkommen-"

(Zumindestens die beiden letzten Fälle sind uns schon passiert.) Eltern sein ist das letzte wirkliche Abenteuer auf Erden.

Man darf sich von den lieben Kleinen eben nicht erwischen lassen.

Versetz Du Dich doch mal ins Kind rein, würdest dann auch keinen Kuss haben wollen.

@Doors
:D :D
Man da wartet ja ein heidenspaß auf mich. Muss mich wohl auch mit den Verriegelungsmechanismen der Türen besser beschäftigen und vielleicht über Schallisolierung nachdenken :)

Meine Frau sagt immer:

Früher durfte man sich beim Sex nicht von den Eltern überraschen lassen, heute nicht von den Kindern.

Ich möchte nur beiläufig erwähnen, dass Sexualerziehung ab der ersten Klasse (Grundschule) im Lehrplan steht. ;)

LG

@Chiby

Bei uns im hohen Norden war das sogar schon Bestandteil in der Kita. Sehr zum Ärger religiöser Eltern allerlei Schattierungen.

@Doors

Finde ich auch gut. Man muss nur selbst als Vermittler darüber nachdenken, wie man Sexualerziehung richtig aufbereitet.

Habe erst vor kurzem von einer Teamlehrerin gehört, dass eine ihrer Kolleginnen anscheinend den falschen Fuß erwischt hat. In einer 4. Klasse GS eine Banane mitnehmen und Kondome aufziehen lassen hat meiner Meinung nach absolut keinen Sinn. Da müssen die armen Buben richtige Komplexe bekommen, wenn sie ihr Geschlechtsteil mit der "großen Banane" vergleichen müssen.

Ich denke auch, dass es wichtig ist, dass der Lehrer seine Grenzen kennt. Sexualerziehung muss in einem ungezwungenen Umfeld passieren. Und wenn der Lehrer selbst verkorkst ist, dann sollte er es lieber bleiben lassen.

Ich habe letztens einen Bericht gesehen wo bei den deutschen Jugendlichen der Landesdurchschnitt bei 12 Jahren liegt. Ich finde es wichtig dass ein Kind mit bereits 10 Jahren aufgeklärt wird, denn es sollte schon mit der Materie vertraut werden bevor es die ersten Erfahrungen sammelt. Außerdem kann das Kind so auch lernen mit dem Thema auch offen gegenüber den Eltern umzugehen.

@Vaermina

"Das Erste Mal mit 12" scheint nicht zu stimmen:

19 % aller sexuell aktiven Erwachsenen geben an, dass sie beim ersten Sex jünger als 16 waren. Die Amerikaner verlieren ihre Jungfräulichkeit früher (im Durchschnitt mit 16,4 Jahren) als andere. Danach folgen die Deutschen (16,9), die Brasilianer (16,5) und die Franzosen (16,8). Mit 21,9 Jahren waren die Chinesen beim ersten sexuellen Kontakt am ältesten, dicht gefolgt von den Taiwanern (21,4), den Indern (20,8) und den Malaysiern (20,5).
Quelle: Durex

@Doors
Ja das mag sein dennoch glaub ich dass diese Zahlen etwas veraltet sind. Sonst würd es nicht so viele 14 jährige Mütter geben... Ich hatte mein erstes mal ebenfalls mit 12 und so ca 90% aller die ich kenne hatten ihr erstes mal zw. 12-15.... Viele wollen es sich nicht eingestehen auch weil sie selbst Kinder haben aber auch wenn das Kind ERST 12 ist... die Geschlechtsreife beginnt schon ab dem 9 Lebensjahr... Natürlich nicht bei jedem gleich... Das heißt jetzt nicht dass ich so was gut heiße oder selbst stolz drauf bin aber hätten meine Eltern das Thema besser mit mir behandelt und ich in dieser Sache mehr Vertrauen gehabt dann wäre dieser Zeitpunkt sicher nicht von mit gewählt worden. Ich möchte damit sagen man sollte einfach mal das alter ansich vergessen und die Person als diese war nehmen, dann merkt man auch den richtigen Zeitpunkt :)

Also die wichtigsten Sachen hat mir meine Mama schon ganz früh erklärt, das erste mal Sexualkunde in der Schule hatten wir in der 3. Klasse und dann später nochmal in der 8. Klasse. Fand ich egtl ganz gut so

Nicht zu früh und nicht zu spät am besten.
Unser erster Sexualkundeunterricht fand in der 5 Klasse statt oder vielleicht war es auch die 6 und ich denke ab da kann man langsam mit der Aufklärung anfangen.

Auch wenn Kinder heute leider ja schon fast unausweichlich damit im Alltag konfrontiert werden wo selbst so mancher 6 jähriger angeblich schon wissen will wie sich das mit den Blümchen und Bienchen verhält.

@Vaermina

Die Zahlen stammen m.W. von 2010. In der BRD ist die Zahl der minderjährigen Mütter nicht nur verglichen mit anderen Ländern Europas oder gar der Welt gering, sondern auch nach Pro Familia rückläufig. Deutsche Mütter bekommen ohnehin immer später ihre Kinder. Aber eine Vierzehnjährige, die Mutter wird, erregt natürlich mehr Aufmerksamkeit als ein Frau von 35.

@Libertin

Mit Sexualität wurden Kinder, ausser vielleicht in behüteten Bürgersfamilien, wo Papa mittags als Nachtisch das Hausmädchen vernbaschte, schon immer konfrontiert. Auf dem Lande, wenn es den Bullen auf die Kuh trieb, oder in beengten proletarischen Wohnverhältnissen, bei denen alle Familienmitglieder in einem Raum schlafen mussten.

Apropos Bienchen und Blümchen: Mama, Du steckst Dir Bienchen in die Scheide? Tut das nicht weh?