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Integration Behinderter

63 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Arbeit, Integration ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Integration Behinderter

20.04.2012 um 10:41
@Kc
nein, da irrst du, schau z.b. mal den Film an "am 8. Tag" wo dieser mitspielt -> Wikipedia: Pascal Duquenne , der Film ist sehr berührend.

Und ich habe nirgendwo geschrieben die Gesellschaft wäre behindertenfeindlich, aber nur ein Lift irgendwo, macht die Gesellschaft nicht behindertenfreundlich. Das sind alles vorgeschriebene Sachen, die teilweise auch schwierig umzusetzen sind. So ist für einen sehbehinderten Menschen, wichtig, dass das Trottoir abgegrenzt ist, aber ein Mensch im Rollstuhl hat dann Probleme da hoch und runter zu kommen.

Es kann jeder mal mit Behinderten spazieren gehen, und achtet dann auf euer Umfeld, dann seht ihr was ich meine..


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Integration Behinderter

20.04.2012 um 13:22
@darkylein

Naja ich denk mal, dass es schwierig ist, für jede Behinderung überall einen passenden Ausgleich zu finden.

Man muss halt sehen, dass das immer nur Kompensationen sind.
Ich bin ja stark schwerhörig, deshalb machen für mich z.B. keine Jobs Sinn, wo ich viel telefonieren muss. Oder Hobbies, wo es auf sehr genaues Gehör ankommt. Dafür kann ich ohne weiteres herumlaufen, gut sehen usw.

Vorschreiben sollte man manche Hilfen schon, aber ich denke mal, du meinst, dass die Gesellschaft aus sich selbst heraus bewusster und offener sein sollte. Mehr Hilfestellungen geben sollte, ohne dass man dazu zwingen muss?

Da hast du sicherlich Recht. Das ist allerdings ein Prozess, der sich über lange Zeit hinzieht.

Naja, heute haben wir einen schwulen Außenminister, einen Finanzminister im Rollstuhl, eine Frau als Kanzlerin. Ich denke, mit der Zeit wird sich auch das Bewusstsein gegenüber Behinderten weiterentwickeln. Zumindest ist es die Beobachtung in meinem Umfeld, dass die Akzeptanz weckt.


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Integration Behinderter

20.04.2012 um 13:29
@Kc
für mich bedeutet Integration nicht Job, dass ist zu wenig gedacht. Auch haben manche Behinderte kein Interesse am Job oder können keinen in der "freien Marktwirtschaft" ausüben. Mir geht es mehr um das Verhalten, Behinderte gibt es nicht erst seit gestern. Ich arbeite in einem Heim, dass etwas abseits ist, wieso wohl? Weil man damals Behinderte "versteckte", man wollte sie nicht in der Gesellschaft sehen. Klar es kommt immer mehr und mehr, dass Heime inmitten von Metropolen sind usw. aber ich erlebs oft, geh ich einkaufen oder sonstwas mit Klienten. Da wird geguckt, da wird eben über den Klienten gesprochen, obwohl er daneben steht, da wird nichtmal gegrüsst, teilweise ignoriert usw usf. In einem anderem Heim haben die Klienten schon ein Blatt herausgearbeitet wo Sachen drauf stehen wie "Wir möchten nicht einfach so gedutzt werden, wir mögen es, wenn man mit uns spricht, wenn es um etwas geht, was uns betrifft, Sie können auch normal mit uns sprechen, es braucht keine Babysprache" usw usf. das kommt leider nicht von ungefähr.


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Integration Behinderter

20.04.2012 um 13:35
@darkylein

Klar. Ändert nichts daran, dass die Akzeptanz aber ein Prozess bleibt. Du kannst nicht jeden einfach so dazu bringen, dass er genau weiss, wie er jeweils einen Behinderten behandeln muss.

Das musst du mir nicht sagen, dass es immer wieder mal ärgerlich ist, wenn man Schwierigkeiten wegen einer Behinderung hat.

Ich red anfangs immer normal mit den Menschen. Nur wenn ich einfach den Eindruck hätte, dass der Typ vor mir eben sehr kindlich ist - was ich nicht negativ meine - dann rede ich mit ihm auch eher wie mit einem Kind. Nicht weil ich keinen Respekt habe, sondern weil ich möchte, dass er mich besser begreift, als wenn ich mit ihm wie mit einem gut ausgebildeten, geistig erwachsenen rede.

Mit meinem Nachhilfeschüler, der 7 ist, spreche ich auch anders, als mit einem Kollegen.
Nicht weil mein Nachhilfeschüler dumm ist, sondern weil er eben noch ein Kind ist und anders denkt, als ein Erwachsener.


Wenn ich den Eindruck habe, ich kann mit einem Behinderten ganz normal sprechen, dann mache ich das natürlich auch :)


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Integration Behinderter

20.04.2012 um 13:43
@Kc
sie sind aber keine Kinder, auch wenn sie Down-Syndrom haben und "süss" sind, es sind Erwachsene Menschen, teilweise älter als man denkt (und als man selber ist). Ich finde das sollte man respektieren, man muss nicht in ner Fachsprache reden, aber ich spreche auch normal mit meinem Klientel, und greife nicht auf eine dutzi-utzi Sprache zurück. Und um das geht es, ich kann von niemanden verlangen, er soll Behinderte lieben. Ich respektiere es absolut, wenn man z.b. Angst hat oder keine Nähe möchte. Aber ich finde man sollte Respekt haben und sie wie Menschen behandeln, nicht wie 2. oder 3. Klasse Menschen.


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Integration Behinderter

20.04.2012 um 18:10
Zitat von JinanaJinana schrieb:Wenn du keine Strafe zahlen willst "musst" du einen einstellen ja....
Stimmt nicht ganz. Man kann die Behindertenabgabe auch mit Aufträgen an Behindertenwerkstätten verrechnen ...


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Integration Behinderter

20.04.2012 um 18:41
@darkylein

Von Menschen minderer Klassen rede ich nicht, denn diese gibt es für mich nicht.

Ich mein nur: Wenn jemand geistig nicht mit dem klarkommt, was du ihm erzählst, weil er stattdessen nur herumspielen möchte, auf dem Stand eines kleinen Kindes stehen geblieben ist - glaubst du dann kannst du auch wie mit einem Erwachsenen reden?


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Integration Behinderter

20.04.2012 um 18:44
@Kc
wer spielt denn herum? Kennst du da jemanden konkret? Ich bin einfach gegen diese verallgemeinerung, wie es bei den Down-Syndrom war. Und nur weil jemand mit Plüschtieren spielt, heisst das noch lange nicht, dass man ihn dann nicht wie ein Kind behandeln soll.


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Integration Behinderter

20.04.2012 um 18:53
@darkylein
Ich setze Fälle und überlege, wie ich in diesem oder jenen Fall handeln würde.

Du verallgemeinerst doch ebenfalls, wenn du solche Fälle gar nicht bedenken willst, sondern generell annimmst, man könnte mit allen geistig Behinderten wie mit einem normalen Erwachsenen reden. Das stimmt so einfach nicht ^^

Bezüglich Down-Syndrom hast du mir was neues erzählt, das ist schön.

Jedoch bedeutet das nicht automatisch, dass jede geistige Behinderung auch so behandelt werden und man mit den Betreffenden so umgehen kann, als wären sie normale Erwachsene.

Ich kenne eine Frau im Verwandschaftskreis, die ist sicherlich mindestens doppelt so alt wie ich. Die kann sich aber immer noch nicht allein versorgen. Sie kommt zwar mit zu Festen, freut sich über Kinder und Hund und es haben sie auch alle gern. Aber sie ist z.B. bei den kleinsten Fehlern todtraurig. Da musst du sensibel mit umgehen und kannst ihr nicht wie einem geistig normal entwickelten sagen, sie soll dies oder das lassen.


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Integration Behinderter

20.04.2012 um 19:01
@Kc
Aber da sind doch zwei Paar Schuhe. Aber deswegen muss man sie nicht wie Kinder behandeln, sie sind erwachsen, ob das manche Eltern einsehen wollen oder nicht, aber sie sind es, und man sollte sie als solches respektieren, und nicht so tun als wären sie 4 jährige, dass ist meine Meinung.


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tic ehemaliges Mitglied

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Integration Behinderter

20.04.2012 um 19:12
Wie so immer nur von Behinderten oder offensichtlich Kranken !?
alle anderen werden doch auch nicht Integriert ...... zb Psychisch kranke, sie sind manchmal genau so hilflos .....

gleiches Recht für alle !


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Integration Behinderter

20.04.2012 um 19:20
@tic
wird meist zu den Behinderten gezählt.


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tic ehemaliges Mitglied

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Integration Behinderter

20.04.2012 um 19:23
@darkylein

hmm, ok *skeptisch guck*


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Integration Behinderter

20.04.2012 um 20:22
@darkylein

Guck mal: Einem geistig normal entwickelten Erwachsenen kann ich sagen:,,Lass da die Finger von, das kann gefährlich sein."

Wenn ich das bei dieser Bekannten machen würde, dann wäre sie wahrscheinlich sehr traurig und würde denken, dass ich sie nicht mehr mag.

Also muss ich mit ihr anders reden und ihr anders vermitteln, dass sie ein Gerät z.B. nicht anfassen soll.
Das hat nichts mit herabsetzen oder Dummheit oder so zu tun. Sondern mit Einstellen auf die Bedürfnisse der Frau.


Du kannst nicht jeden Menschen gleich behandeln, sondern musst so mit ihm umgehen, dass er dich versteht und sich gut behandelt fühlt.
Babysprache hat damit gar nichts zu tun.

Ich hab den Eindruck, du siehst mich zu negativ ^^


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Paka ehemaliges Mitglied

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Integration Behinderter

20.04.2012 um 20:28
Ich finde die Gesellschaft teilweise noch sehr behindertenfeindlich. Es gibt zuwenig Arbeitsplätze für sie, wo sie sich entfalten können. Daneben gibt es auch noch Menschen, die glauben ein Behinderter mache bestimmte Verhaltensweisen mit Absicht. Da könnte ich ausrasten, wenn ich sowas höre.


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Integration Behinderter

20.04.2012 um 22:29
@Kc
Okey tut mir leid. Aber ich erlebe es zeitweise sehr komisch. Wir hatten in der Familie eine Bekannte die geistig behindert ist, ich weiss noch als ich Kind war und sie zu uns auf Besuch kam, schickte man sie immer zu uns Kindern ins Zimmer so a la "sie ist ja behindert und auch n Kind". Andererseits habe ich einen geistig behinderten Onkel und muss ihn teilweise in Schutz nehmen, weil sich meine Eltern aufregen über seine "Verdrehtheit" und "alles muss genausosein und diese Sonderwünsche und bla".


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Integration Behinderter

02.05.2012 um 12:32
Guten Tag allerseits,
meine Schwester ist geistig behindert (Down-Syndrom) und lebt seit letztem Jahr in einer sog. Lebensgemeinschaft.
Tagsüber arbeitet sie in den Behindertenwerkstätten, wohnen tut sie in einer Gruppe mit ca. 10 anderen Behinderten + die sogenannten Hauseltern. Sprich, sie ist rund um die Uhr betreut und bekommt Hilfestellung, wenn nötig.

Ich muss sagen, dass meiner Meinung nach dies die beste Lösung für alle Beteiligten ist;
Meine Schwester ist unter ihresgleichen (ich weiß, das hört sich gerade sehr böse an, bitte nehmt es mir nicht übel, ich meine es nicht so und kann es gerade nicht anders ausdrücken), findet Freunde, hat Abends sehr viel Programm (schwimmen gehen, tanzen, Computerkurs). All dies könnten wir ihr hier nicht bieten.

Zudem - so egoistisch wie es auch klingen mag - irgendwann wird es meine Eltern nicht mehr geben, und da sie meine einzige Schwester ist, wäre ich dann für sie verantwortlich. Ich habe halt nur auch meine Pläne, will studieren und einfach mein Leben leben.
[Bitte versteht mich jetzt nicht falsch - ich hab meine Schwester über alles lieb und würde sie nie und nimmer gegen eine "gesunde" eintauschen wollen. Ich werde für sie verantworlich sein, im Sinne von gesetzl. Betreuer, etc., und das werde ich auch gerne sein.]

In diesem Sinne - Wohngemeinschaften etc. sind eine gute Sache. Wie meine Vorschreiber schon sagten, 100 % Integration wird nur sehr schwer/gar nicht zu erreichen sein, und meiner Meinung nach ist das auch besser so.

Was ich wichtig finde:
Man sollte besser "aufklären".
Bei mir momentan in der Schule, im Biologieunterricht, ist Down-Synderom momentan das Paradebeispiel für Gendefekte.
Aber wie geht man mit behinderten Menschen um, wie werden sie gefördert, usw. - davon hört man nie etwas.
Ich habe öfters schon in unserer Schule klassenintern Diskussionsrunden zu diesen Themen geleitet, weil ich es sehr wichtig finde.
Aber was kommt meistens? "Oh Gott, du Arme :( Muss hart sein, so eine Schwester zu haben ".

Für viele Menschen sind Behinderte einfach fremd, anders. Ich finde, das muss sich ändern. Wenn ich mit meiner Schwester mal ins Kino gehe, werden wir immer angestarrt, und manchmal werden auch dumme Sprüche geklopft.
Es zerreißt mir immer das Herz, weil meine Schwester weiß, dass sie "anders" ist. Ihr fehlt nur das Verständnis, um zu begreifen, inwiefern anders. Solche dummen Kommentare ala "Du gehörst doch vergast" oder "Sowas wie du braucht kein Kino" (ja, das habe ich alles schon gehört), wühlen sie innerlich immer sehr auf, und was soll ich dann bitte antworten auf ihre Frage: "Lene, warum darf ich nicht ins Kino?"


Ich bin mit meiner Schwester aufgewachsen, bin sogar 3 Jahre jünger als sie. Ich kenne es nicht anders, seit meiner Geburt bin ich vielen anderen Behinderten begegnet.
Behinderte sollten wie normale Menschen behandelt werden.


Ich entschuldige mich dafür, falls manche Sachen nun OT gewesen sein sollten


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Integration Behinderter

02.05.2012 um 13:13
@gonzolina
Hallo, ich finde es super wie du mit dem ganzen umgehst. Sicher du kennst es nicht anders aber trotzdem einfach toll.Mein Bruder war auch geistig zurückgeblieben und wenn damit aufwächst lernt man auch andere seiten kennen.


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Integration Behinderter

02.05.2012 um 13:23
@gonzolina
gibt es nur zwei Hauseltern (Betreuer?) Oder auch mehrere? Weil das erinnert mich an frühere Zeiten, wo man noch 24 h da war für die Bewohner und kaum Freizeit hatte.

Auch ist es völlig okey wie du sprichst. Ich bewundere Eltern/Geschwister die sich "aufopfern" für die Kinder, aber es kann nicht jeder und MUSS auch nicht jeder.


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Integration Behinderter

02.05.2012 um 13:27
@darkylein
Also soweit ich weiß sind noch pro Haus 1 oder 2 weitere Betreuer dabei, wobei die nicht in der WG direkt, sondern außerhalb wohnen. Sprich, die kommen in der früh, wenns ums aufwecken etc. geht, und gehen abends, wenn jeder im bett ist. Also das ist mein Wissensstand..


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