slobber schrieb:Eine schüchterne Einzelgängerin kann genauso Opfer werden wie eine fröhliche offenherzige Partygängerin die mit der Clique um die Häuser zieht.
Deshalb lässt es sich nicht zu 100 Prozent sagen das nur der und der Klamottenstil davor schützt und nur DAS Styling schuld daran ist wenn eine Frau gegen ihren Willen...
Wenn man sich hier umguckt, was es für Sichtweisen gibt, so gibt es zwei Parteien. Die einen sagen, Freizügigkeit verleitet zu gewalttätigen Übergriffen, die anderen sagen, stimmt nicht, Freizügigkeit hat keinen kausalen Zusammenhang zu irgendwelchen Vergewaltigungen. Ok, die politisch korrekte Sichtweise wäre, dass man sagt, jeder sollte das tragen, was er möchte und worin er sich gut fühlt. Es gibt aber eine dritte Sichtweise in der Gesellschaft, die als solche nicht erkannt wurde, nehmen wir doch die politisch korrekte Einstellung, welche ja einem Individuum seine freie Entfaltungsmöglichkeiten ermöglicht, jeder sollte das tragen, was er möchte. Wie viel Freiheit geben wir einem Individuum in unserer Gesellschaft letztendlich? Wäre es ok, wenn jemand nackt durch die Gegend laufen dürfte? Hier würde der Ausgang der Sichtweisen größtenteils so aussehen, dass die meisten sagen würden, Freiheit ja, aber...
Die offene Zurschaustellung seiner Geschlechtsteile würden viele als widerwärtig und abstoßend empfinden. Würde bedeuten, dass der korrekte Wortlaut der politisch vernünftigen Einstellung nicht eingehalten werden kann. Es wird einem die Freiheit erlaubt das zu tragen, was er möchte, mit einer gewissen Einschränkung, was keine wirkliche Freiheit dementsprechend wäre.
So jetzt diese dritte versteckte Sichtweise, warum darf der Mensch in der Öffentlichkeit nicht nackt rumlaufen aber eine freizügige Kleiderwahl ist erlaubt? Bei der ersten Möglichkeit würden die meisten dem zustimmen, dass es aus psychologischer Sicht einfach belästigend ist, also widerwärtig, nackte Menschen in der Öffentlichkeit zu sehen. Bei der zweiten Möglichkeit gibt es ziemlich viel Diskussionsbedarf, weil es nicht um sexuelle Übergriffe geht, denn das ist in den meisten Fällen nur ein Argument um seine Position verteidigen zu können, sondern es geht darum, dass rund die Hälfte der Personen freizügigen Kleidungsstil genau so als störend empfinden, wie jemanden der nackt herumlaufen würde. Die ganzen Diskussionen um die Freizügigkeit ist nichts weiter als eine Art Mitteilung der persönlichen Toleranzgrenze, was man bereit ist an Zurschaustellung des Körpers in der Öffentlichkeit zu akzeptieren.
Ich als Mann empfinde es als störend zu viel sehen zu müssen, und meine politische Sichtweise sieht so aus, dass man die Gesellschaft zur mehr Verantwortung gegenüber anderen bezüglich des eigenen Kleidungsstils zwingen sollte. Es geht nicht um um irgendwelche religiösen Hintergründe oder dass man als Mann irgendwelche Neidgefühle empfindet, weil man so eine Frau nicht haben kann oder was auch immer, sondern es geht rein um die psychologische Belästigung, wie bei jemandem, der Mülltonnen umschmeißt oder laut schreit oder sonst irgendwelchen Blödsinn veranstaltet, welcher zwar nicht an mich gerichtet ist, ich aber als passiver Teilnehmer dazu gezwungen werde, gewisse Einwirkungen zu ertragen. Wer jetzt an dieser Stelle denkt, freizügiger Kleidungsstil soll strafbar sein, dann ist es ein Eingriff in die persönlichen Rechte, dann sage ich nur, sorry diese Freiheit existiert so oder so nicht, wenn man z.B. die reine Nacktheit in der Öffentlichkeit als gesellschaftliche Provokation ansieht, wieso also nicht die Zügel etwas stärker bespannen, wenn sie denn schon da sind?