@niurick niurick schrieb:Nun wurden die Diktatoren der Geschichte auch immer von einer Form der Paranoia getrieben, die es ihnen unmöglich machte, ihre Macht an untergebene Handlanger abzugeben.
Ich überleg gerade - meine Erinnerungen an den Geschichtsunterricht sind so verblasst - wie das bei den Monarchen war. Die hatten zum einen Berater und zum anderen untergebene Barone oder Fürsten... Stimmt. Da war es aufgeteilt...
Das würde bedeuten, dass ein Diktator automatisch zum Monarchen wird, sobald er die Verantwortung aufteilt, oder? (Mal davon abgesehen, dass er sich auch Gottes Gnadentum der Sitte wegen holen müsste. *g*)
niurick schrieb:ein Herrscher kann sich nicht gleichzeitig auf das Misstrauen gegenüber seinen eigenen Handlangern und bedrohlichen Einflüssen von Außen konzentrieren.
Das definitiv. Das ist sicherlich eins der größten Probleme.
Aber mich düngt auch, dass es einfach auch mangelndes Fachwissen ist. Ein Diktator muss allein entscheiden - seinen möglichen Beratern vertraut er aufgrund seiner Paranoia nicht. Das heißt er müsste wirtschaftlich, militärisch und psychologisch ein riesiges Potential haben, um das ganze zu organisieren.
Ich stell mir gerade vor ich müsste nur eine Stadt "verwalten". Ich würde hoffnungslos durchdrehen. Ich
bräuchte einfach Fachkräfte, auf die ich mich verlassen kann.
Und ohne dem... Das läuft auf eine Teufelsspriale hinaus.
Arme Diktatoren.
:D@Thawra Thawra schrieb:Aber es gibt Staatsformen, bei der es längere Zeit gut gehen kann. Bei einer Diktatur geht es grundsätzlich NIE gut.
Wer sagt denn, dass es bei Diktaturen nicht auch längere Zeit gut gehen kann?
Nur weil die anderen Staatsformen länger brauchen, heißt es nicht, dass sie nicht genauso versagen. (Dass sie nicht auch versagen, streitest du schließlich auch nicht ab.)
Thawra schrieb:Die Institution einer Diktatur unterstützt die natürliche Machtgier, die im Menschen innewohnt.
Ähm. Ja. Eines einzigen. Eines einzigen, der erst einmal gegen die komplette Masse an die Macht kommen muss und daher im Vornerein Unterstützung braucht, die nicht völlig auf Eigennutz gestützt ist.
Der Kapitalismus läuft auch darauf hinaus, dass alle sagen "meins meins meins". Sogar noch viel heftiger, als wenn man zu jemandem aufsehen kann.
Thawra schrieb:eine Diktatur lädt praktisch alle Umstände dazu ein, schiefzugehen
Inwiefern? Jetzt brauch ich aber Beispiele. (Die, die niurick und ich genannt haben, ausgeschlossen.)
Thawra schrieb:Es ist ziemlich bequem, in einer Demokratie rumzusitzen und zu erzählen, eine Diktatur an sich sei eigentlich nicht so schlimm. Habt ihr schon mal direkt miterlebt, welche Folgeschäden eine solche haben kann?
Bequem?
Es ist bequem seine Meinung über ein System zu äußern, in dem man nicht lebt?
Ich kann dir auch die Folgeschäden einer Demokratie aufsagen, wenn dir das lieber ist.
Wie wäre es mit... Weimarer Republik?
Arm-Reich-Schere?
Bevorzugung von im Rampenlicht stehenden (ob nun Politiker oder Popstar - Geld vor Recht.)
Ah, huch, Mensch, vielleicht hängt der Diktator deshalb immer Fotos von sich raus. Was man ständig sieht und hört kann nicht falsch sein. Genau wie es richtig ist, dass Brithney sich die Haare abgeschnitten hat. Jawohl!
Gruß