Beruflich noch mal völlig neu anfangen

Mich würde interessieren wer sich von euch noch einmal völlig neu orientiert hat im beruflichen Leben und warum.
Oder waum auch nicht.
Was für Hindernisse oder Probleme gab es.

Wenn man mit Mitte/Ende 20,Anfang 30 oder sogar noch später eine neue Ausbildung in einem völlig anderen Bereich abschließt, besteht überhaupt Hoffnung dass man übernommen oder eingestellt wird?
Es heisst zwar unsere Gesellschaft würde diesbezüglich offener werden, aber dies wirklich so oder sind dann doch eher junge Leute erwünscht.

Würde mich über eure Erfahrungen freuen.

Am liebsten wollen sie Leute, die erst zwanzig sind, aber schon dreissig Jahre Berufserfahrung haben.

Je älter man wird, je schwieriger wird es.

@bimmelbommel

Ich möchte gerne etwas neues machen, kann aber aus finanziellen Gründen leider nicht (bin 28). Kann es mir nicht leisten, den jetzigen Job zu kündigen und eine neue Ausbildung an zu fangen.

@leberkashawaii
Gibt es bei euch kein Amt der das unterstützen würde?
Als eine art Umschulung.

@leberkashawaii
so gehts glaub ich vielen

Ich bin nach meiner Lehre nicht übernommen worden und musste zu einer Leihfirma.

hab mich informiert bei der ARGE wegen Umschulung, aber das wäre ein Finanzieller Einbruch gewesen also hab ichs gelassen

@bimmelbommel

So viel ich weiß leider nicht. Möchtest du dich denn beruflich umorientieren?

@schnitzelolga

Ja - das ist sehr schade! Darf ich fragen, welchen Beruf du gelernt hast, welchen du gerade ausübst und welchen du gerne ausüben würdest?

@leberkashawaii
Also gelernt habe ich Kauffrau im Einzelhandel und wollte aber eigentlich immer Köchin werden.
Im Moment arbeite ich nicht bin in Elternzeit die nächsten 3 Jahre

@schnitzelolga

Ok. Wirst du dann nach der Elternzeit wieder in die Leiharbeit zurückgehen?

Das geht auf jeden Fall, man muss sich nur richtig reinknien...


Gelernter E-Maschinenbauer, mit 29 als E- Installateur, was etwas ganz anderes ist, ganz unten angefangen, und heute, 20 Jahre später, Projektleiter..

@leberkashawaii
ich will es vermeiden und mich bewerben wo es nur geht, bin halt gespannt wie der Markt in 3 Jahren aussieht :)

@Dr.AllmyLogo

Dr.AllmyLogo schrieb:Am liebsten wollen sie Leute, die erst zwanzig sind, aber schon dreissig Jahre Berufserfahrung haben

Absolut richtig. Und das läuft verkehrt in den Köpfen der Unternehmer.

@Gucki

Glückwunsch und Hut ab!
In meinem Fall geht es definitiv nicht.
Evtl. erst in 10 oder 15 Jahren.

@schnitzelolga

Klar. Das wird von vielen verschiedenen Faktoren abhängig sein. Auf alle Fälle wünsche ich dir alles Gute!

@leberkashawaii
Warum geht da nichts ?

@CanisX
Ganz einfach, die Jungen Kosten dem Boss weniger als die " Alten".

@Gucki

Das möchte ich hier nicht im Detail erwähnen, aber du würdest es verstehen.

leberkashawaii schrieb:Möchtest du dich denn beruflich umorientieren?

habe eine Ausbildung gemacht und studiere jetzt nochmal.
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Ich finde es einfach schade mich festlegen zu müssen, aber genau das wird ja erwartet.
Obwohl alle es mutig finden, wenn jemand noch mal völlig neu beginnt, würden die allermeisten davon eher abraten.

Ich weiß ja nicht, wie es heutzutage ist, aber ich habe mit 25 und später mit gut 30 Jahren nochmal richtig von ganz vorne durchgestartet, habe meinen gelernten Technikerberuf, den ich von der Pieke auf gelernt hatte, hingeschmissen und bin als Redakteur zu einer Tageszeitung gegangen ...
War in sofern einfach für mich, da ich aus einer in Journalistenkreisen bekannten Schreiberlingsfamilie stammte.
Kurz darauf hat man mich dann auch zum Studium delegiert - was ich eigentlich garnicht so recht wollte ;) .
Nach fünf Jahren gabs in der Redaktion eine totale Umorganisation und Stühle schieben und ich mußte von den Nachrichten in die Innenpolitik wechseln :( .
In dieser Zeit erkrankte mein Vater und starb auch kurz darauf. Ich wollte aus diesem Grunde - meine Mutter war damals erblindet - unbezahlt frei nehmen und mich um sie kümmern. Als man mir dies verweigerte, hab ich kurzerhand wieder alles hingeschmissen - auch das Studium - und bin zuhause geblieben.
Danach habe ich nochmal von vorne angefangen und habe mir einen tollen Job als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit erst in einer Organisation und dann in der Kultur - heute würde man sagen PR-Manager - gesucht.
Ich habe nie irgendwelche Schwierigkeiten bei einem Neuanfang gehabt, habe immer - für "Ostverhältnisse" überdurchschnittlich gut verdient und hab es nie bereut, das Metier zu wechseln.

Generell finde ich eine Neuorientierung gut, denn warum sollte man das ganze Leben lang das Gleiche machen? Viele haben ja nicht mal ihren Traumjob, sondern mussten irgendwas nehmen.

Eine anonyme Bewerbung wäre wirklich angebracht, denn dann müssen Arbeitgeber wirklich nach Kompetenz urteilen und können die Bewerbungen nicht mehr wegwerfen, wenn ihnen das Foto nicht gefällt.

@Thalassa
hattest du nie Angst, wie kommt es dass dich die üblichen Sorgen nicht davon abgehalten haben doch in den alten Schienen zu bleiben?