Von "nichts bemerkt haben" kann in diesem Fall keine Rede sein, denn die Nachbarn schilderten, wie die Kinder mehrere Tage immer wieder mit Löffeln gegen die Fenster geschlagen haben.
Eine Nachbarin (und Freundin) ist im Nachhinein so ehrlich und gibt zu, dass sie wusste, dass die Frau mit den Kindern überfordert war, aber nichts getan hat. Dass die Kinder geschlagen, angeschrien und lange allein gelassen wurden hat das ganze Haus gewusst. Die Behörden einzuschalten wäre kein blinder Aktivismus gewesen. Der Fall war eindeutig.
Man kann nicht immer Situationen sofort richtig deuten. Wenn ein Kind weint, dann heißt es nicht, dass es misshandelt wird. Viele Leute möchten auch nicht Gefahr laufen wegen einer Fehlinterpretation das Jugendamt einzuschalten.
@Thalassa Es geht nicht darum seine Nachbarn zu belauern. Es darum, dass die Leute sensibilisiert werden und bei Verdachtsfällen nicht zögern sollen die Behörden einzuschalten. Und da langsam zu den Leuten vorgedrungen ist, dass es sie in solchen Fällen eben doch etwas angeht, was hinter den verschlossenen Türen der Nachbarn vorgeht, konnten schon einige Kinder gerettet werden.
Von Seiten der Regierung muss aber auch eine Menge getan werden. Wenn weiterhin Stellen in Jugendämtern gestrichen und Gelder gekürzt werden, dann ist es kein Wunder, dass überlastete Mitarbeiter nicht rechtzeitig eingreifen können.